HSV Hamburg von den Berliner Füchsen aus der Halle geschossen

Vorne geht so und hinter total desolat, kein Zugriff über 60 Minuten

Johannes Bitter (# 1) zählte mit 10 Paraden noch zu den Aktivposten des HSV Hamburg
Foto: Lobeca/Ralf Homburg
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Hamburg – Der Handball Sport Verein Hamburg hat in der LIQUI MOLY HBL, nach der Niederlage unter der Woche gegen Erlangen, im dritten Spiel der englischen Woche gegen die Füchse Berlin vor 3.427 Zuschauern in der Sporthalle Hamburg beim 28:37 (14:19) eine unterirdische Abwehrleistung abgeliefert. Mit nun 12:12 Punkten auf Platz 10 führen die Hamburger die untere Tabellenhälfte an.

Ein gebrauchter Tag von Beginn an

Die Füchse Berlin erzielten das 1:0 nach 66 Sekunden per Gegenstoß nach dem ersten Fehlpass der Hamburger, die durch Dani Baijens ausglichen. Durch zwei Treffer von Casper Ulrich Mortensen egalisierte der HSV Hamburg die Berliner Führung zum 3:3 in der 6. Minute ein letztes Mal. Anschließend bekam die Abwehr der Gastgeber kaum noch Zugriff auf den quirligen Angriff der Füchse, die aus einer beweglichen Hintermannschaft jeden Fehler gnadenlos bestraften. So nahm Trainer Torsten Jansen bereits in der 11. Minute seine erste Auszeit beim 4:8. Die Angriffsleistung stabilisierte sich, doch die Hintermannschaft blieb löchrig und kam sehr oft einen Schritt zu spät. Der Tabellenführer hatte immer eine Antwort parat, sei es über die erste und zweite Welle oder mit viel Dynamik im Eins-gegen-Eins. So ging der HSVH mit einem 14:19 in die Kabine.

Abwehr desolat, Angriff streckenweise hilflos

Das erste Tor der zweiten Hälfte gelang den Hausherren, aber anschließend dominierte erneut der Spitzenreiter aus Berlin. Es folgten drei Treffer in Folge, bei denen die Abwehr des HSV Hamburg neben sich stand, das Toto Jansen in der 34. Minute beim 15:22 seine zweite Auszeit nahm, um den Schlendrian zu vertreiben, was nur wenige Minuten gelang. Nachdem Azat Valiullin mit seinen beiden Treffern zum 19:24 (39.) den Fans wieder ein wenig Hoffnung auf eine Wende gab, verfiel der Angriff erneut in Ideen- und Hilflosigkeit. Auch das Rückzugsverhalten war unterirdisch. Die Füchse kamen zu einfachen Ballgewinnen und überrannten die Hamburger mit einem 6:0-Lauf schier. Da brachte auch die letzte Auszeit von Jansen in der 41. Minute keine Veränderung. In dieser Phase vergab Mortensen gleich zwei Siebenmeter in Folge und es hieß 19:30 (44.), ein totales Debakel drohte. Erst in den letzten zehn Minuten gelang den Hamburgern – die Berliner schalteten einen Gang zurück und wechselten durch – noch etwas Ergebniskosmetik vom 22:34 auf den 28:37-Endstand.

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Ratlosigkeit auf der Hamburger Bank fast das gesamte Spiel
Foto: Lobeca/Ralf Homburg

Fazit: Der Handball Sport Verein Hamburg hat wohl seit Jahren das schlechteste Spiel abgeliefert, stand streckenweise völlig neben sich und fand nur ansatzweise zur Normalform. Die Abwehr total überfordert, im Angriff teilweise völlig ideenlos und ohne Dynamik. An diesem total gebrauchten Tag standen die Fans trotzdem bis zum Schluss hinter ihrer Mannschaft, das ist schon aller Ehren wert. Nun heißt es schnell dieses Desaster aufarbeiten, um nach dem Negativauftritt die richtige Reaktion zu zeigen. Berlin hat dieses, nach ihrer Niederlage vor einer Woche bei der GWD Minden, eindrucksvoll bewiesen, dass dieses umgesetzt werden kann.

Der Handball Sport Verein Hamburg spielte in folgender Aufstellung:
Johannes Bitter, Ivan Budalic – Tobias Schimmelbauer, Andreas Magaard (2), Casper Ulrich Mortensen (8/1), Jacob Lassen (6), Niklas Weller (1), Lukas Ossenkopp, Dominik Axmann, Frederik Bo Andersen (5), Thies Bergemann, Nicolai Theilinger, Azat Valiullin (2), Dani Baijens (4)

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