Olympiasieger Frankreich zieht Deutschland den Zahn vom Halbfinale

Zu viele Fehler in zweiter Hälfte gegen dynamische Franzosen

Foto: Lobeca/Patrick Suephke
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Danzig – Nachdem die deutsche Handball-Nationalmannschaft die Hauptrunde als Gruppenzweiter absolviert hat, ging es im Viertelfinale gegen Olympiasieger Frankreich, die ihre Spiele bisher ohne jeden Punktverlust hinter sich brachten. Deutschland unterlag nach starken 40 Minuten am Ende deutlich mit 28:35 (16:16) und tritt nun in der Platzierungsrunde gegen Ägypten an.

DHB-Team in der ersten Hälfte mit starkem Wolff nicht im Rückstand

Deutschland startet mit einer guten Durchschlagskraft im Angriff, gutem Rückzugsverhalten und einen starken Andreas Wolff im Tor. Nach der ersten Parade von Wolff brachte Kai Häfner Deutschland mit 1:0 in Führung, Frankreich glich postwendend aus. Juri Knorr verwandelte von der Siebenmeterlinie und nach dem erneuten Ausgleich der Franzosen war es Johannes Golla der das 3:2 erzielte. Nach dem 3:3 gelang es Lukas Mertens, anschließend nach einer erneuten Parade von Wolff, Golla Deutschland erstmals mit zwei Toren beim 5:3 in der 5. Minute per Gegenstoß in Front. Ein Doppelschlag von Knorr brachte das 7:4 (8.) und nachdem Mahe per Siebenmeter am Pfosten gescheiterte, war es Christoph Steinert, der das 9:6 erzielte.
Beim 7:11 (16.) die erste Auszeit der Franzosen, die im Anschluss mit einem 4:0-Lauf, während dessen das DHB-Team Ballverluste produzierte, den Ausgleich zum 11:11 (19.) erzielten. Es blieb ein offener Schlagabtausch. Beim 15:14 vergab Patrick Groetzki einen Gegenstoß. Joel Birlehm entschärfte einen Siebenmeter und hielt die Führung fest. Es blieb ein temporeiches Spiel und beim 16:16 ging es in die Kabinen.

Franzosen mit starkem Keeper und 5:0-Lauf auf die Siegerstraße

Zweite Hälfte startete mit einem Fehlpass, der im Gegenstoß und der ersten Führung von Frankreich beim 17:16 endete. Häfner und Golla bringen Deutschland wieder in Vorteil, nach einem guten Pass von Knorr aus der eigenen Hälfte. Beim 19:17 vergab Groetzki erneut einen Gegenstoß, er scheiterte wieder an Torhüter Remi Desbonnet, der anschließend zur Höchstform auflief. Nach dem 20:18 durch Knorr, kamen die Franzosen wie ein Tornado in Fahrt. Mit einem 5:0-Lauf machten sie auf dem 18:20 innerhalb von fünf Minuten ein 23:20, was die Vorentscheidung des Spiels war. In dieser Phase zeigte sich Desbonnet im Tor schier unüberwindlich, unterstützt von unvorbereiteten Abschlüssen der Deutschen und der Häufung von Fehlern.
Deutschland fand nicht zum Rhythmus der ersten 30 Minuten nicht, auch wenn sie beim 24:26 noch einmal verkürzten, zeigte Frankreich die Schwachstellen gnadenlos auf. Die offensiver 3:2:1-Deckung brachte die beweglichen und dynamischen Angreifer nicht unter Kontrolle, die ein ums andere Mal die Hintermannschaft zu Statisten degradierte. Im Angriff war der Rückraum ungefährlich, da er sich innerhalb der Neunmeterlinie abmühte, somit kaum Anspielstation fand und es der französischen Abwehr einfach machte. Am Ende kassierte Deutschland eine deftige 28:35-Niederlage, wobei das Ergebnis allerdings zu hoch ausfiel.

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Nun heißt es für Alfred Gislason die Mannschaft schnell wieder in die Spur zu bringen, da es morgen bereits gegen Ägypten geht, im Halbfinale um die Platzierungsspiele der Plätze 5 bis 8.

Torschützen für Deutschland:
Johannes Golla (6), Juri Knorr (5/2), Christoph Steinert (4), Kai Häfner, Lukas Mertens und Luca Witzke (je 3), Jannik Kohlbacher (2), Philipp Weber und Patrick Groetzki (je 1)

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