Timmendorfer Strand – Sechs Spieltage in der Oberliga Nord sind Geschichte und so langsam kristallisiert sich eine Spitzengruppe hinaus. Die Führung hat erst einmal der Topfavorit aus Duisburg übernommen, auch wenn die Füchse schon mehr Federn lassen mussten, als ihnen lieb sein dürfte. Ein Team überrascht bisher und unten haben mittlerweile alle Teams gepunktet. Dafür zogen die Schiedsrichter am Wochenende mal wieder den Unmut auf sich. Noch nicht sicher ist, was mit dem abgebrochenen Spiel zwischen den Saale Bulls und dem EHC Timmendorfer Strand passiert.

Die Füchse Duisburg sind vorerst zurück an der Spitze. Nach einem klaren 7:2 in Erfurt, ließen sie einen Erfolg gegen die Saale Bulls Halle folgen. Allerdings musste der Favorit gegen den Vizemeister aus dem Osten ins Penaltyschießen und setzte sich am Ende knapp mit 3:2 durch. Dazu profitierten sie vom spielfreien Sonntag der Hannover Indians, die am Freitag knapp mit 3:2 nach Verlängerung in Neuwied gewannen und das einzige, noch ungeschlagene Team in der Oberliga Nord sind.

Wie eng es in der Liga zu geht, zeigten die Hannover Scorpions. Am Freitag unterlag der Nordmeister den Tilburg Trappers mit 2:5, am Sonntag fügten sie den Icefighters Leipzig die erste Saisonniederlage zu und gewannen in Sachsen mit 6:3. Die Icefighters gewannen zuvor bei Preussen Berlin mit 9:4.
Die Trappers, mit 148 Strafminuten aktuell die „Kühlboxkönige“ der Liga, gewannen am Sonntag mit 8:0 gegen die Black Dragons Erfurt und feierten das erste perfekte Wochenende der Saison.

Die Überraschung im positiven Sinne kommt bisher aus Wedemark. Die Scorpions punkten gegen die direkte Konkurrenz und haben schon zehn Punkte gesammelt. Neben der Niederlage in Timmendorf (4:5 nach Verlängerung/HL-SPORTS berichtete) gewannen die Scorpions knapp, aber verdient mit 5:4 gegen die Harzer Falken.

Im Tabellenkeller haben nun alle Teams gepunktet. Neben den Beach Boys, welche am Sonntag als letztes Team etwas zählbares holen konnten, konnte FASS Berlin am Freitag bei der knappen Niederlage in Farmsen (4:5 im Penaltyschießen) die Null vom Punktekonto verbannen. Dennoch zieren die Berliner Clubs gemeinsam mit den überraschend schwach gestarteten Harzer Falken das Tabellenende.

Anzeige
Anzeige

Mal wieder für Unmut sorgten die Unparteiischen in den Spielen. „Tatorte“ diesmal waren Timmendorf und Duisburg. Am Strand drückte Schiedsrichter Patrick Meier dem Spiel mit seiner ganz eigenen Regelauslegung seinen Stempel auf. Neben einer aus Sicht fast aller unberechtigten Strafe gegen Moritz Meyer kurz vor dem Ende, die schließlich zum Wedemarker Ausgleich führte, übersah Meier einen Stockstich gegen Marco Meyer – ein Vergehen, dass eine große Strafe zur Folge haben muss. „Es ist immer schlecht, wenn der Schiedsrichter die Partie so massiv mitentscheidet“, war Beach Boys-Coach Martin Williams hörbar genervt von der Referee-Leistung.

Deutlich wurde auch Halles Coach Ken Latta und stellte Schiedsrichterin Nicole Hertrich ins Zentrum seiner Kritik. Die IIHF-Unparteiische verteilte 45 Strafminuten inklusive einer Spieldauerstrafe gegen die Bullen, Gegner Duisburg bekam gerade einmal sechs. „So etwas regt mich auf“, sagte Latta der Mitteldeutschen Zeitung: „Irgendwann habe ich sie gefragt, warum sie derart einseitig pfeift.“ Auch die Spieldauerstrafe gegen seinen Topscorer Matt Abercrombie sorgte bei Halles Trainer für Unmut: „Das war ein ganz normaler Check.“

Am Freitag brach Schiedsrichter Brodnicki die Partie zwischen Halle und Timmendorf wegen einer kaputten Eismaschine ab (HL-SPORTS berichtete). Neuansetzung der Partie oder Wertung zu Gunsten der Beach Boys sind die Möglichkeiten, eine Entscheidung steht noch aus. Während man in Halle fest von einem Wiederholungsspiel ausgeht, hält man sich beim EHCT noch bedeckt. „Aktuell können wir zu einer möglichen Wiederholung oder etwaigen weiterem Vorgehen noch keine Auskünfte machen. Sobald wir Informationen (auch vom DEB haben), werden wir alle informieren,“ so Pressesprecher Marcel Garbusinski auf der gestrigen Pressekonferenz nach dem Wedemark-Spiel.
Eine Klärung dürfte aber noch in diesen Tagen erfolgen.

Sorgenfalten gibt es aktuell bei Sven Gösch und seinen Crocodiles Hamburg. Das liegt auch am deutlichen 1:7 in Essen, aber vor allem an Jan Michalek, der während des Spiels auf der Bank zusammenbrach und ins Krankenhaus gebracht wurde. Ein Rippenbruch und innere Verletzungen sind der erste Verdacht, bestätigt wurde es bisher nicht. Gute Besserung an dieser Stelle.

Ergebnisse Oberliga Nord  
Freitag  
ECC Preussen BerlinIcefighters Leipzig4:9
Hamburger SVHerner EV2:3SO
Hannover ScorpionsTilburg Trappers2:5
Wedemark ScorpionsHarzer Falken5:4
Crocodiles HamburgFASS Berlin5:4SO
EHC NeuwiedHannover Indians2:3OT
Black Dragons ErfurtFüchse Duisburg2:7
Rostock PiranhasESC Moskitos Essen2:4
Saale Bulls HalleEHC Timmendorfer Strand 06Abbr
   
Sonntag  
FASS BerlinHamburger SV2:3
Tilburg TrappersBlack Dragons Erfurt8:0
Herner EVECC Preussen Berlin7:1
Icefighters LeipzigHannover Scorpions3:6
Harzer FalkenEHC Neuwied2:4
EHC Timmendorfer Strand 06Wedemark Scorpions5:4OT
Füchse DuisburgSaale Bulls Halle3:2SO
ESC Moskitos EssenCrocodiles Hamburg7:1

Tabelle Eishockey Oberliga Nord       
         
Pl. MannschaftSp.G3G2N1N0Diff.Pkt.
1.Füchse Duisburg641102215
2.Hannover Indians541001814
3.Hannover Scorpions640111413
4.EHC Neuwied540101013
5.Icefighters Leipzig540011612
6.Tilburg Trappers640021212
7.Saale Bulls Halle52210811
7.ESC Moskitos Essen63102811
9.Herner EV62202210
10.Wedemark Scorpions63012010
11.Hamburger SV52021-18
12.Black Dragons Erfurt51112-126
13.Rostock Piranhas51103-75
14.EHC Timmendorfer Strand 0640103-92
15.Crocodiles Hamburg60105-212
16.FASS Berlin60015-151
17.Harzer Falken50014-151
18.ECC Preussen Berlin60015-301
Gefällt Dir unsere journalistische Arbeit?

Dann unterstütze uns hier mit einem kleinen Beitrag. Danke.

- Anzeige -