Handball-Nationalmannschaft mit Licht und Schatten in der EM-Vorbereitung

Trotz Überraschungssieg gegen Frankreich bleibt noch viel Luft nach oben

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Lübeck – Die deutsche Handball-Nationalmannschaft hat im Rahmen des Vorbereitungslehrgangs auf die Handball-Europa-Meisterschaft 2022 (EHF EURO 2022) der Männer, die vom 13. bis 30. Januar in Ungarn und der Slowakei stattfindet, zwei Testspiele absolviert. In der ersten Begegnung am Freitag (7.1.) gewann das völlig neu formierte Team von Bundestrainer Alfred Gislason mit 30:26 (15:14) gegen die Schweiz und gestern gab es gegen Olympiasieger Frankreich einen unerwarteten 35:34 (14:18)-Erfolg, der erst in der Schlusssekunde Gewissheit wurde.

Wie weit kommt die Deutsche Nationalmannschaft bei der Handball-EM?

  • In der Hauptrunde ist Schluss (33%, 124 Votes)
  • Das Team erreicht das Spiel um Platz 5 (23%, 88 Votes)
  • Halbfinale (15%, 57 Votes)
  • Europameister (13%, 48 Votes)
  • Sie schafft es nicht über die Vorrunde hinaus (6%, 21 Votes)
  • Endspiel (5%, 20 Votes)
  • Spiel um Platz 3 (5%, 19 Votes)

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Deutschland – Schweiz 30:26 (15:14)
Nach kräfteraubenden Trainingstagen brachte die neuformierte deutsche Handball-Nationalmannschaft gegen die Eidgenossen nicht den sonstigen Spielfluss und die ganz große Frische auf die Platte. Die Defensive war nicht immer Herr der Situation und fand über weiter Strecken des Spiels nicht den nötigen Zugriff auf den gegnerischen Angriff, der von Andy Schmid gut in Szene gesetzt wurde. Nach einer schnellen Drei-Tore-Führung arbeitete sich die Schweiz nach dem 10:13 in der 21. Minute heran und glich beim 13:13 (25.) wieder aus. Andreas Wolff parierte seinen zweiten Siebenmeter unmittelbar vor der Halbzeit und rettete seiner Mannschaft die 15:14-Führung.

In die zweite Hälfte startet im Tor Till Klimpke und Bundestrainer Gislason rotierte auch im Feld. Mit neuem Schwung setzte sich das DHB-Team Tor um Tor bis zur 41. Minute auf 23:18 ab, doch die Schweizer steckten nicht auf und erzielten beim 24:25 (50.) den Anschlusstreffer. Wenig später schickte Bundestrainer Gislason den jungen Gummersbacher Zweitligaspieler Julian Köster in der 3:2:1-Formation auf die Spitze. Dort sorgte er mit seiner Beweglichkeit und seinen Kraken ähnlichen Armen für viel Verwirrung und Deutschland setzte sich wieder beruhigend ab, um am Ende mit 30:26 als Sieger die Halle zu verlassen.

„Insgesamt haben wir das ganz gut gemacht“, sagte Bundestrainer Alfred Gislason nach dem Spiel in der ARD. „Wir hatten phasenweise Probleme, aber das hatte ich erwartet“.

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Deutschland spielte in folgender Aufstellung:
Andreas Wolff, Joel Birlehm, Till Klimpke, Johannes Golla (2), Patrick Wiencek (2), Sebastian Heymann (3), Lukas Zerbe (1), Julian Köster (1), Djibril M’Bengue (2), Philipp Weber (2), Kai Häfner, Marcel Schiller (7/4), Julius Kühn (1), Lukas Mertens (3), Simon Ernst, Christoph Steinert (3), Timo Kastening (3), Luca Witzke

Deutschland – Frankreich 35:34 (14:18)
In der Generalprobe vor dem EM-Start ging es noch einmal gegen den Olympiasieger Frankreich. Die ersten 20 Minuten verliefen relativ ausgeglichen, auch wenn die deutsche Handball-Nationalmannschaft ständig einem Rückstand hinterherlief, gelang in der 20. Minute beim 9:9 erstmals der Ausgleich. Doch die besser eingespielten Franzosen nutzten immer wieder die Schwachstellen in der deutschen Hintermannschaft und zogen Tor um Tor bis zur Pause auf 18:14 davon.

Bundestrainer Alfred Gislason drehte in der Pause an den richtigen Stellschrauben, dass das DHB-Team langsam mehr Sicherheit gewann und den Respekt vor dem Olympiasieger anlegte, was sich im Abwehr- und Angriffsverhalten deutlich bemerkbar machte. So war es Julius Kühn, der seine Farben beim 22:23 (40.) wieder in Schlagdistanz brachte. Leichte Fehler ließen Frankreich in der 42. Minute per Gegenstoß wieder auf 26:23 enteilen. Es kam die stärkste Phase der Abwehr und Andreas Wolff nahm den einen und anderen schweren Ball weg, das Deutschland mit einem 4:0-Lauf aus dem Rückstand die erste Führung beim 27:26 (45.) erzielte, erneut durch Kühn. Es wurde zu einem Spiel auf Augenhöhe, in dem die deutsche Handball-Nationalmannschaft nicht mehr in Rückstand geriet und Luca Witzke mit einem Überraschungswurf mit der Schlusssirene den Siegtreffer zum 35:34-Endstand markierte.

Deutschland spielte in folgender Aufstellung:
Andreas Wolff, Joel Birlehm, Till Klimpke, Johannes Golla (1), Patrick Wiencek, Sebastian Heymann (3), Lukas Zerbe, Julian Köster, Djibril M’Bengue (1), Philipp Weber (3), Kai Häfner (8), Marcel Schiller (5/1), Julius Kühn (5), Lukas Mertens, Simon Ernst, Christoph Steinert (4/2), Timo Kastening (3), Luca Witzke (2)

Das DHB-Team startet am Freitag (14.1.) um 18 Uhr in Bratislava gegen Belarus in die EHF EURO 2022.

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