Am Ende des Tages darf doch noch gejubelt werden
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Hamburg – Der Handball Sport Verein Hamburg hat in der 2.Handball-Bundesliga in der Sporthalle Hamburg seinen vierten Sieg in Folge mit einem 23:22 (12:12)-Zittersieg gegen den Tabellenfünfzehnter TV Emsdetten eingefahren und damit seine weiße Weste in heimischer Halle knapp verteidigt. Durch diesen Sieg schlossen die Hamburger, zumindest für einen Tag, zum führenden VfL Gummersbach nun 16:4 Punkten nach Pluspunkten auf.

Hamburg bleibt Gummersbach auf den Fersen

Mit dem vierten Sieg in Folge – ohne zu Glänzen – untermauerte der HSV Hamburg seine Spitzenposition in der 2. Liga, wo es nach dem Tabellenführer VfL Gummersbach (16:2), mit dem HSV Hamburg (16:4) und dem EHV Aue (10:4) nur noch zwei Klubs gibt, die vier Verlustpunkte aufweisen und somit in der direkten Verfolgung zum Spitzenreiter stehen. Weiter Kontakt zu diesem Trio halten der TuS Ferndorf (9:5), TuS N.-Lübbecke sowie der VfL Lübeck-Schwartau (beide 12:6).

HSV Hamburg startet neben der Spur

Das Spiel begann äußerst nervös, fast sorglos. Nachdem Marcel Schliedermann die Gäste bereits in der ersten Minute in Führung brachte, scheiterte Niklas Weller von der Siebenmeterlinie am gut aufgelegten Torhüter Konstantin Madert. Erst nach gut drei Minuten gelang Dominik Axmann der Ausgleich zum 1:1. Die Hamburger leisteten sich im Angriff ungewohnte Fehler, die Emsdetten gnadenlos zur 4:2-Führung in der 8. Minute nutze. Ein Doppelschlag von Axmann brachte per Gegenstoß den Ausgleich beim 4:4 (9.). Auch Neuverpflichtung Jannik Hausmann, der in der 18. Minute sein Debüt feierte, riss das Ruder nicht herum. Kaum auf der Platte kassierte es schon eine Zwei-Minuten-Strafe.

Die Abwehr war nicht immer Herr der Lage
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Die Gäste bereiteten den HSVH-Angreifer durch ihr robustes Zupacken immer wieder Probleme, es wurde immer wieder quer gespielt statt in die Tiefe zu gehen. So kaufte Emsdetten den Hamburgern den Schneid ab und lag ständig in Front. Im Angriff verschleppten die Gäste das Tempo, um anschließend die Abwehr durch plötzlichen Tempowechsel zu überlisten und zwei Tore vorzulegen. Selbst in doppelter Überzahl gelang den Hamburgern nur ein 1:1. Nach dem Team-Time-Out von Trainer Torsten Jansen nach 24 Minuten, gelang durch drei Treffer in Folge – Lukas Ossenkopp per Siebenmeter und zweimal Philipp Bauer – die erste Führung beim 12:11 (28.). Beim 12:12 zur Pausensirene erhielt der HSV Hamburg noch einen Siebenmeter zugesprochen, diesmal scheiterte Ossenkopp an Maurice Paske, der für Madert für diesen Siebenmeter zwischen die Pfosten kam. So blieb es zur Pause beim 12:12.

Kurze helle Momente in der zweiten Hälfte reichen am Ende

Trotz erneut zwei Toren vom Bauer und der 14:13-Führung wirkten die Angriffsversuche streckenweise äußert hilflos. Die Gäste machten durch einen 4:0-Lauf innerhalb von vier Minuten aus dem Rückstand ein 17:14 und lagen drei Tore in Front. Jansen nahm seine zweite Auszeit. Kurz darauf geriet der HSVH erneut in Unterzahl – Hausmann erhielt seine zweite Zeitstrafe – doch diesmal war es Leif Tissier, der das 15:17 beisteuerte. Jetzt zeigten die Gastgeber in der Abwehr mehr Aggressivität, was zu Ballgewinnen und vier Treffern in Folge führte.

Im Angriff gab es auch viel Sand im Getriebe
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Aus dem drei-Tore-Rückstand wurde eine 18:17-Führung in der 47. Minute. Beim Hamburger 19:18 (48.) nahm Gästetrainer Aaron Ziercke seine zweite Auszeit. Jansen beorderte Jonas Maier wieder ins Tor, der seinen Platz kurz vor der Pause für Marcel Kokoszka geräumt hatte. Maier entschärfte einen Siebenmeter des sonst so sicheren Schützen Dirk Holzer, was in der Mannschaft eine kleine Initialzündung auslöste. Die Achse Bauer, Tissier und Jan Kleineidam sorgten jetzt für Druck im Angriff. Drei Treffer von Tobias Schimmelbauer und ein Bauer-Tore brachten den HSV Hamburg mit 23:20 (55.) in Front. Es blieb der letzte Hamburger Treffer an dem Abend.

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Am Ende wird es noch einmal ganz eng

Die letzte Auszeit des TV Emsdetten zeigte noch einmal Wirkung, die sehr offensive Deckung bereitete den Gastgebern Probleme, was zu Ballverluste führte. So erzielte Emsdetten 100 Sekunden vor dem Ende den Anschlusstreffer zum 22:23. Bevor die letzte Spielminute anbrach, nahm Jansen seine letzte Auszeit, um den entscheidenden Angriff abzustimmen. Alles schien nach Plan zu laufen, Pelle Fick kam über Außen frei zum Wurf, doch der Ball sprang von der Latte ins Feld zurück. Nun hatte der TV Emsdetten den finalen Angriff bei einem Tor Rückstand und die Chance noch einen Punkt mitzunehmen. Den Sieg hielt Maier mit einer Glanzparade gegen Holzer, ebenfalls von der Außen-Position, fest.

Fazit: Der HSV Hamburg fand nie zu dem Spiel, das er in den letzten Spielen zeigte und musste bis zur Schlusssekunde um die beiden Punkte zittern. Die Mannschaft machte zu viele Fehler, vergab klare Chancen – Gegenstöße, doppelte Überzahl und zwei Siebenmeter – und musste am Ende froh sein, beide Punkte auf die Habenseite gebracht zu haben. Aber auch ein solch unterirdisches Spiel muss erst gewonnen werden und das haben die Hamburger mit Ach und Krach vollbracht!

Lange ausruhen ist nicht angesagt, am Dienstag (15.12.) wartet bereits der TSV Bayer Dormagen im Nachholspiel des 4. Spieltages auf die Hamburger.

Der Handball Sport Verein Hamburg spielte in folgender Besetzung:
Marcel Kokoszka, Jonas Maier – Tobias Schimmelbauer (3), Pelle Fick, Leif Tissier (4), Thore Feit, Jannik Hausmann, Niklas Weller (1), Lukas Ossenkopp (1/1), Dominik Axmann (5), Jonas Gertges, Philipp Bauer (6), Thies Bergemann (2), Jan Kleineidam (1)

Alle bisherigen Spiele der 2.Handball-Bundesliga im Überblick

EHV AueTV Großwallstadt27:27
TSV Bayer DormagenASV Hamm-Westfalen27:19
TuS N.-LübbeckeVfL Lübeck-Schwartau32:30
HSG KonstanzTV 05/07 Hüttenberg22:22
HSV HamburgTV Emsdetten23:22
SG BBM BietigheimWilhelmshavener HV25:18
ThSV EisenachDessau-Rosslauer HV32:29
TuS FerndorfDJK Rimpar Wölfeverlegt
HC Elbflorenz DresdenVfL Gummersbach13.12.
SpielfreiTuS Fürstenfeldbruck

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