Mit Rückenwind ins Nord-Derby – Hamburg empfängt Rekordmeister Kiel

Torhüter auf beiden Seiten können zum Faktor im Nord-Derby werden

Torhüter Johannes Bitter und Jens Vortmann können zum Faktor werden
Foto: Lobeca/Ralf Homburg
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Hamburg – Der Handball Sport Verein Hamburg hat in der Handball-Bundesliga (HBL) heute (12.4.) um 20 Uhr in der Barclays-Arena beim Nordderby den Rekordmeister THW Kiel zu Gast. Die Partie gehört zum 25. Spieltag und findet als Nachholspiel statt.

Hamburg mit Rückenwind aus fünf Siegen ins Derby

Die Hamburger treffen mit fünf Siegen in Folge auf den THW, der in diesem Jahr noch kein Auswärtsspiel verlor. Die Konstellation ist ähnlich wie im Hinspiel, als die Kieler zuhause einen 34:23-Erfolg gegen die Hamburger feierten, nachdem der HSV Hamburg zuvor vier Siege in Folge gefeiert hatte. Die Gastgeber sind erneut der klare Außenseiter gegen den Rekordmeister, wollen aber den Schwung der Vorwochen mit in die Partie nehmen und den Kielern die Stirn bieten.

Regionalliga Nord: Wer wird Meister?

  • Hannover 96 II (68%, 330 Votes)
  • Phönix Lübeck (15%, 74 Votes)
  • SV Meppen (6%, 29 Votes)
  • HSV II (5%, 22 Votes)
  • Holstein Kiel II (2%, 10 Votes)
  • TSV Havelse (2%, 9 Votes)
  • SV Drochtersen/Assel (1%, 5 Votes)
  • VfB Oldenburg (1%, 4 Votes)
  • Teutonia Ottensen (1%, 4 Votes)

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HSV Hamburg kann gegen Favorit Kiel befreit aufspielen

Das Team von Trainer Torsten Jansen gestaltete die vergangenen Wochen nach fünf Siegen mit maximalem Erfolg. Ein solcher Lauf gelang den Hamburgern seitdem Bundesliga-Aufstieg noch nie. Der HSV Hamburg steht vor dem Spiel gegen die Kieler mit 24:28 Punkten auf dem 9. Platz und die Kieler auf Platz 4. Nachdem die Hamburger vergangene Woche die Top-Teams aus Melsungen (29:22) und Hannover (26:25) besiegte, kommt mit dem THW Kiel nun ein noch hochkarätigerer Gegner in die Hansestadt. Auch wenn die Kieler in dieser Saison nicht im Meister-Rennen mitmischen, gehören sie weiterhin zu den absoluten Spitzenmannschaften der Liga und haben viele Spieler mit Weltklasse-Niveau in ihren Reihen.

Dieses zeigten sie im Hinspiel am 8. Spieltag, als dem HSV Hamburg in Kiel eine empfindliche 23:34-Niederlage zugefügt wurde. Auch in der Vorsaison gingen die Kieler in Hamburg als Sieger vom Feld, der HSVH kämpfte jedoch über die gesamte Spieldauer und zeigte eine achtbare Leistung in der ausverkauften Barclays-Arena (Endstand 30:34). Nun wollen die Hamburger einen neuen Versuch starten, um die favorisierten Kieler in eigener Halle zu ärgern.

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Kieler Kader gespickt mit Hochkarätern

Der THW steht aktuell nicht an der Spitze der HBL, verfügt aber weiterhin über jede Menge Spielstärke in den eigenen Reihen. Diese riefen die Zebras in der EHF Champions League ab und qualifizierten sich als Gruppensieger der Gruppe A direkt für das Viertelfinale. Damit steht das Team von THW-Coach Filip Jicha unter anderem vor den Top-Teams aus Paris, Kielce und Aalborg.

Bester Schütze auf Seiten der Kieler ist der routinierte Rechtsaußen Niclas Ekberg mit 118 Saisontoren. Der Schwede verlässt den Rekordmeister allerdings zum Ende der Saison nach zwölf Jahren und kehrt zurück zu seinem Ausbildungsverein Ystads IF. Im Rückraum sorgen Eric Johansson (102) und Nikola Bilyk (83) für Durchschlagskraft, während auf der Mittelposition Routinier Domagoj Duvnjak (51 Tore und 46 Assists) und Shooting-Star Elias Ellefsen a Skipagotu (66/45) unterschiedliche Akzente im Kieler Aufbauspiel setzen. Hinzu kommen Rune Dahmke, Patrick Wiencek und Hendrik Pekeler, die mit ihrer Qualität in den letzten Jahren nicht nur den Kieler-Handball, sondern auch den der DHB-Auswahl prägten. Torhüter Samir Bellahcene, der vor drei Monaten mit Frankreich Europameister wurde, rundet das Spitzen-Aufgebot der Kieler ab.

THW mit Torgefahr im Rückraum und treffsicheren Außen

Der THW sucht häufig den Abschluss aus die Rückraum-Positionen und findet besonders aus der Distanz den Weg zum Tor-Erfolg. 231 Tore aus der Entfernung erzielte der Rekordmeister in dieser Saison, hat damit deutlich die meisten in der gesamten Handball-Bundesliga und legte zudem auch die beste Quote auf 52,98%. Der HSVH ist in dieser Kategorie das genaue Gegenteil: die Hamburger erzielten mit 73 Treffern die wenigstens Tore in diesem Bereich.

Auch wenn die Kieler seltener den Abschluss über die Außenpositionen suchen, ist auf Niclas Ekberg und Co. stets Verlass. 71,02% beträgt die Wurfquote der Kieler-Außenspieler, die damit den Bestwert in der HBL liefern. Eine weitere Stärke, die auch dem HSVH zugeschrieben werden kann, ist die Zuverlässigkeit im Spiel. Der THW und auch die Hamburger gehören ligaweit zu den ballsichersten Mannschaften und haben die dritt- beziehungsweise viertwenigsten Ballverluste – es könnte also jeder Ballgewinn wichtig werden.

Das Vertrauen in die eigene Stärke ist zurück bei den Hamburgern

Die Hamburger gehen dank ihrer Formstärke gut gewappnet in das Spiel gegen den THW. Thies Bergemann äußerte im Vorfeld der Begegnung: „Wir haben jetzt gerade einen sehr guten Lauf und das Vertrauen in unser Spiel dadurch festigen können. Auch in der Abwehr standen wir zuletzt besser.“
Das Bewusstsein über die Schwere der anstehenden Aufgabe ist dennoch bei allen Akteuren vorhanden. So auch bei Bergemann, der anfügte: „In der Vergangenheit sahen wir nicht immer glücklich aus gegen den THW. Kiel ist immer in der Lage eine Top-Leistung abzurufen, aber wir wollen zusammen mit den Fans in der Barclays-Arena alles geben und dagegenhalten.“

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