HSV Hamburg scheitert am Ende an der Cleverness des Deutschen Meisters

Berliner nutzen Unsicherheit der Hamburger zum Sieg

Johannes Bitter zeigt gute Leistung, doch am Ende reicht es nicht
Foto: Lobeca/Ralf Homburg
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Hamburg – Der Handball Sport Verein Hamburg hat in der LIQUI MOLY HBL nach dem Auswärtssieg bei der HSG Wetzlar gegen den Deutschen Meister SC Magdeburg in der Barclays-Arena vor 5.387 Zuschauern mit 28:30 (17:16) verloren. Es war während der 60 Minuten ein Spiel auf Augenhöhe, in dem die Hamburger am Ende an der Cleverness der Gäste scheiterten.

Nur wenig Fehler in dominanter erster Halbzeit

Nach erstem Abtasten legte Casper Ulrich Mortensen per Siebenmeter das 1:0 nach mehr als zwei Minuten vor und im Anschluss an die erste Parade von Johannes Bitter das 2:0 in der 4. Minute nach. Damit nicht genug, Jacob Lassen erhöhte auf 3:0 (5.), bevor im Gegenzug das 1:3 für den Deutschen Meister fiel und nach einen Ballverlust der Hamburger der Anschlusstreffer zum 2:3 (5.). Der HSV Hamburg spielte anschließend wieder konzentrierter und setzte sich auf 6:3 (9.) ab. Es blieb ein Spiel auf Augenhöhe, in dem Magdeburg auf 5:6 verkürzte, bevor sich die Hamburger auf vier Tore beim 12:8 (18.) in Unterzahl durch Niklas Weller absetzte. Durch drei Magdeburger Treffer in Folge waren sie beim 11:12 wieder auf Schlagdistanz. Es blieb ein schnelles und ausgeglichenes Spiel, in dem die Gastgeber ein 17:16 mit in die Kabine nahmen.

Hamburg in Crunch-Time nicht clever genug

Lassen brachte seine Mannschaft 45 Sekunden nach Wiederbeginn mit 18:16 in Vorteil, doch mit einem Doppelschlag erzielte des SC Magdeburg erstmals nach etwas mehr als 33 Minuten beim 18:18 den Ausgleich. Jede neue Hamburger Führung glichen die Gäste postwendend aus, so hieß es 22:22, als Mortensen seinen Siebenmeter nicht im Tor versenkte und kurz darauf der HSVH nicht nur in Unterzahl, sondern in doppelte Unterzahl geriet. Dieses nutzte der SCM zu zwei Treffern – davon einen ins leere Tor – zur 24:22-Führung. Andreas Magaard erzielte nach einer Parade von Bitter noch in Unterzahl das 23:24 (48.), doch der Ausgleich viel nicht. Beim 25:26 gab es für die Gäste eine Zwei-Minuten-Strafe gegen Christian O’Sullivan und sofort im Anschluss zeitgleich gegen Trainer Bennet Wiegert. Der Handball Sport Verein Hamburg ließ diese Großchance der zweiminütigen doppelter Überzahl verstreichen, vertändelte erst den Ball und anschließend scheiterte Dani Baijens frei an Torhüter Nikola Portner. Als Magdeburg wieder komplett war, setzten sie zum „Dolchstoß“ an und netzten doppelt zum 28:25 (57.). In dieser Phase vernagelte Portner weiterhin seinen Kasten.

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Trainer Torsten Jansen nahm seine letzte Auszeit, um zum Endspurt zu blasen. Azat Valiullin traf zum 26:28 und es waren noch mehr als drei Minuten auf der Uhr. Jetzt überschlugen sich die Ereignisse ein wenig, die Hamburger Bank erhielt eine Zeitstrafe, was die Gastgeber erneut in Unterzahl brachte. Im nächsten Angriff stellte der Deutsche Meister den alten Abstand beim 29:26 wieder her. Wieder traf Valiullin zum 27:29, es waren noch 97 Sekunden auf der Uhr. Nach einer Parade von Bitter zeigte Mortensen im nächsten Angriff seine Stärke vom Siebenmeterpunkt und erzielte den Anschlusstreffer zum 28:29 bei 48 Sekunden Restspielzeit. Der SC Magdeburg verzögerte den Anwurf im Anwurfkreis ein wenig und Mortensen erhielt eine Zeitstrafe, weil er den Drei-Meter-Abstand bei der Ausführung des Anwurfes nicht einhielt. Somit stand der HSV Hamburg erneut mit einem Feldspieler weniger in der Halle, woraufhin sich die offene Mannsdeckung nicht optimal ausführen ließ. Magdeburg nahm noch einmal eine Auszeit, spielte anschließend die Zeit von der Uhr und setzte den Schlusspunkt mit dem 30:28 unmittelbar vor dem Abpfiff.

In einem Spiel auf Augenhöhe jubelt am Ende der SC Magdeburg in Hamburg
Foto: Lobeca/Ralf Homburg

Fazit: Der Handball Sport Verein Hamburg zeigte ein Spiel auf Augenhöhe und bewies erneut, dass er gegen die Großen der Liga mithalten kann. In der Crunch-Time zeigte der Deutsche Meister, wie mit Cleverness ein Sieg in trockene Tücher gebracht wird, was den Hamburgern (doppelte Überzahl und Zeitstrafe wegen Abstand) in dieser Partie fehlte. Mit etwas konzentrierterem Auftritt wäre mehr drin gewesen. Trotzdem kann der HSV Hamburg mit 14:14 Punkten beruhigt nach vorne schauen.

Der Handball Sport Verein Hamburg spielte in folgender Aufstellung:
Johannes Bitter, Ivan Budalic – Tobias Schimmelbauer, Andreas Magaard (1), Casper Ulrich Mortensen (5/3), Jacob Lassen (7), Niklas Weller (4), Lukas Ossenkopp, Dominik Axmann (3), Frederik Bo Andersen (4), Thies Bergemann, Nicolai Theilinger, Thore Feit, Azat Valiullin (2), Dani Baijens (2)

Bildquellen

  • Johannes Bitter: Lobeca/Ralf Homburg
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