
Hamburg – Der Handball Sport Verein Hamburg hat gestern (5.10.) in seinem vierten Heimspiel vor 6.242 Zuschauern in der Barclays-Arena gegen den Champions-League Sieger und Vizemeister SC Magdeburg das Nachsehen. Trotz einer Sechs-Tore-Führung in der ersten Halbzeit, gab es am Ende eine Niederlage mit einem Tor. Magdeburg blieb damit weiter ohne Niederlage.

HSV Hamburg – SC Magdeburg 29:30 (16:12)
Nach 50 Sekunden erzielte Oliver Norlyk das 1:0 für den Handball Sport Verein Hamburg, kassierte postwendend das 1:1. Robin Haug parierte einen Siebenmeter von Magnusson und ermöglichte seinen Farben das 2:1 durch Frederik Bo Andersen in der 4. Minute. Über eine schnelle Mitte glich der SC Magdeburg aus. Nach Treffern von Kaj Geenen und erneut Bo Andersen übernahm der HSV Hamburg die Führung mit zwei Toren. Im Anschluss fielen die Tore wechselseitig bis zum 7:6 (13.) der Hamburger. In dieser Phase zeichnete sich Haug mehrfach aus. Moritz Sauter und Norlyk ließen die Halle beben, als sie das 9:6 (16.) herausspielten. Durch einen Doppelschlag kam der SCM wieder auf 8:9 (18.) heran. Nach dem 10:9 startet die Mannschaft von Trainer Torsten Jansen einen 5:0-Lauf zum 15:9 (27.). In der Schlussphase der ersten Halbzeit, nach der zweiten Auszeit der Magdeburger, gelang eine Korrektur des Resultats auf 12:16 zur Pause.
Hamburg in zweiter Halbzeit wie erstarrt in Abwehr und Angriff
Gleich zu Beginn der zweiten Hälfte vergab Bo Andersen einen Gegenstoß. Nach einer Parade von Haug netzte Moritz Sauter zum 17:13 und Norlyk erzielte mit einem Doppelschlag, nach zwei Gegentreffern der Magdeburger, das 19:14 (33.). Nach dem 15:19 (35.) per Siebenmeter legte der SCM noch zwei schnelle Treffer und es hieß nur noch 17:19 (37.). Die Hamburger machten einige technische Fehler, doch Torhüter Haug hielt die Mannschaft im Spiel. Nach dem 21:18 (41.) ließ Trainer Jansen im Angriff mit Sieben-gegen-Sechs spielen, was einen relativ statischen Angriff mit einer hohen Fehlerquote und das 22:22 (44.) nach sich zog. Auch nach der Auszeit der Hamburger blieb es vorerst beim Überzahlspiel, was zwei Treffer über Außen durch Bo Andersen zur Folge hatte, jedoch sofort den Ausgleich der Gäste nach sich zog, die das Tempo erhöhten. In der 49. Minute hatte der SC Magdeburg nicht nur den Sechs-Tore-Rückstand egalisiert, sondern ging erstmals beim 25:24 in Führung.
Bo Andersen und Sauter, nach einer erneuten Parade von Haug, brachten die letzten Hamburger Führung beim 26:25 (51.). In der Abwehr der Hamburger war von der Dynamik und Beweglichkeit der ersten 30 Minuten vieles verloren gegangen, was der Champions-League Sieger und Vizemeister SC Magdeburg gnadenlos nutze und mit einem 3:0-Lauf aus dem Rückstand eine 28:26-Führung machte, die er nicht mehr abgab. Nach dem Anschlusstreffer der Hamburger erhöhte Magdeburg auf 30:27 als noch knapp drei Minuten auf der Uhr standen. Die Gastgeber bäumten sich noch einmal auf, verkürzten auf 29:30 und eroberten in der offenen Manndeckung in Überzahl noch einmal den Ball zum finalen Angriff. Bo Andersen setzte unter Bedrängnis den letzten Wurf über das Tor. Nach dem anschließenden Videobeweis entschieden die Schiedsrichter auf Abwurf, was damit den 30:29-Endstand für Magdeburg sicherstellte.
Trainer Torsten Jansen ärgerte sich, dass sein Team sich nicht belohnt hat. Aber er war dennoch positiv gestimmt, wie er erklärte: „Für mich war heute in erster Linie wichtig, dass wir uns anders präsentieren als am Mittwoch in Dresden. Das ist zum ersten gut gelungen. Das freut mich sehr. Das war das Mindeste, was wir heute erreichen wollten. Dass wir den SC Magdeburg, der gerade aus Ägypten zurückkommt und dort mehrere Spiele gemacht hat, vielleicht ein bisschen auf dem falschen Bein erwischen können, war uns klar. Aber wir mussten erstmal unsere Hausaufgaben machen – und das war eine ganze Menge jetzt in den paar Tagen nach dem Pokalspiel. In der ersten Halbzeit haben wir es überragend gemacht. Aber in der zweiten Halbzeit ist es dann auch der Klasse des SC Magdeburg geschuldet, dass sich das Ergebnis noch in die andere Richtung auf den Weg macht. Ich glaub man muss auch nicht über die letzte Situation diskutieren, weil wir vorher auch das ein oder andere Tor hätten machen können. Wir freuen uns aber über die Art und Weise, wie wir heute gespielt haben.“
Der Handball Sport Verein Hamburg spielte in folgender Aufstellung
Mohamed El Tayar, Robin Haug, – Toma Gadza, Andreas Magaard, Oliver Norlyk (7), Elias Kofler (2), Jacob Lassen (1), Nicolaj Jørgensen (3/2), Niklas Weller, Kaj Geenen (3), Maximilian Botta, Ben Levermann, Frederik Bo Andersen (8/2), Einar Olafsson (1), Moritz Sauter (3), Casper Ulrich Mortensen (1/1)
Alle bisherigen Ergebnisse
SC DHfK Leipzig | – | SG Flensb.-Handew. | 24:42 |
FA! Göppingen | – | TSV Hann.-Burgd. | 30:26 |
GWD Minden | – | TBV Lemgo Lippe | 24:34 |
HC Erlangen | – | Füchse Berlin | 35:38 |
HSV Hamburg | – | SC Magdeburg | 29:30 |
THW Kiel | – | RN Löwen | 31:31 |
ThSV Eisenach | – | VfL Gummersbach | 32:29 |
TVB 1898 Stuttgart | – | MT Melsungen | 29:31 |
Die aktuelle Tabelle
1 | THW Kiel | 13 | : | 1 | 237 | : | 208 | 29 |
2 | SG Flensburg-Handewitt | 12 | : | 2 | 256 | : | 201 | 55 |
3 | SC Magdeburg | 11 | : | 1 | 199 | : | 172 | 27 |
4 | TBV Lemgo Lippe | 11 | : | 3 | 217 | : | 192 | 25 |
5 | Füchse Berlin (M) | 10 | : | 4 | 235 | : | 208 | 27 |
6 | VfL Gummersbach | 10 | : | 4 | 210 | : | 195 | 15 |
7 | Rhein-Neckar Löwen | 9 | : | 5 | 203 | : | 195 | 8 |
8 | MT Melsungen | 7 | : | 7 | 203 | : | 204 | -1 |
9 | FRISCH AUF! Göppingen | 7 | : | 7 | 191 | : | 198 | -7 |
10 | HC Erlangen | 6 | : | 8 | 220 | : | 216 | 4 |
11 | ThSV Eisenach | 6 | : | 8 | 198 | : | 213 | -15 |
12 | HSG Wetzlar | 5 | : | 7 | 176 | : | 174 | 2 |
13 | HSV Hamburg | 5 | : | 9 | 215 | : | 220 | -5 |
14 | TVB 1898 Stuttgart | 4 | : | 10 | 203 | : | 217 | -14 |
15 | TSV Hannover-Burgdorf | 4 | : | 10 | 202 | : | 221 | -19 |
16 | GWD Minden (N) | 3 | : | 13 | 209 | : | 256 | -47 |
17 | SC DHfK Leipzig | 1 | : | 13 | 186 | : | 227 | -41 |
18 | Bergischer HC (N) | 0 | : | 12 | 165 | : | 208 | -43 |
Bildquellen
- Torhüter Robin Haug HSVH: Lobeca/Ralf Homburg
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