Wolf-Rüdiger Boyens - Foto: Arno Reimann
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Lübeck – Ein Leben mit und für die Leichtathletik: „Bo“ war vor 52 Jahren der erste deutsche Jugendliche, der im Hochsprung im Fosbury-Flop die 2,00-Meter-Marke nahm. Lohn der Leistung: Die Teilnahme an den erste Junioren-Europameisterschaften. In Anlehnung an den Sprungstil hieß es in den 1970er Jahren nur „Floppy“, wenn von Wolf-Rüdiger Boyens die Rede war.

Seine Höchstleistung steht in der Statistik bei 2,04 Meter – Verletzungen stoppten weitere Höhenflüge, doch Wolf-Rüdiger Boyens blieb bei der Leichtathletik, vermittelte jungen Athleten den „Flop“, übernahm ein Traineramt beim TSV Plön – später die Abteilungsleitung des Vereins. Bis vor drei Jahren. Ein beispielloses Engagement für die Leichtathletik – auf dem Trainingsplatz und im Wettkampf mit den Athleten.

Im Laufe der Jahrzehnte fand – nunmehr „Bo“ – eine neue Beziehung zur Leichtathletik. Über die Fotografie. Ob bei den Kreismeisterschaften in der Nachbarschaft oder beim Werfertag mit Welt- und Europameistern auf dem Buniamshof in Lübeck oder Deutschen Meisterschaften in Hamburg oder hierzulande – „Bo“ war dabei, mittendrin.

Ein geschätzter Kollege, ein Experte mit Wissen um Daten, Fakten und Anekdoten. Seine Informationen, Berichte und sein Fundus an Fotos fanden sich in Redaktionsstuben nicht nur der örtlichen Presse wieder. Und es nahm auch kein Wunder, dass „Bo“, mit seinem Engagement und Können prädestiniert für die Öffentlichkeitsarbeit des Schleswig-Holsteinischen Leichtathletik-Verbandes, auch die Verbandszeitschrift „startschuß“ prägte. Im Jahr 2010 übernahm er das Referat Öffentlichkeitsarbeit und wurde damit auch ein ebenso anerkanntes wie geschätztes Mitglied im Präsidium des SHLV. 2014 erhielt er die Silberne Ehrennadel des SHLV.  

Und in all den bewegten Jahren fand Wolf-Rüdiger Boyens auch noch Zeit und Muße Wettkämpfe in Plön zu organisieren.

Vor sechs Jahren wurde seine ehrenamtliche Tätigkeit im Sport mit der Sportverdienstnadel des Landes Schleswig-Holstein ausgezeichnet. Aus den Händen des damaligen Innenministers Stefan Studt nahm „Bo“ ein Zeichen der Anerkennung im Haus B der Landesregierung entgegen.  

In der Laudatio wurde daran erinnert, wie er seine Erfahrungen jahrelang mit viel Kreativität und Fachwissen dem Leichtathletik-Nachwuchs vermittelt hat. Uneigennützig hat „Bo“ vielen Athleten auch Fotos übermittelt, als Erinnerungen an kleine und große Wettkämpfe.  

Zuletzt wurde es still um „Bo“, in den Hallen, Stadien und auf den Plätzen wurde gefragt: „Wo ist Bo? Was macht Bo?“

Nun kam die traurige Gewissheit: Im Alter von 71 Jahren ist Wolf-Rüdiger Boyens am 21. November verstorben. Die Leichtathleten werden „Floppy“, „Bo“ und Wolf-Rüdiger in Ehren gedenken und sein Andenken bewahren.     
„Pressekonferenz“: Wolf-Rüdiger Boyens, Michael Ahnfeldt, Arno Reimann (von links) – Pressewarte im Gespräch in der Leichtathletik-Halle in Hamburg – Foto: Uwe Mundt/oH
Wolf-Rüdiger Boyens auf dem Buniamshof in Lübeck- Foto: Arno Reimann
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