HSV Hamburg rettet, ohne zu überzeugen, in den letzten Sekunden einen Punkt

Hamburger Rückraum ohne Durchschlagskraft kostet einen Punkt

Sechs Tore von Dani Baijens reichen am Ende nur zum Unentschieden
Foto: Lobeca/Ralf Homburg
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Hamburg – Der Handball Sport Verein Hamburg hat in der LIQUI MOLY HBL in der ausverkauften Sporthalle Hamburg vor 3.750 Zuschauern gegen den TVB 1898 Stuttgart mit Ach und Krach 27:27 (12:11) gespielt. Die Hamburger fanden kaum Lösungen gegen die kompakte 6:0-Deckung der Gäste und leisteten sich zu viele technische Fehler. Vor der Begegnung wurde bekannt, dass Casper Ulrich Mortensen seinen Vertrag bis 2026 verlängerte, was großen Jubel bei den Fans auslöste.

Hamburger Angreifer beißen sich die Zähne an Stuttgarter Abwehr aus

Nervöser Beginn beim Handball Sport Verein Hamburg. Mit einem technischen Fehler im ersten und einem Fehlwurf im zweiten Angriff, was das 1:0 und das 2:0 für den TVB Stuttgart zur Folge hatte, war der Start denkbar schlecht. Der Anschlusstreffer zum 1:2 durch Thies Bergemann fiel erst in der 5. Minute. Die Hamburger Angreifer taten sich schwer gegen die kompakte und bewegliche 6:0-Abwehr der Gäste und kassierten das so 1:3 (6.). Casper Ulrich Mortensen traf nur den Innenpfosten und im Gegenzug fiel das 2:4, bevor erneut Bergemann zum 3:4 traf. Beim 4:5 erhielt Leif Tissier in der 15. Minute die rote Karte und musste auf die Tribüne. Es gelang bis zu diesem Zeitpunkt nicht sehr viel bei den Hamburgern, selbst Mortensen vergab beim 5:7 von der Siebenmeterlinie, als er erneut nur das Aluminium traf. In der 20. Minute leitete Jacob Lasse einen 4:0-Lauf des HSV Hamburg ein, den Dani Baijens zum 9:8 (23.) und der ersten Hamburger Führung abschloss. Nach der Stuttgarter Auszeit folgten zwei Treffer des TVB, im Anschluss drei des HSVH und es hieß 12:10 (28.). Per Siebenmeter stellte Stuttgart den 11:12-Pausenstand her.

Nach gutem Start zu viele Fehler im Angriff

In der zweiten Hälfte fand Hamburg den besseren Anfang gegenüber der ersten, Dominik Axmann und Mortensen legte das 14:11 (33.) vor, dabei tunnelte Mortensen Silvio Heinevetter. Nach einer Parade von Heinevetter und einen technischen Fehler der Hamburger gelang das 13:14, doch der HSVH legte auf 17:14 (38.), durch einen sehenswerten Unterhandwurf von Baijens, nach. Doch den Hamburgern gelang es nicht, Konstanz in den Angriff zu bringen, sie waren zu ungefährlich aus dem Rückraum gegen die kompakte Abwehr. Immer wieder rannten sich die Angreifer bei Durchbruchsversuchen fest oder es unterliefen technische Fehler. So hieß es in der 42. Minute 18:18 und alles war auf null gestellt. In Überzahl gelang es den Gastgebern erneut, sich beim 21:19 (46.) auf zwei Tore abzusetzen. Im Anschluss erzielte der Gastgeber fünf Minuten keinen Treffer und kassierte drei, damit war die letzte Hamburger Führung des Spiels in einen 21:22-Rückstand gekippt und die letzten zehn Minute brachen für Hamburg in Unterzahl an.
Per Siebenmeter traf Frederik Bo Andersen – Mortensen verbüßte eine Zeitstrafe – zum 22:22, doch postwendend erneut die Stuttgarter Führung, die auf zwei Tore beim 24:22 (53.) per Kempa von Rechtsaußen auf Linksaußen ausgebaut wurde. Inzwischen war Jens Vortmann, für den in der zweiten Halbzeit glücklosen Johannes Bitter, zwischen die Pfosten gekommen. In der 55. Minute verließ Nicolai Theilinger kurzzeitig das Spielfeld, nachdem er nach einem Foul auf den Hinterkopf gefallen war. Theilinger gelang nach seiner Rückkehr das 26:27, als noch knapp zwei Minuten auf der Uhr standen. Nur 63 Sekunden vor Ultimo scheiterte Mortensen mit einem Siebenmeter an Stuttgarts Torwart Miljan Vujovic. Nach einer Auszeit unterlief Stuttgart ein technischer Fehler und der HSV Hamburg erhielt noch einmal die Chance zu Ausgleich, es waren noch 16 Sekunden zu spielen. Mit einem gekonnten Eins-gegen-Eins gelang Baijens nur sieben Sekunden vor dem Ende der vielumjubelte Ausgleich zum 27:27-Endstand.

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Am Ende freut der HSV Hamburg sich noch über die Punkteteilung
Foto: Lobeca/Ralf Homburg

Fazit: Der TVB 1898 Stuttgart zog dem Handball Sport Verein Hamburg mit seine beweglichen und konsequenten 6:0-Abwehr den Zahn, da die Hamburger aus dem Rückraum nicht in der Lage waren, die Abwehr zu fordern. So entstand kein schönes Spiel, in dem der Gastgeber am Ende noch mit dem Punktgewinn zufrieden sein durfte. Es unterliefen den Hamburgern einfach zu viele technische Fehler, eben durch diese Rückraumschwäche.

Der Handball Sport Verein Hamburg spielte in folgender Aufstellung:
Johannes Bitter, Jens Vortmann – Tobias Schimmelbauer, Andreas Magaard (2), Casper Ulrich Mortensen (6/1), Leif Tissier, Jacob Lassen (1), Niklas Weller (1), Dominik Axmann (2), Frederik Bo Andersen (1/1), Thies Bergemann (4), Nicolai Theilinger (4), Azat Valiullin, Dani Baijens (6)

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