VfL feiert nach Handball-Krimi Auswärtssieg

VfL Lübeck-Schwartau in Essen gefordert Archivfoto: Lobeca/Marcus Kaben
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Lübeck – Der VfL Lübeck-Schwartau feierte einen Last-Second-Sieg beim TuS Vinnhorst und sicherte sich damit einen perfekten Saisonstart. Nach dem Abpfiff verwandelte Jan-Eric Speckmann einen Siebenmeter zum 27:26 (14:14)-Auswärtserfolg. In einer über 60 Minuten intensiven Begegnung erspielten sich die Lübecker im zweiten Durchgang eine zwischenzeitliche Vier-Tore-Führung, mussten am Ende dennoch zittern. Beste Torschützen waren Jan-Eric Speckmann und Janik Schrader mit jeweils fünf Treffern.

„Das war das erwartet schwere Auswärtsspiel“

Bei beiden Mannschaften dominierten in den ersten Minuten die Abwehrreihen, die Zuschauer im Sportzentrum Vinnhorst bekamen zunächst nur wenige Treffer zu sehen. Dann waren es allerdings die Gastgeber, die offensiv besser ins Spiel fanden und sich aufgrund guter Einzelaktionen einen Vorsprung herausspielen konnten. Marcel Timm besorgte das 5:2 für den TuS (11.). Die Lübecker fanden gegen die gut organisierte Deckung des Aufsteigers zwar oft gute Lösungen, ließen aber beste Möglichkeiten liegen und scheiterten immer wieder am starken TuS-Schlussmann Stefan Hanemann. Jonas Gertjes baute den Vorsprung auf 12:8 aus (22.).

Es war eine umkämpfte Partie mit vielen Nickeligkeiten auf beiden Seiten. Der VfL schien die zunehmende Hektik auf dem Platz in die Karten zu spielen und kam immer besser in die Partie. Zwar hielt Hanemann sein Team mit spektakulären Paraden weiterhin im Spiel, dennoch kämpften sich die Lübecker bis zur Pause wieder ran – Kretschmer, Skorupa und Speckmann sorgten mit drei Treffern in Folge für den 14:14-Halbzeitstand.

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Mit dem Beginn der zweiten Halbzeit übernahm der VfL erstmals die Führung im Spiel, Janik Schrader erzielte binnen fünf Minuten drei Treffer in Folge, war in dieser Phase von der TuS-Abwehr nicht zu stoppen. Vojtech Patzel brachte sein Team durch den Treffer zum 16:18 erstmals mit zwei Toren in Führung (37.), wenig später erhöhte Finn Kretschmer auf 16:19 (38.). Ganz stark zu Beginn der zweiten Halbzeit: Der eingewechselte Paul Dreyer, der Vinnhorst mit mehreren Paraden zur Verzweiflung brachte. Als Patzel per Kempa-Trick zum 16:20 traf (41.) nahm Vinnhorst-Coach Dominikovic bereits seine letzte Auszeit.

Und die Worte erzeugten Wirkung, denn die Gastgeber agierten jetzt kompakter in der Abwehr, stellten den VfL wieder vor größere Aufgaben und fanden auch offensiv wieder Lösungen. Lungela verkürzte zum 19:22 (47.) – Vinnhorst blieb im Spiel. Jetzt waren die bis dahin so abgeklärten Lübecker plötzlich verunsichert, bissen sich an der TuS-Deckung die Zähne aus und ließen gute Möglichkeiten liegen. Gertjes traf für Vinnhorst zum 22:23-Anschlusstreffer und leitete damit eine hitzige Schlussphase ein. Zeitstrafen, spektakuläre Paraden und starke Einzelaktionen von beiden Teams – die letzten Minuten hatten vieles zu bieten. Dramatisch wurde es in den letzten Sekunden: Kolodziej erzielte sieben Sekunden vor dem Ende den 26:26-Ausgleich, im Gegenstoß traf Jasper Bruhn ins leere Tor der Vinnhorster, doch die Schiedsrichter entschieden aufgrund eines Foulspiels auf Siebenmeter. Jan-Eric Speckmann übernahm die Verantwortung und traf zum umjubelten Auswärtssieg.

„Das war das erwartet schwere Auswärtsspiel“, sagt VfL-Trainer David Röhrig nach dem Spiel. „Vinnhorst hat das Spiel auf eine sehr emotionale Ebene gezogen, sie haben uns mit der 5-1-Abwehr zu Beginn überrascht. In den ersten 15 Minuten nach der Pause haben wir dann gezeigt, was wir uns vorgenommen hatten, standen in der Abwehr enger zusammen und haben vorne unsere Schnelligkeit ausgespielt. Wir sahen wie der sichere Sieger aus, doch dann kippte das Spiel auf einmal wieder. Am Ende nehmen wir die Punkte sehr gerne mit nach Hause.“

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