Haupttorschützin Franziska Haupt ist von der Hintermannschaft Rosengartens nicht zu bremsen
Foto: Lobeca/Felix Schlikis
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Lübeck – In der Oberliga Hamburg/Schleswig-Holstein (OL HH/SH) der Frauen hat es aufgrund der Corona-Pandemie eine mehrstufige Serie 2021/22 gegeben, die sowohl den Aufstieg in die 3. Liga als auch den Abstieg in die Schleswig-Holstein-Liga (SH-Liga) beziehungsweise Hamburg-Liga (HH-Liga) regelte. In der Aufstiegsrunde setzte sich die SG Todesfelde/Leezen (SG To/Lee) mit 24:4 Punkten am Ende souverän gegen die Bundesligareserve der HL Buchholz 08-Rosengarten (22:6) durch und der ATSV Stockelsdorf (18:10) belegte den beachtlichen dritten Platz. Der ATSV wird in der kommenden Saison als einziger Klub aus dem Berichtsraum von HL-SPORTS in der Oberliga vertreten sein. Der SV Preußen Reinfeld (12:16) kam, durch viele verletzungsbedingte Ausfälle, erst zu spät in Tritt und musste die Klasse als Regelabsteiger verlassen. Insgesamt stiegen aus der Oberliga-Abstiegsrunde sechs der acht Mannschaften ab, da drei Absteiger aus der 3. Liga aufzunehmen sind.

Nachdem die Vorrunde in zwei Staffeln zu je acht Mannschaften gespielt war, ging es für die jeweils vier Erstplatzierten – darunter Todesfelde und Stockelsdorf – in die Aufstiegsrunde, sowie für die vier Letztplatzierten mit Reinfeld in die Abstiegsstaffel, die jeweils mit Hin- und Rückspiel ausgetragen wurde.

SG Todesfelde/Leezen

In der Aufstiegsstaffel setzte sich die SG To/Lee, nach zwei Auftaktniederlagen immer besser in Szene und es folgten, trotz vieler verletzungsbedingter Ausfälle von Spielerinnen, zwölf Siege in Folge. Mit nur einer Auswechselspielerin setzte Todesfelde beim Favoriten Rosengarten eine Duftmarke, spätestens jetzt war der Minikader so zusammengeschweißt, dass er auch in den restlichen Spielen überzeugte. „Vor allem hat uns der unbändige Wille und die Bereitschaft ausgezeichnet, dass Jede für Jede eingestanden ist. Damit konnten wir unserem scheidenden Trainerteam noch eine Meisterschaft und den bislang größten Erfolg des Vereins schenken“, zog Leonie Wulf treffend Resümee.

In der kommenden Saison wird Thomas Kruse – kein Unbekannter in der Region, hat er doch seinerseits die „Raubmöven“ des TSV Travemünde aus der Oberliga in die 2. Bundesliga gebracht – als Chefcoach das Zepter in Todesfelde schwingen. Er trifft dort auch gleich auf vier ehemalige „Raubmöven“ mit Franziska Haupt, Leonie Wulf, Laura Riehl und Katharina Naleschinski. Zum anderen bleibt die Aufstiegsmannschaft nahezu komplett zusammen und wird durch Neuzugänge, unter anderem vom SV Preußen Reinfeld, ergänzt. „Wie es letztendlich in der 3. Liga laufen wird, muss sich zeigen, aber die Mannschaft ist bereit dafür, hart zu arbeiten und alles reinzuwerfen“, wagte Wulf einen Blick nach vorne.

ATSV Stockelsdorf

Die Mannschaft um das Trainerteam von Andreas Juhra und Nicolai Schmidt ist gut durch die von Corona geprägte Saison gekommen und belegte in der Endabrechnung hinter dem Aufsteiger SG Todesfelde/Leezen und der Bundesligareserve HL Buchholz 08-Rosengarten den Bronzeplatz auf dem Treppchen. Während der Saison fielen viele Trainingseinheiten aufgrund von Corona aus, aber immer wieder gelang es dem Team Stodo gut in Form zu bleiben und im richtigen Moment die notwendige Leistung abzurufen. „Immer wieder haben wir durch eine kompakte und bewegliche Hintermannschaft so manches Match für uns entschieden“, sah Stefanie Bauer das Erfolgsrezept. „Unser scheidender Co-Trainer Nico Schmidt hinterlässt eine große Lücke, die es zu schließen heißt.“ Der derzeitige Kader steht nach aktuellem Stand auch in der kommende Saison auf der Platte und die Mannschaft hofft, dass Torfrau Simone Reese nach ihrer Babypause in der kommenden Saison wieder zum Kader stößt.

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SV Preußen Reinfeld

Für Trainer Detfred Dörling war die abgelaufene Saison keine unter normalen Bedingungen und das hatte nicht alleine etwas mit der Corona-Pandemie zu tun. Nach den schweren verletzungsbedingten Ausfällen seiner Spielmacherinnen Sarah Diekert und Lina Tonding, musste er die Mannschaft komplett umstellen. Hinzu kam, dass Dörling – aus unterschiedlichen Gründen – nicht auf die meisten A-Jugendspielerinnen zugreifen konnte, was die Situation nicht erleichterte. So musste die Mannschaft in der Abstiegsrunde starten, wo sie auch erst sehr spät Fahrt aufnahm, um den drohenden Abstieg zu verhindern. „Wir werden für die kommende Saison in der Kreisliga melden, nachdem einige Spielerinnen zum Drittliga-Aufsteiger Todesfelde wechselten“, zog Dörling eine nüchterne Bilanz. „Da nicht genügend A-Jugendliche bereit waren, in der Oberliga zu spielen, blieben somit auch nicht genügend Spielerinnen für einen Start in der Schleswig-Holstein-Liga.“

Die OL HH/SH verlassen mussten die vier Regelabsteiger HSG Bergedorf/VM (5:23), Ahrensburger TSV (6:22), SG Altona (11:17) und der SV Preußen Reinfeld (12:16). Durch drei Absteiger aus der 3. Liga (TSV Altenholz, SC Alstertal-Langenhorn und der HG Owschlag-Kropp-Tetenhusen) mussten zusätzlich der Vierte HT Norderstedt und als Dritter der Abstiegsrunde der AMTV Hamburg die Klasse in Richtung Hamburg-Liga verlassen. Aus der Schleswig-Holstein-Liga stieg die HSG Eider Harde und aus der Hamburg-Liga die SG Wilhelmsburg in die OL-HH/SH auf.

Somit wird die OL-HH/SH für die kommende Saison nach heutigem Stand von folgenden Mannschaften gebildet:

– 7 Mannschaften der Aufstiegsrunde (Platz 2 bis 8)
– 2 Mannschaften der Abstiegsrunde (Platz 1 und 2)
– 3 Absteiger aus der 3. Liga
– 2 Aufsteiger (Meister der SH-Liga und HH-Liga)

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