Nach verschwitzter Buli-Quali: Trainingslager für VfL-Nachwuchs ein voller Erfolg

Mannschaftsabend beim Lagerfeuer: VfL Bad Schwartau U19 immer zusammen. Foto: rk
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Bad Schwartau – Die männliche A-Jugend des VfL Bad Schwartau steht vor einem spannenden Oberliga-Jahr. Der überwiegend junge Jahrgang der Mannschaft hat die Qualifikation zur Bundesliga knapp verpasst, doch das ist für Trainer Mirko Baltic „kein Beinbruch“. Nun heißt es sich in der Oberliga Hamburg/Schleswig-Holstein zu finden und sich für große Aufgaben zu empfehlen. Ein kleiner Schritt dazu war ein Trainingslager in der Nähe von Mölln, dass durch Klub111-Vorstandsmitglied Uwe Grothkopp spendiert wurde.

Sponsor Uwe Grothkopp (Klub 111) erklärt den Ablauf der Radtour. Foto: privat

Alkohol für die Jungs? – Kapitän sagt klar nein dazu!

Mannschaftskapitän Jasper Steingrübner stand am Rande des Teamabends bei HL-SPORTS für ein kurzes Gespräch zur Verfügung. Der 17-Jährige erzählte von der besonderen Vorbereitung bei HL-SPORTS: „Wir waren in Ferienhäusern untergebracht. Die Bedingungen waren sehr gut. Nach der Ankunft am Freitag haben wir gemeinsam Abendbrot gegessen und verbrachten die Zeit bis zur Bettruhe mit der Mannschaft.“ Es gibt strenge Regeln, denn Chefcoach Baltic setzt auf Disziplin. „Unser Trainer hat uns erklärt, warum wir auf Genussmittel verzichten müssen. Das kann einen schon bis zu acht Wochen Training kosten, wenn man sich nicht zurückhält. Das fand ich extrem und von daher ist Alkohol eine absolute Bremse für das was wir vorhaben. Wir wollen unsere Leistung konstant halten und Alkohol ist einfach nur schädlich für den Körper“, sagt Steingrübner.

Radtour im Herzogtum Lauenburg für die U19 des VfL Bad Schwartau. Foto: privat

Aus allen Richtungen zum VfL

Das Team ist bunt zusammengewürfelt und die Spieler kommen sogar aus der Nähe von Bad Bramstedt oder Neumünster zum VfL. „Auch aus Neustadt, Grömitz und Mölln kommen welche“, erzählt der Kapitän, der selbst viermal die Woche aus dem Lauenburgischen zum Training fährt. „Im umliegenden Kreis kann man sonst nicht leistungsbezogen Handballspielen. Man hört viel Gutes über den Verein und ich selbst bin nun drei Jahre dabei und kann das bestätigen. Es bringt einfach Spaß da zu spielen. Wir verstehen uns in der Mannschaft sehr gut.“ Kiel wäre für ihn zu weit weg. Er findet es gut, dass es beim VfL keine Grüppchen im Team gibt. Vieles wird zusammengemacht und so ist eine starke Gemeinschaft entstanden.

Auf dem Wasser: VfL-Nachwuchs vor der Kanutour im Trainingslager. Foto: privat

„Vielleicht hatten wir einen Höhenflug“

Damit hätte das Baltic-Team sogar fast für eine Überraschung in Cottbus gesorgt. Dort stand vor zwei Wochen die Bundesliga-Qualifikation an. Während die Ostholsteiner am Sonnabend ihre beiden Spiele gewannen, war man sich am Sonntag vielleicht zu sicher und verlor die letzten beiden Partien gegen den Favoriten Empor Rostock und Gastgeber LHC Cottbus. Die beiden Vereine standen am Ende in der Tabelle vor den Schwartauern, die etwas enttäuscht nach Hause fuhren. Steingrübner hat eine Erklärung dafür: „Wir sind am Sonnabend als Underdog reingegangen und waren alle heiß. Das hat alles super geklappt, sodass wir vielleicht einen Höhenflug bekamen. Nach einem entspannten Abend und einer ruhigen Nacht war Sonntag dann alles anders. Keiner hat sich so richtig konzentriert. Auch die Ankunft in der Halle war nicht optimal. Es hat nur drei Minuten bei uns etwas funktioniert und danach war es, wie als ob ein Schalter umgelegt wurde und nichts klappte mehr. Wir haben alle die Köpfe hängen lassen. Das zog sich durch das ganze Team. Wir haben zwar noch gegen Cottbus versucht dagegenzuhalten, verloren dann aber mit Treffern Unterschied. Danach hätten wir gegen Rostock mit acht Toren gewinnen müssen, aber wir kannten den Gegner aus Testspielen. Da haben wir zweimal Unentschieden gespielt. Es war sehr hart für uns und am Ende hat es leider nicht gereicht. Wir sind bis auf zwei Spieler alle junger Jahrgang und vielleicht hat die Erfahrung gefehlt.“  

Die männliche A-Jugend des VfL Bad Schwartau bei der Abkühlung nach harten Einheiten. Foto: privat

Trainer gibt großen Halt

Im Trainingslager war eine Woche danach klar, dass das Team zusammengeschweißt hat.  Steingrübner will in der Oberliga oben mitspielen und „alles geben“. Der Auszubildende zum Mechatroniker nimmt dabei eine Menge Strapazen auf sich, denn neben seinem Job fährt er viermal die Woche nach Bad Schwartau. Er setzt dabei große Stücke auf Coach Baltic. „Unser Trainer ist super. Im Training und Spiel verlangt er Leistung und privat ist er wirklich cool. Mir gefällt die Mischung, weil ich weiß, dass er für jeden von uns da ist“, so der Mannschaftskapitän. Viel Freizeit bleibt dem 17-Jährigen nicht, denn es gibt Tage, wo er erst gegen 23 Uhr zuhause ist. Alles für den Handball…

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Trainer Mirko Baltic im Team Time Out
Foto: VfL Bad Schwartau Privat

Baltic ist stolz auf sein Team

So lebt auch Cheftrainer Baltic, den mit dem VfL viel verbindet. 13 Jahre lief er für den früheren DHB-Pokalsieger auf, trainierte schon die U23-Auswahl und ist nach einem Abstecher nach Altenholz seit einem Jahr wieder zurück in der Jahnhalle. Er ist stolz auf seine Jungs und sagt bei HL-SPORTS: „Die Jungs wollen und das sieht man. Sie geben sich viel Mühe und sie versuchen die Vorgaben umzusetzen. Eine Menge Fleiß bringen sie ebenfalls mit und das beeindruckt auch mich als Trainer. Sie entwickeln sich super.“ Die Testspiele sind mit einem 25:26 gegen den Herren-SH-Ligisten Möllner SV am Trainingslagerwochenende abgeschlossen.

# BetreuerRanko PuchertPosted by VFL Bad Schwartau MJB1 on Wednesday, September 6, 2017

„Die Qualität haben wir“

Nach den Ferien startet Baltic mit seinen Jungs in die Punktrunde. „Wir wollen oben mit dabei sein und ich bin guter Dinge, dass meine Mannschaft das schafft. Die Qualität haben wir allemal.“ Dabei ist er auf Unterstützung rund um das Team angewiesen, denn neben der Elternschaft sind vor allem Ranko Puchert als Betreuer und Peter Andersson für die administrativen Belange der Mannschaft unverzichtbar. „Ranko ist weiterhin mit dabei, auch wenn sein Sohn Mats nun in der U23 spielt. Das bedeutet mir sehr viel, denn er ist das was Hermann Rieger bei den HSV-Fußballern war. Die gute Seele und Verbindungsglied zu den Eltern. Wenn er nicht da wäre, würde vieles nicht klappen. Er kümmert sich um alles und ist wie eine Mutti, die alles am Laufen hält“, schwärmt Baltic, der vor allem dankbar ist, dass Sponsoren das ganze Projekt mittragen: „Ohne die LTG mit Uwe Grothkopp, seinem Sohn Gunnar und dem Klub 111 mit Thomas Nawrocki wären wir nichts. Das sind tragende Säulen in unserem Umfeld“, unterstreicht Baltic bei HL-SPORTS.

Sponsoren als wichtige Bausteine für Erfolg

Sponsor Grothkopp, seit einem Jahr im Vorstand des Klub 111, ist ebenfalls zufrieden mit der Truppe. Das Sportnetzwerk für die Region Lübeck hat es sich zur Aufgabe gemacht den Spitzensport zu fördern. Dabei spielen Patenschaften eine große Rolle. Zuletzt unterstützte der Klub 111 den Zweitligisten VfL Lübeck-Schwartau und hat dabei ein großes Auge auf die beiden Nachwuchsspieler Melf Hagen und Mattis Potratz, die den Sprung aus der A-Jugend in den Profibereich geschafft haben. „Das ist genau das, was wir erreichen wollen mit unserem Netzwerk. Bevor die Jugendlichen abwandern oder aufhören sollen sie eine Perspektive haben. Der Sprung in den Herrenbereich ist enorm und wenn wir das Ganze unterstützen können, dass sie dort gut ankommen und vor allem in der Region bleiben, sind wir auf einem richtig guten Weg“, so der Steuerberater aus Mölln. Neben dem VfL und der HSG Ostsee im im Handball gehören Förderprojekte im Fußball bei den Junioren des VfB Lübeck, den Jugendfootballern der Cougars, des Lübecker Ruder-Klub und Leichtathletik-Club Lübeck.

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