VfL-Trainer Piotr Przybecki. Archivfoto: Lobeca/Raasch
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Lübeck – Das war nix! Der VfL Lübeck-Schwartau hat sich zum Rückrundenauftakt in der 2. Bundesliga am vergangenen Freitag vom VfL Gummersbach vorführen lassen. Bei dem Club von Ex-VfL-Coach Torge Greve gab es ein 12:27 (8:14)-Debakel. Die gute Vorbereitung, die die Lübecker mit einem Sieg gegen die Füchse Berlin und dem Gewinn des Winter-Cups in Verl ist damit hinfällig. Eine katastrophaler Beginn 2020!

0:5-Negativlauf zu Beginn

Schon die Anfangsminuten ließen befürchten, dass das kein guter erster Spieltag nach der EM-Pause für den VfL Lübeck-Schwartau werden sollte. Technischen Fehlern im Aufbau folgten Fehlwürfe auch aus aussichtsreicher Position, und so führte Gummersbach schnell mit 5:0 (6.). VfL-Trainer Piotr Przybecki zur Startphase: „Das Spiel hatte noch gar nicht richtig begonnen, da lagen wir schon mit fünf Toren hinten. Uns fehlten in der Abwehr die Aggressivität und vorne die Effizienz.“

Zwei Dinge brachten die Schwartauer Angreifer zur Verzweiflung: Zum einen war dies die leidenschaftliche Abwehr der Oberbergischen, zum anderen der Mann dahinter. Matthias Puhle entschärfte im gesamten Spiel 15 Würfe und hatte damit eine Quote von 56 Prozent! Jasper Bruhn sorgte erst in der siebten Minute für das erste Tor der Gäste.

Hoffnung von kurzer Dauer

Jetzt kamen der VfL etwas besser in die Partie, verkürzte in der 15. Minute auf 5:7 und war erst- und gleichzeitig letztmalig wieder in Schlagdistanz zu den Gummersbachern. Greve nahm in dieser Phase eine Auszeit und nutzte die Gelegenheit sein Team neu auszurichten – mit Erfolg. Besonders angesprochen fühlte sich offenbar Janko Bozovic, der mit zwei Treffern wieder einen beruhigenden Vorsprung herauswarf (9:5, 17.). Der hätte bereits jetzt schon deutlich höher ausfallen können, aber Gummersbach war insbesondere im Gegenstoßverhalten nicht konsequent genug. Gut für unseren VfL, der dennoch mit einem klaren Rückstand in die Pause ging (14:8).

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Halbzeit zwei: 25 Minuten kein VfL-Treffer

Wer jetzt gehofft hatte, der VfL Lübeck-Schwartau käme besser aus der Kabine als vor der Halbzeitpause, der wurde bitter enttäuscht. Um es kurz zu machen: Dem VfL gelang nach dem Wechsel 25 Minuten kein Treffer. Gummersbach hingegen spielte wie nach einem Bad im Jungbrunnen und hatte sichtlich Spaß daran, die beiden bisherigen Saisonniederlagen im Pokal und in der Liga zu tilgen. Es ist ihnen eindrucksvoll gelungen.

Neuzugang einziger Lichtblick

Nach 37 Minuten führten die Hausherren erstmals mit zehn Toren und bauten diesen Vorsprung bis zur 55. Minute auf 26:8 aus. Erst Schwartau-Debütant Niels Versteijnen machte dem Spuk ein Ende und erlöste alle VfL-Fans, die vor Ort in der Schwalbe-Arena waren oder zu diesem Zeitpunkt noch den Live-Stream verfolgten. Sein Treffer war nicht nur der zum 9:26, sondern auch einer von vieren, womit er zum erfolgreichsten Torschützen seiner Mannschaft avancierte. Ein schwacher Trost.

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Irgendwo da hätte er sein müssen, unser Man of the Match – wir haben ihn nicht gefunden. #leidenschafTIGER #2hblPosted by VfL Lübeck-Schwartau on Friday, January 31, 2020

„Es fällt mir schwer, Worte dafür zu finden“

Der Endstand von 27:12 drückte das Kräfteverhältnis an diesem Abend realistisch aus und pulverisierte die guten Ergebnisse, die die Mannschaft von Przybecki in der Vorbereitung erzielte. Der Coach mit einem enttäuschten Fazit: „Das war ein gebrauchter Tag für uns und es fällt mir schwer, Worte dafür zu finden. Vor allem so eine zweite Halbzeit habe ich noch nie erlebt, und ich möchte so etwas auch nicht wieder erleben. Keiner meiner Spieler hatte heute Normalform, vielleicht mit Ausnahme von Dennis Klockmann, der immerhin noch neun Bälle parieren konnte. Ansonsten haben wir viel zu viele Fehler gemacht oder durch Fehlversuche die Gummersbacher zu schnellen Gegenangriffen eingeladen. Wir haben noch viel Arbeit vor uns.“

Die „zahnlosen Tiger“ von Gummersbach können sich am kommenden Wochenende zuhause rehabilitieren. Dann kommt der TV Hüttenberg in die Hansehalle. (PM/rk)

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