Dritter Platz in Schilksee für den LYC

Lübecker in der 2. Segel-Bundesliga ganz vorne mit dabei

Foto: DSBL/Sailingenergy/oH

Lübeck – Für den Lübecker Yacht-Club heißt es in diesem Jahr wieder in der 2. Segel-Bundesliga an den Start zu gehen und der erste Turn war sehr erfolgreich. In Kiel gab es für die Hansestädter einen sehr guten dritten Platz. Steuermann Bosse Fahrenkrog hat bei HL-SPORTS die Vorbereitung sowie den Spieltag aus seiner Sicht zusammengefasst:

Rückblick auf das Frühjahr 2025: Bei der Saisonplanung machen wir uns Gedanken, wie wir uns am besten für die einzelnen Events vorbereiten können. Für das erste Event der Saison in Kiel-Schilksee steht fest: Hier ist eher mit mehr Wind zu rechnen. Also gehen wir eine kleine Wette ein und setzen uns als Team zusammen, das eher im oberen Bereich der möglichen Crewgewichte liegt. Ende März ist auch die Winterpause vorbei und wir lassen Lübscher Jung in der Alster zu Wasser, um dort an den wöchentlichen Trainings mit den anderen Nord-Vereinen teilzunehmen. Zusätzlich dazu haben wir außerdem über Ostern mit einigen Vereinen vom Bodensee zusammen am Gardasee in Malcesine ein Trainingslager abgehalten. Insgesamt haben wir also ein sehr gutes Gefühl, als wir vor dem ersten Event der Saison stehen: Die Manöver und die Starts sitzen wieder. Dank der Wasserzeit auf der Alster und auf dem Gardasee konnten wir sehr gut an unserem Bootsspeed und am Bootshandling bei mehr Wind arbeiten.

Neu in dieser Saison ist bei der Bundesliga, dass die teilnehmenden Vereine zum Teil Motorboote stellen müssen, um ein Loch in der Kasse der Bundesliga zu füllen, dass wegen sinkender Sponsorengelder aufgegangen ist. Wir reisen also am Donnerstagnachmittag mit „Shorty“ im Schlepptau in Kiel an, was uns netterweise vom Verein zur Verfügung gestellt wurde.

Freitagmorgen: Es ist der erste Wettfahrttag. Wir kommen morgens in Schilksee an und beobachten ablandigem Gradientwind mit ca. 8 Knoten. Vom LSV, mit denen wir viele Pausen spaßend verbringen, kommt der Kommentar: „Die Strander Düse!“ Außerdem ist blauer Himmel und das Land wärmt sich immer weiter auf, sodass irgendwann die Thermik dem Gradientwind entgegensteht, was zu sehr böigem und drehendem Wind führt. Wir starten gut in den Tag und müssen uns den wechselhaften Bedingungen anpassen. Vor dem Wechsel auf das Boot kann man vom Motorboot noch das vorherige Rennen bei 15 Knoten beobachten und muss sich dann selber mit 7 Knoten zufriedengeben. Manchmal frischt der Wind auf und wir können unser Gewicht voll beim „Hiken“ nutzen. Bootsspeed und Taktik passen, sodass wir den Tag mit der Serie 1, 5, 2, 2, 2, 1 auf dem dritten Platz der Zwischenwertung abschließen können. Die Konkurrenz ist aber auch gut gesegelt und in der Tabelle ist es nach hinten sehr eng.

Tag Zwei: Heute ist wenig Wind angesagt und uns begleiten die Songs „Links“ und „Flau“ von Frank Schönfeldt, der mit seinem Team auch am Start ist. Bis 12 Uhr ist die Ostsee spiegelglatt. Dann setzt sich die Thermik langsam durch und „AP“ geht runter. Heute ist der Wind auflandig und viel konstanter. Der Start und ein guter Bootsspeed sind nochmal wichtiger, weil über eine gute Taktik nicht mehr viel aufgeholt werden kann. Wir finden in unseren Modus und ersegeln nochmal eine starke Serie: 3, 1, 3, 4, 1, 1 und befinden uns damit auf Platz zwei des Rankings. Es bleibt weiter sehr eng, nach oben und unten weniger als zwei Punkte und auch auf den 6. Platz haben wir nur 5 Punkte Abstand. Das heißt: Pressure is on und morgen nochmal Gas geben.

Sonntag: Der Tag startet mit 15 Knoten Wind auflandig und nimmt weiter zu bis ca. 20 Knoten am Nachmittag. Es baut sich eine kräftige Welle auf und mit dem Boot kommt man schon schnell problemlos ins Gleiten. Ab dem zweiten Rennen des Tages ist der Wind auch so stark, dass auf dem Downwind Kurs konstant mit ausgerollter Fock im „Disko-Modus“ gefahren werden kann. Das heißt, dass alle in Luv sitzen und die J-70 höher als normal gesegelt wird, um so im Glitsch zu bleiben. Heute heißt es konservativ zu fahren und keine Fehler zu erlauben. Bei dem Wind müssen alle Manöver noch schneller gehen und kleine Fehltritte können einen großen Zeitverlust darstellen. Wir starten mit einem ersten Platz, dann bekommen wir im zweiten Race eine „Red Flag“ 20 Sekunden vor dem Start, weil wir uns in der Vorstartphase mit einem zu geringen Abstand unter ein anderes Boot gelegt haben. Also schnell einen Kringel fahren und dann die Anderen wieder einholen. Zwei Schiffe bekommen wir noch, der vierte Platz ist aber trotzdem ärgerlich. Wir erholen uns aber schnell und schließen das erste Event mit zwei zweiten Plätzen ab. An Land sehen wir, dass wir damit insgesamt auf den 3. Platz von 18 Vereinen gesegelt sind!

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Wir sind sehr zufrieden mit unserer Leistung und blicken optimistisch auf die nächsten Spieltage.

Dieser wird vom 7. bis 9. Juni ausgetragen, wieder in Kiel. Dann allerdings auf der Innenförde.

Für den Lübecker Yacht-Club im Einsatz auf dem Vorschiff: Jasper Grube, Trimm: Kilian Feindt, Taktik: Tjorven Melcher, Steuermann: Bosse Fahrenkrog

Werden die Lübeck Cougars besser abschneiden als in der vergangenen Saison?

  • Ja, sie werden einen gesicherten Mittelfeldplatz erspielen (26%, 38 Votes)
  • Nein, sie werden zu kämpfen haben (23%, 34 Votes)
  • Ist mir egal (21%, 31 Votes)
  • Ja, sie werden um den Aufstieg mitspielen (17%, 25 Votes)
  • Nein, sie werden absteigen (10%, 14 Votes)
  • Ich bin mir unsicher (2%, 3 Votes)

Total Voters: 145

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Bildquellen

  • LYC: DSBL/Sailingenergy/oH
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