Jacob Lassen schickt Hamburg mit der Schlusssirene in einen Freudentaumel

Lassen Granate schlägt zum ersten Saisonsieg im Leipziger Gehäuse ein

Jacob Lassen mit seinen 10 Toren gegen Leipzig nicht zu bremsen
Foto: Lobeca/Ralf Homburg
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Hamburg – Der Handball Sport Verein Hamburg hat sein erstes Heimspiel in der Sporthalle Hamburg vor 2.847 begeisterten Zuschauern gegen den SC DHfK Leipzig mit 35:34 (16:18) in einer Schlussphase gewonnen, die nicht für Herzkranke geeignet war. Erst mit der Schlusssirene war der erste Hamburger Sieg nach einer Lassen-Granate perfekt.

Nach Blitzstart folgte eine Fehlerparade, die für zwei Spiele reicht

Der Handball Sport Verein Hamburg legte einen Blitzstart mit einem 3:0 in der 4. Minute durch einen Doppelschlag von Frederik Bo Andersen und einem Treffer von Casper Ulrich Mortensen hin. Der SC DHfK Leipzig nutzte die anschließenden Fehler der Hamburger Angreifer gnadenlos aus und glich zum 3:3 in der 7. Minute nach zwei Gegenstößen aus. Die Gastgeber legten weiter einen Treffer vor, doch die Gäste glichen postwenden aus und übernahmen in der 12. Minute mit 7:6 erstmals die Führung. In der Folgezeit unterliefen dem HSV Hamburg im Angriff erneut viele Fehler, so dass sich Leipzig auf 12:10 (19.) per Gegenstoß absetzte. Trotz Torwartwechsel von Jens Vortmann zu Johannes Bitter änderte sich nichts, der SC Leipzig blieb spielbestimmend. So wechselten die Seiten mit einem 16:18-Rückstand für den HSVH. Dieses obwohl bei Bitter vier Paraden zu Buche standen, gegenüber keiner beim Gastgeber.

Schlussphase stand bei Hitchcock Pate

Die zweite Halbzeit begann wie die erste endete, die Leipziger hielten die Mannschaft von Trainer Torsten Jansen auf Distanz. Die Gastgeber machten weiterhin leichte Fehler, die Leipzig mit Dynamik und Tempo bestrafte. So sah sich der HSVH in der 40. Minute weiterhin mit 21:23 im Hintertreffen. Plötzlich bekam Bitter seine Arme und Beine dorthin, wo die Bälle im Tor einschlagen sollten, was zu einfachen Toren der Hamburger führte. Dani Baijens eröffnete und beendete einen 4:0-Lauf, der seine Farben vom 21:23 innerhalb von vier Minuten auf 25:23 davonziehen ließ. Bitter hielt seinen Kasten nicht nur sauber, sondern hatte dadurch großen Anteil, dass das Spiel kippte. Jetzt waren es die Hamburger, die am Drücker waren.
Als Mortensen einen Siebenmeter beim 27:26 nicht an Gästetorhüter Kristian Sæverås vorbeibrachte, glich Leipzig erneut aus. Mit spektakulären Toren von Leif Tissier mit Schlagwurf aus der Mitte, Baijens mit einem Rückhandwurf unter Bedrängnis und Jacob Lassen mit einem Unterhandwurf als letzte Aktion eines drohenden Passivspiels, setzte sich der HSV Hamburg auf 30:27 (52.) ab. Nach der letzten Auszeit der Leipziger erhöhte Lassen gar auf 31:27 (54.). Mit einer schnellen Mitte und einem Gegenstoß nach einem Hamburger Fehlpass, hieß es plötzlich nur noch 31:29 (55.) für Hamburg, was Toto Jansen seine zweite Auszeit nehmen ließ. Die äußerst offensiv arbeitende Abwehr der Gäste bereitete dem HSVH-Angriff arge Probleme – auch weil es probierte das Ergebnis zu verwalten – und der SC DHfK Leipzig machte innerhalb von 20 Sekunden, nach einem unnötigen Ballverlust, aus dem 32:34 ein 34:34. Es waren noch 15 Sekunden auf der Uhr, als Jansen kurz darauf erneut den Buzzer zum Team-Time-Out drückte, um den finalen Angriff zu besprechen. In diesem wurde Tissier nur durch ein Foul vier Sekunden vor Ultimo gestoppt und die Schiedsrichter hielten die Zeit an. Das Zuspiel des Freiwurfs nahm Lassen auf und hämmerte den Ball fast mit der Schlusssirene zum Siegtreffer in die Maschen. Anschließend begruben ihn sämtliche Spieler vor Freude unter sich. Der Heimsieg war doch noch eingetütet!

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Lassen nach dem Siegtreffer von der Mannschaft begraben
Foto: Lobeca/Ralf Homburg

„Ich bin wahnsinnig erleichtert, dass wir heute zwei Punkte geholt haben“, zeigte sich Trainer Jansen nach dem Schlusspfiff erleichtert. „Wir sind denkbar schlecht in die Runde gekommen. Und das war in allen Köpfen natürlich drin. Da versucht man, auch eine Art Psychologe zu sein“, fügte er hinzu. „Wir wussten, dass wir besser spielen können, als das, was wir in den ersten Spielen gezeigt haben. Wir haben uns gesagt, dass wir heute wieder alles reinhauen, weil wir wissen, dass wir gut sind. Und dann war es nur die Frage, wann dieses Spiel endlich kommt, wo wir das zeigen können.“

Der Handball Sport Verein Hamburg spielte in folgender Aufstellung:
Johannes Bitter, Jens Vortmann, – Tobias Pachmann, Casper Ulrich Mortensen (8/2), Leif Tissier (1), Jacob Lassen (10), Niklas Weller (2), Dominik Axmann, Frederik Bo Andersen (5), Alexander Hartwig, Tomislav Severec, Thies Bergemann, Zoran Ilic, Lennard Brekendorf, Azat Valiullin (3), Dani Baijens (6)

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