Hamburg – Es war eine ungewöhnliche Location, welche die Crocodiles Hamburg aus der Eishockey Oberliga Nord für ihre Saisoneröffnungspressekonferenz wählten. Auf dem Dach des Hardrock Cafes an den Landungsbrücken gab es Informationen zur kommenden Spielzeit und die Präsentation von einem der zwei neuen Spieler, welche die Farmsener zum Beginn der Woche verpflichteten.

Dabei kehrt ein bekanntes Gesicht zu den Crocodiles zurück. Fabian Calovi stand vor drei Jahren schon mal im Kader des Hamburger Clubs und kehrt nach Stationen beim DEL.Club Düsseldorfer EG und beim Süd-Oberligisten Deggendorfer SC zurück in die Hansestadt. Auf die Frage, warum es ihn zurück nach Hamburg zog, sagte der Stürmer: „Ich kenne hier das Umfeld und fühlte mich hier wohl, so dass es nach einer nicht so guten Saison neu losgehen kann.“

Der zweite Neue ist mit Maximilian Cejka ein ganz junger Spieler mit Perspektive, der von der 1b der Löwen Frankfurt zu den Crocodiles kommt. Der Bruder von Golfprofi Alex Cejka ist schnell und trickreich, so dass Crocos-Trainer Sven Gösch einiges Potential sieht: „Wir wollten junge Spieler und er ist so einer, der passt. Wir werden versuchen, ihn zu formen.“ Interessanter Randaspekt: Cejka war auch beim EHC Timmendorfer Strand im Tryout, konnte dort aber nicht überzeugen.

Apropos jung: Die Mannschaft von Sven Gösch hat im Sommer ein neues Gesicht erhalten. Zahlreiche ältere Spieler wie Blank, Bezouska, Bartanus oder Koubenski sind gegangen, gekommen sind zumeist junge, entwicklungsfähige und hungrige Spieler. „Die Oberliga soll sich zu einer Ausbildungsliga entwickeln, in der die jungen Spieler Eiszeit bekommen“, so Gösch: „Wir machen diesen Schritt mit.“

Anzeige

Wohl auch gezwungenermaßen, denn zahlreiche gut dotierte Verträge hatten fast für die Pleite der Crocodiles in der letzten Saison gesorgt. Angesprochen auf das heikle Thema Finanzen sagte Nils Abraham, bei den Crocos für das Marketing und die Finanzen zuständig, dass man den Etat nicht viel erhöht habe, sondern sich nur die Gewichtung verschoben habe, weg von den Gehältern hin zu Kosten wie Busmiete, Fahrtkosten und Eiszeit. Über die genaue Höhe des Etats für die Spielzeit 2015/16 machte Abraham keine Angaben.

Die zahlreichen neuen, teil unbekannten Spieler lassen wenig Aufschluss darüber zu, wie stark die Crocos wirklich sein werden. Platz zwölf gibt Sven Gösch als Ziel aus, der sieben bis acht Vereine als direkte Konkurrenten auf dem Zettel hat. Timmendorf, den HSV, die Berliner Clubs FASS und Preußen, Wedemark und Erfurt zählt Gösch zu den Hauptkonkurrenten um den Klassenerhalt. „Die Liga ist praktisch zwei geteilt“, meint der Timmendorfer Meistertrainer von 2013: „Von daher kommt es darauf an, wie man als Verein in die neue Saison kommt.“

Für die Crocodiles hat die Saison gleich einen Kracher zu bieten, denn am Freitag um 20 Uhr geht es gegen den Lokalrivalen Hamburger SV – ein ganz wichtiges Spiel so früh in der Saison.

Gefällt Dir unsere journalistische Arbeit?

Dann unterstütze uns hier mit einem kleinen Beitrag. Danke.

- Anzeige -