Reaktionen auf Nicht-Lockerung: Landesregierung jetzt unter Beschuss – „Blauer Brief“ an die Politik

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Przybyl MeisterMetall

Lübeck – Die Pressekonferenz des Schleswig-Holsteinischen Ministerpräsidenten Daniel Günther am Mittwochvormittag (HL-SPORTS berichtete) traf die Sportlerinnen und Sportler im nördlichsten Bundesland mitten ins Mark. Es wird keine Lockerungen für den Sport geben. Bis zum 31. August soll es so bleiben, wie es ist. Das bedeutet: kein normales Training in kompletter Mannschaftsstärke und kein Wettkampf – somit keine Test-, Pokal- oder Punktspiele.

Alle sind enttäuscht und das vielleicht sogar nachvollziehbar. HL-SPORTS hörte sich in der Region um und bekam folgende Meinungen zu hören:

„Für viele kleine Vereine wird es eng“

Christian Arp, Trainer SC Rapid: „Enttäuschend und für mich nicht nachvollziehbar mit Hinblick auf andere Lockerungen im wirtschaftlichen Bereich. Jetzt wird es auch eng für viele kleine Vereine. So wie ich gehört habe, wird ja selbst in Bayern oder NRW wieder gekickt und dort hatten sie höhere Zahlen als bei uns in S-H. Aber vielleicht ist man dort besser durchseucht, das wäre ein logischer Grund vermutlich. Aber man muss alles so nehmen, wie es kommt. Wir werden die Intensität etwas zurückschrauben, viel im taktischen Bereich trainieren und bei Kenntnis eines Starttermins rechtzeitig die anderen Bereiche wieder hochfahren und das Teambuilding nicht außeracht lassen.“ Für den Verein vom Lübecker Kasernenbrink heißt die Entscheidung zusätzlich, dass die geplante Sportwoche ab dem 10. August ins Wasser fällt.

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Rapid-Trainer Christian Arp. Foto: Lobeca/Raasch

„Danke liebe Landesregierung“

Noch drastischer beschrieb es Holger Böhm. Der Vorsitzende des SV Todesfelde meint: „Ich bin empört und entsetzt. Und ich bin nicht empört und entsetzt, weil es keine Lockerungen gibt, sondern wegen der Ungleichbehandlung. Das ist schon seit drei Wochen so. Ich finde es ist das Allerletzte und kann nur sagen „danke liebe Landesregierung“. Seit der letzten Verordnung durfte schon bis auf Hamburg, Bayern und Schleswig-Holstein überall gespielt werden. Nicht einer hat sich beim Fußball angesteckt. Wir haben in Schleswig-Holstein die Öffnung für die Touristen, die wie die Ölsardinen am Strand liegen. Es interessiert auch niemanden und Strafen werden kaum ausgesprochen. Der Fußball wird zerstört und es geht gart nicht um die 1. Mannschaft, sondern um die Kinder. Die können kein Fußballspielen und suchen sich andere Sachen. Die warten nicht zuhause darauf und bleiben somit dem Fußball fern. Woanders dürfen die das. Laut Landesregierung wollen wir Sportland Schleswig-Holstein sein. Da kann ich nur drüber lachen. Es geht nicht darum Corona zu leugnen. Das Virus ist da, das ist unbestritten. Es geht hier rein um die Ungleichbehandlung. In der Bundesliga geht das, weil da Geld dahintersteckt und das Landespokalfinale geht auch, obwohl wir selbst dort mit dabei sind. Alle anderen dürfen nicht spielen. Ich habe kein Verständnis für diese Entscheidung.“

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