Reaktionen auf Nicht-Lockerung: Landesregierung jetzt unter Beschuss – „Blauer Brief“ an die Politik

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Punktspielstart wird vermutlich noch weiter nach hinten rücken

SHFV-Spielausschussleiter Klaus Schneider hatte den Punktspielbetrieb für den 18. September geplant. Er sagte bei HL-SPORTS: „Das sehe ich jetzt nicht mehr so.“ Möglich, dass es nun Anfang oder Mitte Oktober losgehen könnte. Doch das steht nach der heutigen Entscheidung weiterhin in Frage.

Doch nicht nur die Fußballer sind enttäuscht. In anderen Sportarten ist der Tenor wie folgt:

Daniel Pankofer, Geschäftsführer beim Handball-Zweitligisten VfL Lübeck-Schwartau: „Wir haben natürlich gehofft, dass es jetzt weitere Lockerungen gibt, die unsere Vorbereitung erleichtern. Wenn wir jetzt weiterhin keine Testspiele machen dürfen, ist das sehr ärgerlich – besonders weil das in anderen Bundesländern erlaubt ist. Aber wir müssen diese Entscheidung der Landesregierung akzeptieren.“

Steffen Kohl, Vorsitzender des LBV Phönix kurz und knapp: „Das ist ein fatales Signal für den Breitensport!“

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Thomas Kranz (Abteilungsleiter bei den Volleyballern der TG Rangenberg): „Überregional würden wir uns zumindest eine einheitliche Regelung wünschen. Auf Landesebene warten wir auf die Verbandsentscheidung kommende Woche. Da wir am 12. September in der Verbandsliga ersten Spieltag hätten, könnten wir gegebenenfalls erst ab 1. September in voller Teamstärke wettkampforientiert trainieren. Der Hamburger Verband hat bereits vor den Ferien entschieden, nach den Herbstferien zu starten. Wir werden bis zum 1. September jetzt in Kleingruppen so gut es geht uns vorbereiten. Auf Landesebene haben alle ähnliche Voraussetzungen. Zum Teil werden wir weiterhin draußen trainieren – das ist aber kein adäquates Hallentraining sondern Teamzusammenhalt. Mit der neuen Landesverordnung werden wir auch wieder neu planen und als VSG das Thema Hallenkapazitäten angehen müssen.“

„Blauer Brief“ an die Politik

Nicht nur die Landesregierung muss sich die Kritik gefallen lassen. Lübecks Bürgermeister Jan Lindenau bekommt von den Vereinen einen „blauen Brief“, der auch an die Landesregierung gerichtet ist. Dort wird auch auf die finanziellen Aspekte durch einen weiteren „Sport-Lockdown“ verwiesen. Die Forderung lautet, zumindest Fußballspiele wieder zu erlauben unter Einhaltung eines Hygienekonzepts. Lindenau ist dabei allerdings der falsche Ansprechpartner. Der Apell ist an Günther direkt zu adressieren.

Landesregierung unter Druck

Der Ministerpräsident ließ allerdings in der Pressekonferenz einen ganz kleinen Hoffnungsschimmer offen. Er sagte: „Was den Spielbetrieb ab September betrifft, müssen wir erst noch beraten. Das Konzept liegt ja gerade erst vor.“ Damit meinte er vermutlich das Hygienekonzept des Deutschen Fußball Bundes (DFB), dass auf alle Vereine heruntergebrochen werden kann. Dieses Konzept liegt seit einem Monat vor. Weiter hieß es dann allerdings wieder zur Ernüchterung: „Wir versuchen unser Regelwerk so zu nutzen, damit die Sportvereine sich im Rahmen auf ihre Saison vorbereiten können, wie wir die Verordnung haben. Unsere Verordnung werden wir aber so lassen, wie sie ist. Das Innenministerium wird Möglichkeiten finden, wie diese Vorbereitung möglich ist. Natürlich wollen wir die Sportvereine unterstützen und ich bin mir sicher, dass es zwischen dem Sportministerium und den Sportvereinen noch Gespräch geben wird.“ Bis dahin dürfte es wohl weiter heißen: Ab in die Nachbarländer und dort spielen… Ob das im Sinne der Landesregierungen ist?

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