Erst fällt Schiedsrichter Nestor Pitana aus Argentinien auf eine „Schwalbe“ von Antoine Griezmann herein, schenkt den Franzosen einen Freistoß, den der Top-Star selbst vor das kroatische Tor zirkelt. Mario Mandžukić, der Held beim 2:1 gegen England, wird zum Unglücksraben: Von seinem Kopf fliegt der Ball ins eigene Tor. Das erste Eigentor in einem WM-Finale! Nach 18 Minuten führt Frankreich 1:0. Geschenkt! Kroatien hat bei dieser WM nicht zum ersten Mal ein 0:1 kassiert…

Die Kroaten fighten sich zurück ins Spiel und zum Ausgleich (Ivan Perišić, 28.) Alles wieder offen – aber das bleibt nicht lange so. Eine unglückliche Abwehr von Perišić dicht vor dem eigenen Tor, der Ball landet an seiner linken Hand – und auf Drängen der Franzosen schaut sich Pitana den ersten Video-Beweis in einem WM-Finale an, entscheidet auf Handelfmeter. Griezmann nimmt auch dieses „Geschenk“ an – nach 38 Minuten führt Frankreich mit 2:1. Der Strafstoss sollte der einzige Torschuss der Equipe tricolore in der ersten Halbzeit bleiben!

Nach der Pause drängen die Kroaten zunächst weiter auf den Ausgleich, doch sie finden kein probates Mittel gegen die starke Defensive des Weltmeisters von 1998. Nach knapp einer Stunde ein erfolgreicher Angriff der Franzosen – Paul Pogba trifft zum 3:1, fünf Minuten später macht Kylian Mbappé mit dem Treffer zum 4:1 den Sack zu. Oder? Mandžukić nutzt jedenfalls erst einmal eine Schwäche von Torwart Hugo Lloris aus, der den Ball im Torraum vertändelt – nur noch 4:2 für Frankreich. 21 Minuten bleiben noch.

Indes – den Kroaten gelingt nicht mehr der Anschlusstreffer. Nach 90 Minuten plus fünf Minuten Nachspielzeit jubelt Didier Deschamps mit seinem Team: Frankreich ist nach 20 Jahren wieder Weltmeister!

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„Das ist so schön, das ist so wunderbar. Wir sind glücklich, haben es verdient. Es war harte Arbeit“, bekennt Deschamps. Nach dem Brasilianer Mario Zagallo und Franz Beckenbauer ist er erst der dritte, der als Spieler und danach als Trainer Weltmeister wird.

Und exakt zur Siegerehrung geht ein Wolkenbruch über dem mit 78.000 Zuschauern ausverkauften Luschniki-Stadion in Moskau nieder: Der Himmel weint mit den Kroaten, die trotz der Niederlage ihren größten WM-Erfolg feiern – und ihr Top-Star Luka Modrić wird zudem zum besten Spieler des Turniers gekürt.

 

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