Lübeck – Die Torhüterposition ist eine wichtige Position im Handball. Kein Wunder, dass die Verantwortlichen der Travemünder Raubmöwen frühzeitig die entstandene Lücke nach dem Weg von Hannah Belgardt und Lorena Jackstadt schließen wollten. Und sie erinnerten sich an eine alte Bekannte, so dass Lina Pooch nach zwei Jahren wieder an den Steenkamp zurückkehrte. Doch wer ist diese Torhüterin, welche sich selbst mit den Worten „Groß, Blond, Handballerin“ beschreibt? Wir wollen sie in den kommenden Zeilen mal näher vorstellen.

Zunächst einmal ist Pooch ein echtes Küstenmädel. Geboren in Eutin und aufgewachsen in Ostholstein, erkannte sie früh die Liebe zum Handball. Durch ihre Mutter Claudia, die sie auch trainierte, kam Lina zum Sport und erlebte mit der Mannschaft des TSV Ratekau ein wahre Erfolgsgeschichte. Mit Spielerinnen wie Anna-Lena Grell, die letzte Saison sogar in Buxtehude spielte, den Gahl-Zwillingen und eben Pooch eilten die Ostholsteiner von Erfolg zu Erfolg. Höhepunkt war sicherlich die Teilnahme am DM-Final-4 im Jahr 2012. Doch mit dem Ende der A-Jugend im Jahr 2014 zerfiel die Mannschaft und wurde in alle Winde zerstreut. „Das ist wirklich schade“, meint Pooch rückblickend.

Die Torhüterin selbst spielte bereits seit 2013, parallel zur A-Jugend in Ratekau, für die Raubmöwen. Allerdings kam sie damals kaum an Keeperin Charline Röhr vorbei. Dies war aber nicht der Grund dafür, dass Pooch Travemünde verließ. „Ich wollte mich damals auf das Abitur konzentrieren und war deswegen zeitlich sehr eingeschränkt“, sagt sie und wechselte stattdessen zu Lübeck 1876 in die Oberliga. Allerdings stiegen die 76er direkt ab und Pooch wechselte zu Tills Löwen nach Mölln. Dort holte sie den zweiten Meistertitel im Erwachsenenbereich, denn die Löwen wurden Meister in der Landesliga. „Es war eine tolle Saison mit den Mädels“, freut sich die 21-Jährige über ihre Zeit im Lauenburgischen.

Doch als die Raubmöwen anklopften, konnte sie nicht nein sagen. „Die dritte Liga ist nochmal eine neue Herausforderung und ich möchte mich auch hier noch einmal beweisen“, gibt sich Pooch selbstbewußt: „Und in Travemünde ergab sich dazu die Möglichkeit, mit einem jungen, ehrgeizigen Team zu spielen.“ Hier gehört sie zu den älteren Spielerinnen und soll auch die A-Jugendlichen mitanführen – eine Aufgabe, der sich Pooch stellt: „Das ist definitiv eine neue Rolle für mich.“ Als Mutter der Raubmöwen sieht sich aber nicht und meint lachend: „Die Mutti-Rolle hat bereits Lena Reich übernommen.“

Apropos Mutter: Mutter Claudia war nicht nur ihre Trainerin in der Jugend, sondern gehört auch zu den Vorbildern der Tocher: „Meine Mutter hat zwar im Rückraum gespielt, aber sie war diejenige, welche mich an den Handball herangeführt hat und auch lange trainiert hat.“ Das sportliche Vorbild könnte hingegen kaum größer sein. Lina Pooch eifert dem ehemaligen Welthandballer Thierry Omeyer nach – dem Torhüter des frühen 21. Jahrhunderts: „Er hat immer Ruhe ausgestrahlt und auf den Punkt seine Leistung gebracht. Diese Ruhe würde ich gern in mein Spiel bringen.“

Im Fragebogen von HL-SPORTS spricht sie davon, dass sie mal gerne im Rückraum spielen würde. Darauf angesprochen relativiert die angehende Speditionskauffrau die Aussage aber wieder: „Hin und wieder würde ich schon gerne ein Tor werfen, aber ich fühle mich im Tor doch wohler.“ Ob ihr da die Regeländerungen zur neuen Saison gelegen kommt, wenn sie mal auf einen verwaisten Kasten trifft? „Es ist toll diese Möglichkeit zu haben, auch ein Tor zu werfen“, meint Pooch: „Dennoch steht mein Torerfolg nicht im Vordergrund. Lieber ein langer Pass, der knapp über die Finger des Gegners fliegt und in den Armen meiner Mitspieler landet.“

Was ihr sonst noch über Lina Pooch wissen müsst und warum sie lieber mit langen Hosen im Tor steht, erfahrt ihr im HL-SPORTS-Fragebogen.

Name: Lina Pooch

Geburtstag: 14.8.1995

Geburtsort: Eutin

Größe: 1,80 m

Gewicht: gesunder BMI
Position: Tor

Trikotnummer: 23

Verein: TSV Travemünde

Ehemalige Vereine: TSV Ratekau, VfL Bad Schwartau, TSV Travemünde, Lübeck 1876, HSG Tills Löwen

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Privat mache/ bin ich gerne: Freunde treffen

Lieblingsessen: Omas Maissuppe

Lieblingsgetränk: Apfelschorle

Lieblingsmusik: RSH

Lieblingsfilm: Blind Side

Lieblingsort: New York

Haustiere: Keine

Meine Vorbilder in der Jugend: meine Mama, Thierry Omeyer

Mein schönstes Erlebnis im Sport: Final Four der Deutschen B-Jugend-Meisterschaft

Ich möchte mit meinem Team und auch persönlich in Zukunft folgendes erreichen: Mich selber weiterentwickeln und eine gute Platzierung erreichen.

Ich spiele am liebsten in und warum: Langer Hose, da ansonsten die Würfe so brennen 🙂

Trainingsmotto: Keep smiling

Wo ich gerne mal spielen möchte: Rückraum Mitte 😉

Ich habe eine(n) Freund(in) (Ja oder Nein): Nein

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