Bad Schwartau – Für die weibliche Jugend A ist es das Highlight der bisherigen Saison. Als Gastgeber freut sich der VfL Bad Schwartau auf das morgen beginnende Bundesliga-Wochenende, das im Optimalfall den erstmaligen Einzug ins Viertelfinale bringen soll. Genau darauf wurden die VfL-Handballgirls vom Trainerteam Olaf Schimpf und Thomas Hartstock in den letzten Wochen und Monaten trainiert und vorbereitet. Die Schwierigkeit dieses Unterfangens ist den Bad Schwartauerinnen nur zu bewusst, die Chancen aber sind durchaus gegeben.

Die Konstellation nach dem ersten Spieltag aus dem Dezember 2015 in Leverkusen – der TSV Bayer erwarb sich ebenso wie der VfL auf Grund der jeweiligen Gruppensiege in der Vorrunde einen Heimspieltag – sind insoweit klar, dass Leverkusen mit der tadellosen Ausbeute von 6:0 Zählern als haushoher Favorit ins Rennen geht. Die Juniorelfen sind seit fast zwei Jahren ungeschlagen, die letzte Niederlage datiert vom 22. März 2014. Damals gab es im Viertelfinalrückspiel beim HC Leipzig ein 22:26. Das Hinspiel allerdings entschied Leverkusen deutlich mit 36:19 für sich; bald darauf wurde die zweite von inzwischen drei Deutschen Meisterschaften in Serie gefeiert.

Nicht nur innerhalb des Werksvereins genießen die Juniorelfen, die zugleich als Frauenmannschaft in der 3. Liga West antreten, ein sehr hohes Ansehen. Und umgekehrt ist es ebenso, jedem anderem Team wird mit sehr hohem Respekt begegnet. Ganz gleich, was ein Tabellenstand ausdrücken mag. Auf der anderen Seite besitzt das von Kerstin Reckenthäler trainierte Juniorteam genug Selbstvertrauen, um die Favoritenrolle auf den Gruppensieg anzunehmen. „Die Vorfreude ist wie immer groß, wenn es um A-Jugend-Bundesliga geht“, so Reckenthäler. „Nach durchwachsener Leistung in der 3. Liga müssen wir unsere Kräfte wieder bündeln und das Ziel Final Four in den Blick nehmen. Außerdem sollten wir das Wochenende nutzen, um als Team enger zusammen zu rücken. Uns stehen schwere Spiele trotz 6:0 Punkten bevor. Wir müssen also fokussiert und konzentriert bleiben. Gerade Remshalden wird ein harter Brocken. Im Hinspiel reisten die Remshaldenerinnen ohne einige Spielerinnen an, die jetzt wieder dabei sein werden. Bad Schwartau ist wie immer ein unbequemer Gegner. Beide Teams wollen ebenso ins Viertelfinale wie wir. Die Männer-Nationalmannschaft sollten wir als Vorbild an Spaß, Emotion und unbedingtem Willen sehen."

Co-Trainer Rainer Adams ergänzt: „Ich wünsche mir für unser Wochenende die uneingeschränkte Bestätigung unserer Leistungen der ersten Zwischenrunde durch eine geschlossene Mannschaftsleistung in allen Spielen. Grundlage hierfür sollte eine ordentliche Defensivleistung unseres Teams sein. Des Weiteren ist es wichtig, dass wir uns selbstbewusst, willensstark und mit viel Spielfreude als dreimaliger Deutscher Meister in Bad Schwartau präsentieren.“

Doch nicht nur das Trainerduo weiß, worum es geht und was vom angestrebten Erfolg abhängt. Co-Captain Amilie Knippert sieht die Juniorelfen trotz verletzungsbedingter Ausfälle in der Pflicht: „Wir stehen vor schweren Aufgaben in Bad Schwartau. Die Umstände, unter denen wir am Freitag anreisen, könnten besser sein. Derzeit müssen wir die Ausfälle von Torhüterin Jana Damm, die Anfang Januar am Meniskus operiert worden ist, und Junioren-Nationalspielerin Elisa Burkholder, die sich vor einer Woche einer Operation an der Patellasehne gestellt hat, mannschaftlich kompensieren. Auch Shooterin Kim Braun tritt die Reise angeschlagen an. Und gerade ganz aktuell ist auch Jacquelie Gilej vermutlich an einer Magen-Darm-Infektion erkrankt. Dennoch ist es unsere Pflicht, mit einer weißen Weste das Viertelfinale zu erreichen und zu lernen, das Beste aus jeder Situation zu machen. Unser Ziel ist das Erreichen des Final Four. Und deshalb werden wir auch in Bad Schwartau alles dafür tun, die nächste Etappe auf dem Weg dorthin verlustpunktfrei zu meistern.“

Und abschließend Team-Managerin Jutta Ehrmann-Wolf: „Wir freuen uns, dass unsere A-Jugend wieder an die Leistungen der letzten drei Jahre anknüpft. Wir hoffen, dass die Mannschaft mit dem notwendigen Respekt an die Aufgaben geht und das Viertelfinale klar macht."

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So klar Leverkusen als Favorit einzustufen sind, so geradezu unmöglich wird es für den BV 09 Borussia Dortmund, nach drei verlorenen Spielen in Leverkusen doch noch den zweiten Gruppenplatz und damit das Viertelfinale zu erreichen. Dortmund hat von allen vier Mannschaften ohne Frage mit dem geringsten Druck zu kämpfen und kann befreit aufspielen. Und gerade deshalb könnte die Borussia vielleicht ja zum Zünglein an der Waage werden. So weit wollen es die VfL-Mädels und Remshalden aber nicht kommen lassen.

Denn immer die Unberechenbarkeit des Handballsports im Blick: Wenn die aktuelle Tabelle zu Grunde gelegt werden darf, werden aller Voraussicht nach der SV Remshalden als amtierender Deutscher B-Jugendmeister und der VfL Bad Schwartau um den begehrten zweiten Rang kämpfen und spielen. Beide Mannschaften wollen das große Ziel Viertelfinale erreichen und genießen dabei den allerhöchsten Respekt der jeweils anderen Seite. So sieht Remshaldens Trainer Rainer Bay die Favoritenrolle  beim VfL: „Wir sehen den Spieltag als große Aufgabe, die auf uns wartet. Bad Schwartau ist aufgrund des Heimvorteils eindeutiger Favorit; wir haben beim entscheidenden Spiel am Samstagabend nichts zu verlieren. Die Mannschaft inklusive Fans wird schon am morgigen Freitag anreisen und in Lübeck übernachten. Wir gehen in die Spiele relativ gelassen und freuen uns über jeden Sieg. Dennoch –wie oben beschrieben– sehen wir den klaren Vorteil bei der Mannschaft von Bad Schwartau auf Grund des Heimvorteils.“

Auch VfL-Coach Olaf Schimpf sieht die Gruppe B dieser Zwischenrunde als insgedamt sehr stark an: „Das sind sehr gute Teams und wir müssen unseren besten Handball spielen. Alle haben sich gut vorbereitet. Und wir freuen uns auf die Chance, zu Hause vor heimischem Publikum erstmals ein Viertelfinalticket zu lösen.“

Die bessere Ausgangsposition liegt bei den Gästen aus Baden-Württemberg. Remshaldens zwei Siegen aus dem ersten Spieltag steht ein Bad Schwartauer Erfolg gegenüber. Sollte Leverkusen tatsächlich all seine drei Begegnungen gewinnen, wäre der VfL aller Voraussicht nach mit zwei einfachen Siegen im Viertelfinale. Grund dafür ist das wesentlich bessere Torverhältnis gegenüber dem SVR.

Ganz gleich, ob das Wochenende für die VfL-Mädels erfolgreich endet. Es war bis jetzt ein großartiges Bundesliga-Jahr für das Schimpf-Team mit einer sehr souveränen Qualifikation in Norderstedt und einem beeindruckenden Gruppensieg in der ersten Runde. Der Einzug ins Viertelfinale soll nach Möglichkeit die vorläufige Krönung sein. So oder so: Den Zuschauern wird unter Garantie an beiden Tagen hochklassiger Bundesligahandball geboten und soll weitere Werbung für den hiesigen Handballsport sein.

Der Spielplan (Achtung: Am Samstag wird in der Willi-Bull-Halle, Mittelstraße 16 in 23611 Bad Schwartau gespielt!):

Samstag 6. Februar 
12.00 Uhr TSV Bayer 04 Leverkusen – SV Remshalden
13.45 Uhr VfL Bad Schwartau – BV 09 Borussia Dortmund
16.15 Uhr TSV Bayer 04 Leverkusen – BV 09 Borussia Dortmund
18.00 Uhr VfL Bad Schwartau – SV Remshalden

 
Sonntag 7. Februar  (Ludwig-Jahn-Halle, Ludwig-Jahn-Straße 7, 23611 Bad Schwartau)
10.00 Uhr SV Remshalden – BV 09 Borussia Dortmund
11.45 Uhr VfL Bad Schwartau – TSV Bayer 04 Leverkusen
 
Tabelle Gruppe B – 1. Spieltag
 
                                          Tore      Punkte
 
1. TSV Bayer Leverkusen      84:55    6:0
 
2. SV Remshalden                63:72    4:2
 
3. VfL Bad Schwartau           73:68    2:4
 
4. BV Borussia Dortmund      57:82    0:6
 
 
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