MTV Lübeck verlangt Spitzenreiter alles ab

Für 60 Minuten Spitzenhandball reicht es noch nicht

Lovis Meinert zeigt im MTV-Tor eine Spitzenleistung
Foto: Sandra Gottstein
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Lübeck – Der MTV Lübeck hat mit seiner U19-Mannschaft in der Staffel 1 der Hauptrunde B der Jugendbundesliga Handball (JBLH) beim Spitzenreiter THW Kiel mit 21:30 (12:13) nach zähem Kampf verloren. Dabei wirkte die Mannschaft von Trainer Mirko Spiekermann wie ausgewechselt im Gegensatz zur vergangenen Woche und bot dem Überflieger lange Paroli.

Spiel auf Augenhöhe in den ersten 30 Minuten

Der Außenseiter MTV Lübeck erwischte einen Superstart und ging nach dem 1:0 – bereits nach 34 Sekunden – auch mit 2:0 (3.) in Führung, bevor der THW Kiel sein erstes Tor erzielte und wenig später ausglich. Luis Ciudad Benitez und Raul Rodriguez brachten auch ihre Kiel-Erfahrung in der Abwehr gegen den 7:6-Angriff ein und provozierten ungewohnte Fehler bei den Jungzebras. Nach dem 6:6 (15.) kam der erste Führungswechsel der Gastgeber zog auf 11:8 (23.) davon. Lübecks Torwart Lovis Meinert (8 seiner 17 Paraden in der ersten Halbzeit) und Reinhard Otto Canzler (6 der 8 Tore) hielten weiter konsequent bis zum 12:12 (30) dagegen. Es war ein Spiel auf Augenhöhe, in dem die Lübecker immer wieder einen Rückstand ausglichen und erst nach der Halbzeitsirene mit einem direkt verwandelten Freiwurf den 12:13-Pausenrückstand hinnahmen.

Linus Eggerichs trifft quer in der Luft für den MTV
Foto: Sandra Gottstein

Schlüsselerlebnis Ende der ersten Halbzeit wirkte in die zweite Hälfte

Nach dem Seitenwechsel schienen die Spiekermann-Schützlinge noch eine Zeit lang mit der gedanklichen Verarbeitung des Battermann-Freiwurfs beschäftigt zu sein. Der gastgebende THW bekam mehr Oberwasser und baute seinen Vorsprung, wenn auch sehr zäh und langsam, kontinuierlich über 15:13 (33.) und 18:13 (36.) auf 20:14 (40.) aus.

Die Gäste wurden zusehends müder. „Uns fehlten dann auch weitere Alternativen gegenüber dem THW. Zumal wir mit einigen angeschlagenen Spielern antreten mussten und Leistungsträger wie Elias Ciaudad Benitez krankheitsbedingt auch nur von der Tribüne mitfibern konnten“, fand Trainer Spiekermann schnell Erklärungen für den Leistungsabfall.

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Viel Platz in der Abwehrmitte für den Kieler Kreisläufer Juri Richter
Foto: Sandra Gottstein

In der verbleibenden Spielzeit wechselte der THW weiter munter durch, so dass sich neben Battermann acht weitere Jungzebra-Torschützen in die Liste eintrugen, die sich vor allem über den Kreis und die Außen in gute Schusspositionen brachten. Auf Lübecker Seite tat sich über 60 Minuten Torhüter Lovis Meinert hervor, der das Fehlen von Bjarne Gronek (fast) vergessen machte und sich selbst sogar mit einem eigenen Treffer ins leere Kieler Tor für seine gute Leistung belohnte (53. zum 19:25). Der Spitzenreiter brachte einen ungefährdeten 30:21-Erfolg ins Ziel und behielt seine weiße Weste.

Trainer Mirko Spiekermann zufrieden mit der Leistung in Kiel

Lübecks Coach Mirko Spiekermann: „Wir haben eine starke erste Halbzeit gespielt, vor allem auch taktisch diszipliniert“, gab sich Spiekermann zufrieden mit der Leistung. Spiekermann nahm auch positives mit aus dem Spiel: „Ich bin wirklich stolz auf die Leistung in Kiel und blicke jetzt sehr optimistisch auf das nächste Heimspiel“.

Dennoch dürfte ihn auch geärgert haben, dass der vermeintliche Bruch im Spiel seiner Jungs in der letzten Aktion der ersten Halbzeit seinen Ursprung hatte. Beim Stand von 12:12 bekamen die Kieler noch einen Freiwurf zugesprochen, Kiels U-19 Nationalspieler Connar Battermann baute sich in zwölf Metern Entfernung zum Tor auf und traf durch den Block in den Torwinkel.

Der MTV Lübeck spielte mit folgender Besetzung:
Lovis Meinert (1), Linus Wagner – Reinhard Canzler (8), Tjorben Patzke, Linus Eggerichs (3), Elias Moussa (1), Luis Jose Ciudad Benitez (1), Daniel Baasch (2), Vincent Gottstein (1), Raul Rodriguez (4), David Rudi, Matthis Timm

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