Lübeck –  In exakt 30 Stunden ist es soweit, dann beginnen die ersten Spiele der neuen Saison in der Eishockey Oberliga Nord. Zwei Teams müssen wir uns bis dahin noch anschauen, das vorletzte Team sind die Black Dragons aus Erfurt.

Verein: EHC Erfurt
Gründung: 2006 (zwischen 2007 und 2010 als EHC Thüringen aktiv)
Erfolge: Viezemeisterschaft OL Ost 2014
Letzte Saison: Oberliga Ost Platz drei, OL Mitte Platz sieben
Halle: Eissportzentrum Erfurt (1200 Plätze)

Abgelaufene Saison
Der Vizemeister 2014 flog für viele im letzten Jahr unter dem Radar. Man behauptete sich als dritte Kraft in der Oberliga Ost, wenn auch der Vorsprung von Leipzig und Halle am Ende sehr deutlich war. In der Oberliga Mitte, der Verzahnungsrunde mit dem Westen, war man dann relativ chancenlos und landete dort auf dem vorletzten Platz. Nun wollen die Black Dragons also im Norden neu angreifen.

Goalies
Die Erfurter setzten auf ein einheimisches Goalie-Trio. Martin Otte als Nummer eins wie auch Stephan Löffelholz und Maximilian Gimbel entstammen dem eigenen Nachwuchs und laufen schon einige Jahre für den EHC auf.  In der letzten Saison gab es aber statistisch ein paar Rückschläge, was aber auch an der löchrigen Defensive der Black Dragons lag. Ansonsten dürften Otte und Gimbel ein solides Duo bilden, an dem Löffelholz nur schwer vorbeikommt.

HLS-Bewertung: drei Sterne

Defensive
Die Defensive war das große Problem der Black Dragons im letzten Jahr. Sie war sowohl in der Ost- wie auch in der Verzahnungsrunde jeweils die Zweitschlechteste, so dass dort sicherlich der erste Ansatzpunkt für Verstärkungen war. Und mit Robin Sochan aus Halle hat man viel Erfahrung und defensive Stabilität geholt. Dazu kommt der junge Artur Rößger aus der Kölner DNL-Mannschaft. Ansonsten vertraut man auf die Defensive des Vorjahres, wobei vor allem Hannes Ulitschka und Oliver Kämmerer etwas herausstechen. Ob Sochan und Rößger die großen Stabilisatoren sind, bleibt abzuwarten, die Testspiele sprachen eine andere Sprache. Immerhin hat man nun neun Verteidiger im Kader, so dass es sicherlich immer wieder Umstellungen geben wird. Dennoch überzeugt die Abwehr defensiv noch nicht.

Anzeige
Anzeige

HLS-Bewertung: zwei Sterne

Offensive
Der Sturm war in den letzten Jahren das Prunkstück bei den Thüringern, nun folgt da auch ein kleiner Umbruch, denn mit Adam Sergerie zog der beste Scorer der letzten beiden Saisons von dannen und beendete seine Karriere. Seine Position soll Kyle Bodie besetzen, der aus Frankreich kommt. Ob das gelingt, bleibt abzuwarten. Ein interessanter junger Mann ist Josef Huber, welcher aus Füssen kommt, und sich dort im letzten Jahr großartig steigern konnte. Wenn der gerade einmal 21-jährige dies auch in Erfurt machen kann, werden die Drachen viel Freude an ihm haben. Der Rest des Sturms besteht zumeist aus bekannten Gesichtern, so konnten mit Christian Gosch, Felix Schümann und Jan Zurek die Spieler gehalten werden, die nach Sergerie die meiste Torgefahr verströmten. Aber auch Manske, Oliver Otte und andere wissen wo das Tor steht, so dass man davon ausgehen kann, dass die Black Dragons drei gleichwertige Reihen auf das Eis bringen können. Gespannt sein kann man auch darauf, wieviel Eiszeit die jungen Spieler bekommen, denn gleich vier Spieler des Jahrgangs 1998 haben die Lizenz für die Erfurter Oberliga-Mannschaft erhalten. In der Breite stimmt die Mannschaft auf jeden Fall, ob sie auch in der Spitze stimmt, muss man sehen – das hängt vor allem von Bodie ab.
 
HLS-Bewertung: drei Sterne

Der Trainer
Ein bekanntes Gesicht fand den Weg zurück in Thüringens Landeshauptstadt. Jan Vavrecka war von 1997 bis 2000 und von 2002 bis 2005 als Spieler beim damaligen ESC aktiv, dazu in seinen letzten beiden Jahren als Spielertrainer. Im letzten Jahrzehnt sammelte der 51-jährige vielfältige Erfahrungen als Coach, trainierte in Tschechiens zweiter und dritter Liga sowie in Polens Ekstraklasa, Erfahrung und Fachwissen hat er auf jeden Fall, man darf gespannt sein, wie es seine Mannschaft annehmen wird.

HLS-Bewertung: drei Sterne

Zusammenfassung: 11 von 20 HL-SPORTS-Sternen
Manch einer wird sich etwas verwundert die Augen reiben, dass die Black Dragons im Gegensatz zu Halle und Leipzig etwas abfallen, aber letztlich spiegelt es nur die Entwicklung der letzten Saison und der Sommerpause wieder. Die Qualität ist lange nicht so groß wie bei den Ostrivalen (und vielen anderen Mannschaften), so dass die Erfurter im Normalfall wenig mit den Playoffs zu tun haben sollten. Die Black Dragons werden zu den Mannschaften gehören, die im Normalfall um die Plätze 10-13 spielen, ab und an mal einen „Großen“ ärgern können, aber bei schlechtem Start durchaus in arge Abstiegsgefahr geraten können.

Neuzugänge   
Name alter Verein 
Artur RößgerKölner EC U19
Robin SochanSaale Bulls Halle
Josef HuberEV Füssen
Justin Creutzbergeigene Jugend
Kyle Bodie Morzine-Avoriaz
MaximilianESV Chemnitz U19
Sebastian BirzeleESV Chemnitz U19
David WiesnetESV Chemnitz U19
    
Abgänge   
Name Neuer Verein 
Max FrankeSC Berlin
Robert KelmZiel unbekannt
Kryzstof RegnerZiel unbekannt
Florian LüschEnde FöLi
Adam SergerieKarriereende
Brennan MenardZiel unbekannt
    
Testspiele   
GegnerSpielortSpielortErgebnis
EV PegnitzErfurt7:6
EHV SchönheideErfurt5:4
EHV SchönheideSchönheide2:3
EHC BayreuthErfurt3:7
EHC BayreuthBayreuth3:6

Bisherige Vorschauen
1. Füchse Duisburg 18 Sterne
1. Hannover Scorpions 18 Sterne
3. Saale Bulls Halle 17 Sterne
3. Icefighters Leipzig 17 Sterne
5. Hannover Indians 15 Sterne
6. Herner EV 14 Sterne
6. EHC Neuwied 14 Sterne
6. EC Harzer Falken 14 Sterne
6. Moskitos Essen 14 Sterne
10. Rostock Piranhas 13 Sterne
11. Tilburg Trappers 11 Sterne
11. Hamburger SV 11 Sterne
11. EHC Black Dragons Erfurt
13. Crocodiles Hamburg 10 Sterne
14. Wedemark Scorpions 9 Sterne
15. ECC Preussen Berlin 8 Sterne
16. FASS Berlin 7 Sterne

Gefällt Dir unsere journalistische Arbeit?

Dann unterstütze uns hier mit einem kleinen Beitrag. Danke.

- Anzeige -