Christian Martin Lukas (Geschäftsführer LTM), Frank Schärffe (Geschäftsführer Travemünder Woche gGmbH), Lutz Kleinfeldt (Vorsitzender Lübecker Yacht-Club), Jens Kath (Sportlicher Leiter Travemünder Woche) und Simon Licht (Geschäftsführer Khulula) freuen sich auf die Travemünder Woche. - Foto: Udo Ott/oH

Lübeck – Die 134. Auflage der Travemünder Woche (21. bis 30. Juli) bietet aus vielen Gründen Anlass, um zum offiziellen Eröffnungssignal durch Lübecks Bürgermeister Jan Lindenau (Freitag, 21. Juli, 18 Uhr) mit viel Schwung in die zehn spannenden Tage zu gehen: Denn zum 125. Jubiläum des hauptausrichtenden Lübecker Yacht-Club haben die Sport-Verantwortlichen ein hochklassiges Regatta-Programm aufgestellt.

Zudem hat sich die Travemünder Woche gGmbH mit der Stadt Lübeck und der Lübeck und Travemünde Marketing GmbH fester untergehakt, um das Festival für alle Travemünder und ihre Gäste zu beiden Seiten der Trave erlebbar zu machen. So werden sowohl auf Travemünder als auch Priwall-Seite weitere Event-Areale erschlossen. Gleichzeitig wird durch den luftigeren Aufbau entlang der Eventmeilen ein entspanntes Flair ganz im Sinne eines sommerlich-maritimen Ereignis entstehen.

Bürgermeister und Ministerpräsident im Rotspon-Cup-Duell

Allen Grund zur Freude über die 134. Travemünder Woche hat Lutz Kleinfeldt, der Vorsitzende des Lübecker Yacht-Clubs. „Die Travemünder Woche ist für unseren Club eine perfekte Gelegenheit, um die Regatta-Ambitionen zu präsentieren. Dabei geht es für die Mitglieder nicht um die eigene Aktivität, sondern darum, Seglern aus aller Welt ein hochkarätiges Event zu bieten – die Welt also nach Travemünde zu holen. Das Programm zum 125-jährigen Bestehen des LYC wird mit den internationalen und nationalen Meisterschaften dem Anlass sehr gerecht. Dass zudem Ministerpräsident Daniel Günther zugesagt hat, im Volksbank-Rotspon-Cup gegen Bürgermeister Jan Lindenau anzutreten, zeigt den hohen Stellenwert der Travemünder Woche in Schleswig-Holstein.“

Für die Mitglieder des Lübecker Yacht-Club sowie der Mitveranstalter vom NRV Hamburg und Zürcher Yacht-Club ist das Event im Juli stets ein großes Fest und Zusammentreffen in der TW-Familie, zu der über 350 ehrenamtliche Helfer gehören. Lutz Kleinfeldt warf aber auch den Blick über die Travemünder Woche hinaus, denn mit dem Start in die Atlantik-Reise des Clubschiffes „MEU“ (5. August) dem offiziellen 125-Jahre-Empfang (30. August) sowie einem Tag der Offenen Tür (16. September) und dem Jubiläumsball (11. November) wird es weitere feierliche Anlässe in diesem Jahr geben.

Innovative Ideen und neue Partner

Trotz der Veranstaltungstradition seit 1889 gilt es für die Travemünder Woche, sich immer weiterzuentwickeln. Das geschieht mit einem stets wechselnden Segelprogramm, aber auch innovativen Ideen und neuen Partner.

In den wirtschaftlich schweren Pandemie-Jahren hat sich die Stadt Lübeck fest an die Seite der Traditionsveranstaltung gestellt und die Travemünder Woche finanziell abgesichert. Dieses Bekenntnis zur TW hat die Lübecker Bürgerschaft nun dauerhaft untermauert. Aber auch das Land Schleswig-Holstein unterstreicht den Wert des Events, indem sie die TW in die Förderung durch das Projekt Sportland Schleswig-Holstein aufnimmt. Vor drei Wochen übergab Innenstaatssekretärin Magdalena Finke einen Förderbescheid über 150.000 Euro für die TW. Die Mittel von Stadt und Land fließen in die Ausrichtung der Regatten.

„Das Projekt Sportland Schleswig-Holstein fördert sportliche Leuchtturmveranstaltungen im Land, die weit über die Landesgrenzen hinaus strahlen. Mit dem Programm von international hochklassigen Meisterschaften haben wir seit Jahren genau diese Ausrichtung. Die Aufnahme in die Förderung des Landes ist auch eine Würdigung der ehrenamtlichen Helfer, die zeigt, dass sie ein hochklassiges Event möglich machen“, sagt TW-Geschäftsführer Frank Schärffe. „Neben dem hochklassigen Regattaprogramm arbeiten wir auch stets daran, den Segelsport dem Publikum näher zu bringen, indem wir die Nähe von Sport und Festival nutzen, um mit den Showregatten, den Trave Races, das Segeln erlebbar zu machen. Dieses Segeln in der Segelarena Trave und an der Nordermole werden wir in diesem Jahr noch weiter ausbauen. Daneben wollen wir auf dem großen LED-Screen am Strand den Segelsport in seiner ganzen Bandbreite zeigen – mit Videos von den Regattabahnen, aber auch über die Travemünder Woche hinaus.“

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Nachhaltigkeit ist gefragt

Neben der rein sportlichen Ausrichtung von Regatten hat die Travemünder Woche aber auch den Blick in die Zukunft geworfen und einen Nachhaltigkeitsprozess angestoßen. Der reduzierte Einsatz von Papier, der Verzicht auf Give-aways sowie Bugaufkleber sowie der verstärkte Einsatz von Fahrrädern bei den nötigen Fahrten zwischen den verschiedenen Regatta-Stationen sind sichtbare Zeichen. Doch in den kommenden drei Jahren soll in Zusammenarbeit mit dem Unternehmen Khulula auch eine Nachhaltigkeits-Prüfung erfolgen.

Khulula ist das Start-up des Schauspielers Simon Licht und seines Kompagnons Holger Ambroselli, die Outdoor-Sport nach seinem CO²-Fußabdruck hin untersuchen. „Wir sind leidenschaftliche Segler und lieben die Natur. Daher wollen wir an nachhaltigen Veranstaltungen teilnehmen. Das ist aber nicht einfach, denn durch die Produktion der Boote, aber auch die Anreise sind wir als Sportler für viele Schadstoffe verantwortlich. Daher haben wir über einen Weg nachgedacht, unseren CO²-Fußabdruck zu verringern“, sagt Simon Licht. Aus der Idee wurde in Sachen Bootsbau die Entwicklung des sogenannten Eco-Optimisten, der zur Travemünder Woche vorgestellt wird. Zudem werden Kinder in den Eco-Races in diesen Optimisten auf der Trave segeln. Die Eco-Optimisten sind aus Flachs- statt aus Glasfasern hergestellt. Das Segeln dazu stammt aus recycelten Folien. „Außerdem erarbeiten wir in den kommenden drei Jahren einen Nachhaltigkeitsbericht für die Travemünder Woche, die in einer Zertifizierung der Nachhaltigkeit münden soll“, so Simon Licht, der mit dem Khulula-Projekt mit einer eigenen Pagode zur Travemünder Woche vertreten ist und dort auch noch einen weiteren Aspekt präsentiert: Er engagiert sich seit Jahren für das Thema mentale Gesundheit und Depressionshilfe und will dies auch zur Travemünder Woche in die Öffentlichkeit bringen.

An Land ein Sommerfest für alle

Die Travemünder Woche bleibt aber auch ein tolles Sommerfest für die Travemünder und ihre Gäste. Uwe Bergmann, Geschäftsführer der Hamburger Vermarktungsagentur uba, ist wieder für die Vermarktung der Travemünder Woche verantwortlich und verspricht ein rundes Programm von der Bertlingstraße bis zur Tornadowiese, entlang der Strand- und Travepromenade sowie auf dem Priwall. Es gibt Kulinarik für alle Geschmäcker, Musik aus allen Stilrichtungen, Unterhaltung für Kinder und Partygänger. Außerdem soll ein Riesenrad am Strand für Hingucker sorgen.

Riesenrad-Aufbau eine Herausforderung

Der Aufbau entpuppte sich aber als Herausforderung. Während die Statik am Strand nach intensiver Prüfung kein Hindernis darstellte, wurde die Zufahrt zum Aufbauort zum Nadelöhr. Denn es gilt rund 57 Tonnen Material an den Strand über die Promenade zu bewegen. Dies erfordert eine gesonderte Statikprüfung der Strandpromenade, denn zulässig sind 30 Tonnen. Vor diesem Hintergrund wurden viele Möglichkeiten durchgespielt, wie das Equipment für das Riesenrad an den Strand gebracht werden kann. Am Dienstagmittag gab es schließlich grünes Licht für den Aufbau, so dass das Riesenrad zur Travemünder Woche betriebsbereit sein soll.

Damit steht einem unbeschwerten Auftritt der Travemünder Woche nichts mehr im Wege – so wie es das neue Marketingkonzept vorsieht, dass die Travemünder Woche gemeinsam mit der Lübeck und Travemünde Marketing GmbH (LTM) erarbeitet hat. „Hinter dem Begriff Marketing steht das Wort Marke. Uns ging es in dem Prozess darum, die Marken Seebad Travemünde und Travemünder Woche zusammenzuführen. Das ist sehr gut gelungen, da beide Seiten aufeinander zugegangen sind“, sagt Christian Martin Lukas, Geschäftsführer der LTM. „Mit der Einbeziehung weiterer Programmpunkte wie dem Classical Beat oder der Galerie Hafenpanorama ist das Festivalangebot zur Travemünder Woche noch runder geworden.“

Zehn Tage lang hochklassiger Segelsport

Zehn Tage lang werden die Hunderttausende von Besuchern neben viel Unterhaltung vor allem hochklassigen Segelsport erleben können. „Zwölf der insgesamt 18 Regatten zur Travemünder Woche haben Meisterschaftscharakter – darunter sind die Weltmeisterschaften für die Formula 18 und die J/22, die Junioren-Weltmeisterschaften der 49er und 49erFX, der Euro-Cup der Olympiajollen, vier deutsche Titelkämpfe, das Finale der Sailing Champions League und die Spieltage der Ersten und Zweiten Bundesliga. Das ist ein wahres Titelfeuerwerk in historischen und traditionellen Segelklassen bis hin zu den modernen Olympiaklassen“, berichtet TW-Sportdirektor Jens Kath. Wohl 30 Nationen werden zur Travemünder Woche vertreten sein – aus ganz Europa, aus Süd- und Nordamerika, aus Asien und aus Ozeanien. „Unsere Wettfahrtleitungen sind gefordert, den unterschiedlichsten Ansprüchen gerecht zu werden. Mit den Junioren der 49er und 49erFX haben wir Athleten mit olympischen Ambitionen am Start. Das Großaufgebot der Formula 18 kann man nur mit zwei Startgruppen auf zwei Bahnen gerecht werden. Wir bieten für die Seesegler Langstrecken-Wettfahrten, zum Teil über Nacht an, und lassen die 12-Fuß-Dinghys in der Pötenitzer Wiek segeln. Die Travemünder Woche zeigt in diesem Jahr einmal mehr, dass sie allen Ansprüchen der Segler gerecht wird. Wir freuen uns auf die kommenden Tage und wollen unserem Ruf als eine der weltweit größten Regattawochen gerecht werden.“

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