
Lübeck – Die Mannschaft der Lübecker Turnerschaft hat die Saison als Aufsteiger in die Oberliga Schleswig-Holstein bereits nach einer Spielzeit ohne auch nur einen Sieg wieder verlassen müssen. Am Ende standen lediglich zwei Unentschieden auf der Habenseite des Abenteuers Oberliga und es ging zurück in die Verbandsliga, jedoch um viel Erfahrung reicher.
Aufsteiger Lübecker TS zahlt Lehrgeld
Die Lübecker Turnerschaft beendete die Saison 2024/25, nachdem der Aufstieg souverän gelang, weit abgeschlagen als Tabellenschlusslicht mit 2:50 Punkten und 672:885 Toren ohne jeden Sieg. Die Mannschaft von Trainer Heiko Hemmerich erzielte lediglich zwei Unentschieden, zuhause am 11. Spieltag gegen den Tabellenneunten TSV Hürup II und am 19. Spieltag bei der HSG Mönkeberg-Schönkirchen, dem Viertplatzierten.
„Natürlich tut ein Abstieg weh, aber wir sind als Mannschaft gewachsen – sportlich und menschlich. Diese Saison hat alle Spieler weiterentwickelt und stärker gemacht“, konstatierte Trainer Heiko Hemmerich. „Trotz vieler Rückschläge war der Teamgeist jederzeit spürbar. Der Einsatz in den Trainingseinheiten und die Motivation blieben ungebrochen und die Lust auf Handball größer denn je.“

Zweitschwächste Offensive der Liga
In der Saison 2024/25 setzte die Lübecker Turnerschaft insgesamt 31 Spieler ein, von denen sich 24 in die Torschützenliste eintrugen. Kein Spieler war in allen Partien im Einsatz. Die meisten Einsätze verzeichnete Jan Peter Malz mit 24 Spielen, gefolgt von Jannis Hinst und Jasper Reinberg (je 23) sowie Michael Wüstenberg und Thies Dose (je 22) und Marcel Schuppenhauer (20). Diese sechs Spieler waren bei 20 und mehr Partien auf der Platte. Die Mannschaft von Trainer Hemmerich erzielte in den 30 Spielen lediglich 672 Tore, was einen Schnitt von 25,8 Toren pro Spiel bedeutete. Nur der Mitabsteiger HG Owschlag/Kropp/Tetenhusen erzielte mit 667 (25,7) weniger Tore.
Als erfolgreichster Torschütze zeichnete sich Wüstenberg in seinen 22 Spielen mit 125 Toren aus, davon lediglich 5 per Siebenmeter, was im Durchschnitt eine Trefferquote von 5,7 Toren pro Spiel bedeutete. Es folgte Marvin Holmer (19/70/8/3,7) und Hinst (23/69/0/3,0) in der internen Rangfolge.
Am 12. Spieltag, direkt nach der Weihnachtspause, setzte es beim TSV Kronshagen mit dem 18:38 die höchste Saisonniederlage. Diese zeigte sich auch gleichzeitig für den TSV als höchsten Heimsieg einer Mannschaft in der Liga.
In der Defensive ebenfalls Schlusslicht
Die Defensivleistung über die gesamte Saison entsprach ebenfalls dem Tabellenstand, keine Mannschaft kassierte mehr Gegentore in der Liga. Bei der LT schlug es insgesamt 885-fach ein, was eine Quote von 34,0 Toren pro Spiel entsprach. Die beiden einzigen Punkte der Saison gab es zuhause am 11. Spieltag gegen den TSV Hürup II und am 19. Spieltag auswärts bei der HSG Mönkeberg-Schönkirchen, alle anderen 24 Partien gingen mehr oder weniger deutlich verloren.
Vier rote Karten in der Saison für die Lübecker TS
In der internen Sünderliste führte Thies Dose in 22 Spielen mit 3 Verwarnungen, 9 Zeitstrafen und 0 Disqualifikationen. Gefolgt von Jasper Reinberg (23/1/9/0) und Jannis Hinst (23/5/8/0). Die vier Disqualifikationen kassierten Marvin Holmer (2) und Luis Schönhoff und Marcel Schuppenhauer (je 1).
Abschlusstabelle der Oberliga Schleswig-Holstein
1 | SG Bordesholm/Brügge | 46 | : | 6 | 836 | : | 709 | 127 |
2 | TSV Kronshagen | 39 | : | 13 | 820 | : | 728 | 92 |
3 | MTV Herzhorn | 37 | : | 15 | 834 | : | 715 | 119 |
4 | HSG Mönkeb.-Schönk. | 32 | : | 20 | 801 | : | 755 | 46 |
5 | HSG Tills Löwen | 31 | : | 21 | 857 | : | 818 | 39 |
6 | HC Treia/Jübek | 30 | : | 22 | 788 | : | 743 | 45 |
7 | TSV Altenholz II | 30 | : | 22 | 806 | : | 783 | 23 |
8 | HSG Holstein. Schweiz | 24 | : | 28 | 794 | : | 790 | 4 |
9 | TSV Hürup II | 24 | : | 28 | 767 | : | 794 | -27 |
10 | HSG Eider Harde II | 22 | : | 30 | 783 | : | 783 | 0 |
11 | HSG Horst/Kiebitzreihe | 22 | : | 30 | 816 | : | 844 | -28 |
12 | HSG Tarp/Wanderup | 20 | : | 32 | 755 | : | 803 | -48 |
13 | HG OKT | 5 | : | 47 | 667 | : | 846 | -179 |
14 | Lübecker TS | 2 | : | 50 | 672 | : | 885 | -213 |
Erste Veränderung nach Saisonabschluss
Für die Lübecker Turnerschaft steht nach Ablauf der Saison ein Umbruch auf der Agenda. Trainer Heiko Hemmerich, der das Team durch Höhen und Tiefen führte und die Lübecker Turnerschaft in zehn Jahren von der Regionsliga bis in die Oberliga führte, verlässt nicht nur die Mannschaft, sondern hängt nach 39 Jahren Handballsport die Schuhe an den berühmten Nagel. „Das fällt mir sicher schwer, gleichwohl möchte ich die Zeit intensiver mit meiner Familie teilen und schauen, welchem Sport ich selbst mehr Aufmerksamkeit widmen kann. Zudem bin ich sehr froh, dass ich einen sehr guten Nachfolger anheuern konnte, sodass ich beruhigt in den „Ruhestand“ gehen kann“, erklärte sich Hemmerich.
Trainer Heiko Hemmerich hängt nach 10 Jahren seine Schuhe an den Nagel
Foto: Lübecker Turnerschaft/Felix König
Mit Roman Mazur präsentierte die LT einen sehr erfahrenen Trainer als Nachfolger. Die Mannschaft bleibt im Kern zusammen und Mazur übernahm das Training bereits und wird frischen Wind und neue Impulse in die Vorbereitung bringen.
Mit neuem Elan, gesammelter Erfahrung und einem klaren Ziel vor Augen richtet sich der Blick nun nach vorn. Die 1. Herren will wieder angreifen, nicht verbissen, sondern mit Freude, Zusammenhalt und der Leidenschaft, die diesen Sport ausmacht. Denn eines ist sicher: Diese Mannschaft hat mehr gewonnen, als es die Tabelle zeigt!
Bildquellen
- Mannschaft Lübecker TS: Lübecker Turnerschaft/Felix König
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