Als Läuferin hat sie viele große Ziele erreicht. Drei ihrer Landesrekorde stehen wie gemeißelt seit über 22(!) Jahren in der Bestenliste des Schleswig-Holsteinischen Leichtathletik-Verbandes. Inzwischen steuert Kerstin Kührmann (49) neue Ziele an – mit dem Mountainbike. Wann immer der Terminplan der Geschäftsfrau es erlaubt, zieht es sie und ihren Mann Frank, ebenfalls ein ehemaliger Meisterläufer, hinaus – in die Uckermark zum Beispiel. „Das ist meine Heimat“, verrät Kerstin Kührmann, deren laufsportliche Erfolge unter ihrem Mädchennamen „Herzberg“ registriert sind. „In der Uckermark finden wir wunderbare Strecken. Unterschiedliche Belege wie Waldboden, Schotter und Kopfsteinpflaster sind immer wieder neue Herausforderungen, auch wenn die Region noch so vertraut ist. Ich liebe den Wald, die Felder, das ist Heimat“, verrät sie.

Schwarzwald und Bayern sind weitere Regionen, in denen Kerstin und Frank Kührmann mit ihren Mountainbikes touren. „Um Garmisch-Partenkirchen haben wir ganz tolle Strecken. Auch ihr Bruder Dirk hat inzwischen Gefallen am Mountainbiking gefunden – weil es so vielseitig ist. Ob kurze, sehr wellige Distanzen oder auch mal einige Kilometer auf Schotter, Mountainbiker passen sich der Umgebung schnell an – Hauptsache, die Ausrüstung stimmt: das Rad, der Helm, die Schuhe, das Shirt, die Hose und die Brille, um nur einige Utensilien aufzuzählen.

„Mountainbiking ist für uns auch ein Urlaubssport. Es ist einfach schön, nur mit dem Rucksack als Gepäck zu spontanen Zielen unterwegs zu sein, um die schönen Ecken Deutschlands kennenzulernen“, schwärmt die Geschäftsfrau: „Sport ist unser Leben. Auf den Touren finden wir die Ruhe wieder für das Tagesgeschäft“.

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Die Strecken bieten sehr unterschiedliche Reize. Im Schwarzwald geht es schnell, zwischen 6 und 8 km, hoch von 400 m auf 2000 m. „In Bayern fahren wir lange, gleichmäßige Anstiege und in der Uckermark kommen wir an Ecken, in denen wir ungestört  fahren können“, schwärmt Kerstin Kührmann. Schneller, weiter, höher – den olympischen Gedanken hat sie laufenderweise gelebt, jetzt rollt sie auf zwei Rädern – ebenso sportlich, aber im Einklang von Sport und Natur ohne Leistungsgedanken – und genießt es.

Ungezwungen geht sie mit ihrer zweiten Sportdisziplin um – und als wir unser Gespräch beendet hatten, da schwang sie sich stilgerecht im Outfit der Mountainbikerin aufs Rad. Direkt aus dem Geschäft hinaus in eine Abendtour von 60 bis 70 Kilometern rund um Lübeck, ihre neue Heimat, in der es immer wieder etwas zu erkunden gibt – oder auch einfach auf einen Kurs, auf dem sie das Rad rollen lassen kann, mitten in Schleswig-Holsteins jetzt so gelbleuchtenden Rapsfeldern. Von „Meditation für die Seele“ spricht Kerstin Kührmann.

Mountainbiking bietet aber auch die direkte sportliche Herausforderung: 1996 in Atlanta (USA) rückte es erstmals in das Programm der Olympischen Spiele.

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