Skopje/Mazedonien – Es hat nicht gereicht! Die weibliche U17-Nationalmannschaft hat bei der Handball-Europameisterschaft in der mazedonischen Hauptstadt Skopje den Sprung in die Hauptrunde verpasst. Gegen die Vertretung Spaniens, die zuvor beide Spiele deutlich verloren hatte, setzte es eine bittere, aber ebenso unnötige 26:29 (14:13)-Niederlage.

Dabei hätten die Voraussetzungen kaum besser sein können. Denn zuvor bezwang in der deutschen Vorrundengruppe B Russland das Team Rumänien mit 29:27 (16:11). Damit war klar, dass sich Russland den ersten Platz mit 6:0 Punkten gesichert hatte. Rumänien mit nunmehr 2:4 Punktenhin musste auf die Schützenhilfe Spaniens (bis dahin 0:4 Zähler) hoffen. Der DHB-Sieben (2:2 Punkte) hingegen hätte ein Unentschieden gereicht. So wurde innerhalb der Mannschaft natürlich nicht gerechnet; gegen Spanien sollte unter allen Umständen ein Sieg her.

Der Start verlief mit einer frühen 3:0-Führung bis zur vierten Minuten planmäßig. Der Vorsprung betrug danach über weiter Strecken der ersten Halbzeit vier Treffer, so dass auch beim mitgereisten Anhang positive Stimmung herrschte. In den letzten neun Minuten der ersten Pause gab es die ersten Aussetzer, so dass Spanien bis auf 13:14 herankam.

Die Anfangsphase der zweiten Hälfte ließ noch nicht erahnen, was die DHB-Mädels kurze Zeit später ereilen würde. Mit dem 18:14 (36.) durch Amelie Bayerl vom HDC Gröbenzell befand sich die deutsche Mannschaft auf dem besten Wege, Russland in die Hauptrunde zu folgen. Es wird wohl niemand schlüssig erklären können, was in den nächsten zehn Minuten im Jane-Sandanski-Sportzentrum in den Köpfen der DHB-Spielerinnen vor sich ging. Mit einem unfassbaren Negativlauf von 0:10 Toren gab das Hamann-Team das Spiel aus der Hand. Das 18:24 eine Viertelstunde vor Schluss war noch nicht gleichbedeutend mit der Niederlage. Deutschland fing sich endlich wieder und kämpfte sich zwischenzeitlich bis auf zwei Tore heran (25:27, 55.). Große Verantwortung in dieser Phase übernahm Franziska Peter vom HC Leipzig. Ihre Treffer sollten allerdings nicht reichen, denn alle anderen Spielerinnen schafften es nicht, beste Möglichkeiten im Tor unterzubringen. Und diese waren zahlreich vorhanden. Da hing die 0:10-Folge wohl doch noch in den Köpfen fest.“

Unser Torwarttalent Celina Meißner vom VfL Bad Schwartau (Zweitspielrecht beim Drittligisten SV Henstedt-Ulzburg) erlebte das Debakel zumeist von der Bank aus mit. Sie kam gestern nur zu einem Kurzeinsatz. Immerhin geht es „Fuchs“ nach ihren heftigen Magenproblemen und einem „Veilchen“ gesundheitlich wieder besser. Für Meißner gibt es bei dieser EM jetzt nur noch ein Ziel: „Wir müssen und wollen Neunter werden!“

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Die EM ist nämlich auch für „Fuchs“ und Co. noch nicht zu Ende. In einer von zwei Zwischenrunden-Gruppen spielen neben Deutschland die Teams aus Spanien, Gastgeber Mazedonien und Tschechien wiederum die beiden ersten Plätze aus. Deutschland nimmt dabei die Niederlage gegen Spanien aus der Vorrunde mit, so dass es hinter Tschechien und Spanien sowie vor Mazedonien (in der Vorrunde 23:39 gegenTschechien) auf Platz drei startet. Für das DHB-Team müssen dringend zwei Siege her. Allein schon das jetzt negative Torverhältnis stellt eine Hypothek dar, die den Deutschen gerade erst zum Verhängnis wurde.

Sollte tatsächlich einer der beiden ersten Plätze herausspringen, wird es in einem Überkreuz-Halbfinale gegen den Ersten oder Zweiten der anderen Zwischenrunden-Gruppe um den Einzug in das „Endspiel“ um Platz neun gehen. Beide Mannschaften aus dieser Partie haben dann im Nachgang die Möglichkeit, sich die letzten Plätze für die im nächsten Jahr stattfindende Weltmeisterschaft zu sichern.

Bis morgen hat Frank Hamann Zeit, seine Mädels wieder aufzurichten und auf das Spiel gegen Tschechien vorzubereiten. Anpfiff im Jane-Sandanski-Sportzentrum ist um 15 Uhr. Bereits am Mittwoch (ebenfalls um 15 Uhr an selber Stelle) geht es dann gegen Mazedonien.

Deutschland spielte mit (Quelle DHB / EHF): Lea Rühter (Buxtehuder SV), Celina Meißner (VfL Bad Schwartau/SV Henstedt-Ulzburg) – Jennifer Souza (TSV Bayer 04 Leverkusen), Vildana Halilovic (SV Remshalden/SC Korb/5 Tore), Mia Zschocke (TSV Bayer 04 Leverkusen), Amelie Bayerl (HCD Gröbenzell/7/1), Emely Theilig (HC Leipzig), Annika Lott (SV Henstedt-Ulzburg), Franziska Peter (HC Leipzig/7/5), Jana Scheib (TV Metterzimmern), Nina Fischer (TSV Heinigen/TV Holzheim), Amelie Berger (TSV Bayer 04 Leverkusen/3), Jennifer Kämpf (Füchse Berlin/Berliner TSC), Isabell Hurst, (HC Leipzig/4), Rebecca Brecht (TuS Heiligenstein/TSV Kandel), Leonie Kockel (Borussia Dortmund).

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