Skopje/Mazedonien – Einen Tag nach dem fulminanten 42:23-Sieg über Tschechien setzte die weibliche U17-Nationalmannschaft des Deutschen Handballbundes gestern Nachmittag noch einen drauf. Im letzten und entscheidenden Zwischenrundenspiel gegen Gastgeber Mazedonien sicherte sich Deutschland mit einem überdeutlichen 38:13 (18:8) Platz zwei hinter Spanien. In zwei Überkreuzspielen mit der zweiten Zwischenrundengruppe trifft Deutschland morgen Abend um 20.30 Uhr (erstmals im Sportzentrum Boris Trajkovski) auf Norwegen; Spanien bekommt es mit den Niederlanden zu tun. Die Gewinner dieser beiden Begegnungen qualifizieren sich für die U18-Weltmeisterschaft 2016 in der Slowakei.

Das Ergebnis liest sich deutlich, die Anfangsphase verlief allerdings ein wenig holprig. Geburtstagskind Celina „Fuchs“ Meißner vom VfL Bad Schwartau / SV Henstedt/Ulzburg: „Wir hatten nicht so einen guten Start wie in allen anderen Spielen. Aber wir konnten uns trotzdem durchsetzen; und am Ende war das Spiel so eindeutig wie das Ergebnis.“

Die seit gestern 17-Jährige erhielt von Trainer Frank Hamann eine großzügige Einsatzzeit von rund 45 Minuten, die sie sichtlich genoss. Meißners Bilanz: Zwölf Paraden bei einer Quote von 55 Prozent sowie zwei gehaltene beziehungsweise weit übers Tor geworfene Siebenmeter (siehe Foto; Jenny Kämpf vom Berliner TSC musste nicht mehr eingreifen).

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Der Start gegen den Gruppenletzten verlief bei weitem nicht so furios wie tags zuvor gegen Tschechien, bis zum 4:5 (8.) hielt Mazedonien die Partie offen. Der Zwischenspurt zum 9:4 nach Treffern von Amelie Berger (TSV Bayer 04 Leverkusen) und drei Mal Isabell Hurst vom HC Leipzig brachte das DHB-Team auf Touren. Die Nervosität war spätestens jetzt verflogen, das 18:8 zur Pause mittlerweile auch in dieser Höhe verdient. Mag das 13:29 (50.) aus mazedonischer Sicht schon schlimm genug gewesen sein, war das längst noch nicht alles. Die letzten neun Tore dieses ungleichen Duells, in dem sich die Gastgeberinnen mit zunehmender Spieldauer nur noch durch ihre überharte Gangart mit regelmäßigen Griffen an den Hals und Zerren am Trikot zu wehren wussten, gehörten ausnahmslos den DHB-Mädels. Die Mannschaft von Frank Hamann steckte die mazedonische Ruppigkeit souverän weg. Der Trainer nutzte die Möglichkeit der früh entschiedenen Begegnung, auch den sonst nicht so zum Zuge gekommenen Spielerinnen großzügige Einsatzzeiten zu gewähren.

Nach dem Spiel gab es für Celina Meißner noch eine kleine Geburtstagsfeier. Von den Offiziellen des DHB bekam sie ein Trikot des Gastgebers Mazedonien geschenkt. In Anlehnung an ihren Spitznamen „Fuchs“ und das bekannte Kinderlied gab es von den Mannschaftskameradinnen ein Kuscheltier in Form einer Gans, die dabei eher wie eine Ente aussah. Das Geburtstagskind freute sich trotzdem sehr: „Sie sollte ja eine Gans darstellen, nur dass meine Mädels einfach keine Gans bekommen haben.“

Deutschland spielte mit (Quelle DHB/EHF): Celina Meißner (VfL Bad Schwartau/SV Henstedt-Ulzburg), Lea Rühter (Buxtehuder SV) – Jennifer Souza (TSV Bayer 04 Leverkusen/1 Tor), Vildana Halilovic (SV Remshalden/SC Korb/2), Mia Zschocke (TSV Bayer 04 Leverkusen/4/1), Amelie Bayerl (HCD Gröbenzell/1), Emely Theilig (HC Leipzig/4/3), Annika Lott (SV Henstedt-Ulzburg/1), Franziska Peter (HC Leipzig/1), Jana Scheib (TV Metterzimmern), Nina Fischer (TSV Heinigen/TV Holzheim/3), Amelie Berger (TSV Bayer 04 Leverkusen/5), Jennifer Kämpf (Füchse Berlin/Berliner TSC/4), Isabell Hurst, (HC Leipzig/6), Rebecca Brecht (TuS Heiligenstein/TSV Kandel/2), Leonie Kockel (Borussia Dortmund/4).

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