Sportlerehrung 2019 im Lübecker Rathaus: Erika Springmann mit Bürgermeister Jan Lindenau und Sportsenatorin Kathrin Weiher (Foto: Arno Reimann)
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Lübeck – Wie kaum eine andere Leichtathletin hat Erika Springmann Medaillen und Urkunden in ihrer jahrzehntelangen Laufbahn gesammelt, ist vielfach Weltmeisterin, Europameisterin und Deutsche Meisterin geworden. Seit Ende der 1950er Jahre hat sie Leichtathletik als Mitglied des LBV Phönix betrieben – vielseitig, strebsam und überaus erfolgreich. Nun heißt es Abschied nehmen von einer einzigartigen Athletin und einem ebenso liebenswerten Menschen. Erika Springmann (Jahrgang 1943) ist in der Nacht zum 27. März verstorben.

Nicht nur als Athletin ein Vorbild

Stets war sie mit vollem Einsatz dabei, im Stadionrund oft an diversen Wettkampfplätzen, als Kampfrichterin oder auf dem Buniamshof, wenn es mittwochs um das Deutsche Sportabzeichen ging. In ihrem Profil in der Leichtathletik-Datenbank wird die Adlerträgerin in neun Disziplinen gelistet – ihr letzter Wettkampf ist datiert auf den 13. Juli 2019. An dem Tag gewann sie bei den Deutschen Senioren-Meisterschaften in Leinefelde-Worbis das Hammerwerfen mit 27,87 m.

Stammgast bei der Sportlerehrung im Rathaus

Im Lübecker Rathaus war sie Stammgast bei der Sportlerehrung der Hansestadt, zuletzt am 6. Mai 2019 (Foto) – an ihrer Seite Bürgermeister Jan Lindenau und Sportsenatorin Kathrin Weiher. . Im Audienzsaal gab es stets Sonderbeifall für eine vorbildliche Sportlerin.

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Vereinstreue über sechs Jahrzehnte

Ihrem Verein, dem LBV Phönix, ist sie stets treu geblieben. Gern erinnerte sie in Gesprächen an den Mann, der sie an die Leichtathletik herangeführt hatte und jahrzehntelang als der „Coach“ begleiten sollte: Professor Rainer Bucholtz, der im vergangenen Jahr verstarb. Und was konnte Erika Springmann alles erzählen, auf allen Kontinenten hat sie Wettkämpfe bestritten. Erfolgreich, ob als Hoch-und Weitspringerin, als Dreispringerin, als Werferin mit Kugel, Diskus, Hammer und Speer. Doch damit nicht genug: Die Statistik dokumentiert auch einen Gewichtwurf von 10,75 m in Medelby im Jahr 2013 ebenso wie einen Wurf-Fünfkampf im Sommer 2018 in Preetz.

Zahllose Siege weltweit in vielen Disziplinen

Ihr Leiden, dem sie nun erlegen ist, hat sie auf ihre ganz besondere Art ertragen, nur wenige in ihrer Umgebung wussten davon. Zahllose Siege hat sie feiern können, sportliche Niederlagen hat sie schnell verschmerzt, um gleich den nächsten Anlauf zu nehmen.

„Erika, Du fehlst uns!“

Einzigartig wie ihre sportliche Laufbahn verlief ihr Berufsleben als Buchhalterin bei Possehl. Und was wusste sie alles zu erzählen – von den 1950er Jahren bis in die Gegenwart. „Erika, Du fehlst uns!“, heißt es nicht nur in der Leichtathletik-Szene.   

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