Stockelsdorf – Das ist mal eine Überraschung: Die U19 des ATSV Stockelsdorf warf am Mittwochabend Eintracht Groß Grönau aus dem Kreispokal und steht jetzt im Halbfinale. Dabei waren die Vorzeichen auf Seiten der Grönauer, spielen sie schließlich zwei Ligen höher (Oberliga Schleswig-Holstein) als der Kreisligist aus Stockelsdorf. Diesen Zwei-Klassenunterschied merkte man dem Spiel jedoch überhaupt nicht an.
Zwar setzten die Grönauer auf viel Ballbesitz, doch gegen sehr kompakt stehende und diszipliniert agierende Stockelsdorfer konnten sie sich kaum bis gar keine Möglichkeiten herausspielen. Lediglich über Standards wurde es vermehrt gefährlich, doch selbst aussichtsreiche Chancen ließ die Eintracht liegen. Stattdessen nutzte der ATSV sein gutes Umschaltspiel und gleich die erste große Torchance. Nach einer Ecke stieg Tim-Niklas Seeger zum Kopfball hoch und nickte den Ball ins Netz. Die frühe Führung also schon in der 6. Minute für den Außenseiter. Grönau biss sich auch im Folgenden trotz guter Ballkontrolle die Zähne an der Stockelsdorfer Defensive aus – und der ATSV blieb konsequent. In der 21. Minute spielte Max Groos einen überragenden Pass in den Lauf des durchgestarteten Jonas Pritschau. Der blieb cool und schob zum 2:0 ein. Das nennt man dann wohl Effektivität. Lange, diagonale Bälle des Oberligisten fanden nur selten den eigenen Teamkollegen und so ging es mit einem nicht unverdienten 0:2-Rückstand aus Grönauer Sicht in die Kabinen.
Die Favoriten traten nach der Pause etwas giftiger auf und verkürzten schon in der 48. Minute durch Niels Borkenhagen auf 1:2. Weitere gefährliche Standards, besonders Eckstöße, konnten die Gäste jedoch nicht verwerten und so warfen sie zum Ende der Begegnung ihre Taktik über den Haufen und machten in der Defensive auf. Der ATSV blieb jedoch auch weiterhin konstant und kam nun mehr zu Kontern, einen davon verwertete schließlich Max Groos, der dieses Mal per Traumpass von Jonas Pritschau angespielt wurde und den Ball zum entscheidenden 3:1-Siegtreffer versenkte.
Der Stockelsdorfer Trainer Mustafa Salih zeigte sich nach dem Spiel sehr erfreut: „Wir haben ein sehr gutes Spiel gemacht und auch in der Höhe völlig verdient gewonnen. Wir waren nicht nur bissiger in den Zweikämpfen, auch die Laufbereitschaft jedes Einzelnen war riesig. Grönau hat vielleicht nicht den besten Tag erwischt, denn sie kamen nicht zu wirklich gefährlichen Aktionen. Glückwunsch an meine Mannschaft und viel Erfolg weiterhin für Grönau in der Oberliga.“
Der Gegner im Halbfinale wird allerdings erst noch ermittelt, denn am kommenden Montag findet das letzte Viertelfinalspiel zwischen der SG Hanse und dem Regionalligisten VfB Lübeck statt.
Einen bitteren Beigeschmack gab es bei den Ostholsteinern jedoch auch noch zu verkraften, denn Torschütze und Vorlagengeber Max Groos verletzte sich fünf Minuten vor Schluss schwer und wird mit einem mehrfachen Bänderriss länger ausfallen.