Hamburg lässt Melsungen keine Chance und macht Sprung auf Platz 9

Jogi Bitter, der Fels in der Brandung, ein Garant des Sieges

Die Hamburger Niklas Weller (# 13) und Zoran Ilic (# 43) verhindern Durchbruch von Sindre Aho
Foto: Lobeca/Ralf Homburg
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Hamburg – Der Handball Sport Verein Hamburg hat in der mit 3.750 Zuschauern zum vierten Mal ausverkauften Sporthalle Hamburg gegen die MT Melsungen sein viertes Spiel in Folge gewonnen, sich auf Platz 9 verbessert und deutlich von den Abstiegsplätzen distanziert. Dank ausgezeichneter Abwehrarbeit, mit einem sehr gut aufgelegten Johannes Bitter dahinter, gelang den Hamburgern ein verdienter Erfolg gegen den Europacup-Anwärter und kann ohne große Abstiegssorgen in die restliche Saison gehen.

Hamburg macht großen Schritt in Richtung Klassenerhalt

Mit dem vierten Sieg in Folge wiederholte der HSV Hamburg eine Siegesserie aus der Hinrunde, als ebenfalls vier Spiele in Folge gewonnen wurden und aus 0:6 Punkten auf einen Schlag 8:6 wurden, was auch gleichzeitig der einzige positive Punktestand der Saison wurde. Nun folgten nach acht sieglosen Spielen ebenfalls vier Siege, was die Hamburger nach dem 29:22 (13:12)-Erfolg über die MT Melsungen einen riesigen Schritt in Richtung Klassenerhalt machen ließ. Der Tabellenfünfte wurde nach der knappen Halbzeitführung über die zweiten 30 Minuten abwehrtechnisch beherrscht, wo auch Jogi Bitter einen erheblichen Teil dazu beisteuert. Er hielt drei Siebenmeter und entschärfte bei seinen weiteren acht Paraden so machen freien Ball.

Hamburg von Beginn an voll konzentriert

Die Hamburger erwischten einem Blitzstart mit dem 5:1 – Casper Ulrich Mortensen war von der Siebenmeterlinie erfolgreich – in der 8. Minute, da die MT Melsungen große Anlaufprobleme zeigte. Es schlichen sich ein paar Fehler bei den Hamburgern ein, eine Zeitstrafe gegen Leif Tissier kam hinzu und die Gäste bekamen Zugriff auf das Spiel. Sie erzielten das 4:5 (13.), doch der Ausgleich gelang nicht. Der Norweger Sindre Aho, den die MT im Oktober nachverpflichtete, bereitete als Mittelmann den Gastgebern Probleme – er traf in der ersten Halbzeit bei sechs Versuchen sechs Mal. Bitter verhinderte mit einer seiner Paraden gegen den freien Aho den Ausgleich zum 6:6, während im Gegenzug Zoran Ilic das 7:5 (15.) erzielte, der sich auf Hamburger Seite durchschlagskräftig erwies.
Die Hanseaten hielten weiterhin die Führung bis zum 12:12 (29.), danach stellte Ilic die 13:12-Pausenführung unmittelbar vor der Sirene sicher.

HSVH-Abwehr bereitet Melsunger Angriff große Probleme

Schon kurz nach der Pause schafften es die Hamburger erneut, mit drei Toren in Führung zu gehen, als Mortensen per Siebenmeter zum 15:12 (34.) traf. Doch Melsungen blieb den Hamburgern auf den Fersen und verkürzte noch einmal auf 14:15 (37.), bevor der HSVH beim 17:14 (39.) wieder mit drei Toren davonzog. MT-Aktivposten Aho kam nach der Halbzeitpause auf Außen zum Einsatz und stellte den HSVH nicht mehr vor so große Schwierigkeiten wie noch in Durchgang eins.

Beim Hamburger 18:16 bekam Melsungen einen Siebenmeter zugesprochen und somit die Chance, wieder auf ein Tor an den HSVH heranzukommen. Doch Johannes Bitter blieb auch beim dritten Siebenmeter-Duell des Nachmittags der Sieger. Diesmal brachte Nationalspieler Timo Kastening den Ball nicht im Tor unter – Bitters Quote für gehaltene Siebenmeter blieb bei 100%. War es doch bereits in der ersten Halbzeit Sieger gegen Dimitri Ignatow und Ivan Martinovic geblieben. So gelang der MT kein Anschlusstreffer, sondern der HSVH legte im Gegenzug auf 19:16 (44.) vor.

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Johannes Bitter stärkt seiner Mannschaft mit seinen Paraden den Rücken
Foto: Lobeca/Ralf Homburg

Die 46. Minute brachte dem HSVH einen Vorteil: Als Dani Baijens zunächst am gerade eingewechselten MT-Keeper Adam Morawski scheiterte und auch mit seinem fünften Wurfversuch des Tages noch erfolglos blieb, traf Adrian Sipos Leif Tissier bei einer Abwehraktion im Gesicht und musste nach Einsatz des Videobeweises mit einer Roten Karte das Feld verlassen. Der HSVH erhielt daraufhin wieder den Ball und Baijens versuchte es mit der genau gleichen Bewegung noch einmal, erzielte sein erstes Tor und stellte den Spielstand auf 21:18 (47.). In Überzahl traf Mortensen nach einem Block von Zoran Ilic ins leere Tor und brachte seine Farben bei 22:18 erstmals wieder mit vier Toren nach vorne.
Der Knoten war bei Baijens geplatzt. Er erzielte in den Folgeminuten noch zwei weitere wichtige Tore und holte zudem einen Siebenmeter heraus, den Mortensen versenkte. So gelang es dem HSV Hamburg sich mit fünf Treffern auf 25:20 (53.) abzusetzen und die Vorentscheidung war gefallen. Die Gäste hatten große Probleme, sich gegen die Hamburger Deckung gute Chancen zu erspielen und Johannes Bitter vereitelte wiederholt gute Wurfmöglichkeiten. In der Schlussphase brannte nichts mehr an. Die Gastgeber brachten das Spiel sicher ins Ziel und in der Schlussminute trug sich Alexander Hartwig noch in die Torschützenliste ein, der damit sein erstes Saisontor markierte.

Jansen lobt „überragendes“ Abwehrspiel

„Ich bin natürlich sehr, sehr, sehr, sehr zufrieden, weil wir heute mit Melsungen eine schwere Aufgabe vor uns hatten“, freute sich Trainer Torsten Jansen nach dem Spiel. „Wir wussten, wie stark sie spielen können und dass sie in der Abwehr und im Angriff sehr massiv sind. Wir haben es geschafft, das über Tempo zu kompensieren und haben über das ganze Spiel wenig Fehler gemacht, die Melsungen ausnutzen konnte. Deshalb bin ich mehr als zufrieden und freue mich, dass wir eine der fünf besten Mannschaften der Bundesliga am Ende dominieren konnten. Grundlage war unser Abwehrspiel, das war heute überragend.“

Lange ausruhen kann sich die Mannschaft von Toto Jansen nicht, geht es doch bereits am Freitag (5.4.) zum Tabellensiebten TSV Hannover-Burgdorf und in der kommenden Woche (12.4.) im Nachholspiel zuhause gegen den deutschen Meister THW Kiel.

Der Handball Sport Verein Hamburg spielte in folgender Aufstellung:
Johannes Bitter, Jens Vortmann – Casper Ulrich Mortensen (10/6), Leif Tissier (2), Niklas Weller (6), Dino Corak, Frederik Bo Andersen (1), Alexander Hartwig (1), Tomislav Severec, Martin Risom, Thies Bergemann, Zoran Ilic (6), Azat Valiullin, Dani Baijens (3)

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