Timmendorfer Strand – Nach dem ersten Sieg war die Erleichterung beim EHC Timmendorfer Strand spürbar. Zwar waren es am Ende „nur“ zwei Punkte, doch für die Beach Boys war es wichtig, überhaupt mal mit Punkten in der Tabelle aufzutauchen. Nun will die Mannschaft von Martin Williams nachlegen und am Ehesten dürfte es im Derby bei den Rostock Piranhas am Freitag (20 Uhr) gelingen. Denn am Sonntag (18 Uhr) gegen die Füchse Duisburg käme ein Punktgewinn einer mittelgroßen Eishockeysensation gleich.

Bevor es aber gegen den Ligakrösus geht, steht erst einmal das prestigeträchtige Ostseederby auf dem Programm. Und die Schillingallee ist ein schwieriges Pflaster für die Beach Boys, denn drei der letzten vier Spiele in Rostock wurden verloren, zuletzt gewann man vor knapp zwei Jahren knapp mit 6:3. In der letzten Saison setzte es mit 4:11 und 4:8 zwei deutliche Schlappen. Doch seit dem letzten Timmendorfer Sieg bei den Piranhas hat sich bei beiden Team einiges verändert, auch wenn sowohl in Mecklenburg wie auch in Ostholstein ein Grundgerüst vorhanden ist. Sind Marcus Klupp, Patrick Saggau oder Moritz Meyer (um nur einige zu nennen) bei den Beach Boys seit Jahren das Rückgrat, so sind es bei den Rostockern Spieler wie Paul Stratmann, Jens Stramkowski oder Petr Sulcik, welche die Mannschaft prägen.

Auch bei den Neuzugängen sind Gemeinsamkeiten zu beobachten. Neue Goalies (Buchholz bzw. Haloschan) halten die Kästen sehr gut sauber, neue Stürmer (Wynia bzw. Bezouska) sorgen für Torgefahr. Einzig beim bisherigen Saisonverlauf sind minimal Unterschiede zu bemerken, denn die Piranhas haben drei Punkte mehr auf dem Konto und konnten beim 4:3 nach Penaltyschießen gegen die Hannover Scorpions schon einmal überraschen. Dennoch könnten die Beach Boys mit einem Sieg in der regulären Spielzeit zu Rostock aufschließen.

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Und wahrscheinlich dürfte der Freitag auch die einzige Möglichkeit auf Punkte sein, denn am Sonntag kommt mit den Füchsen Duisburg der Spitzenreiter ins ETC. Aber der EVD ist nicht nur Tabellenführer der Oberliga Nord, sondern auch das Team, was als erstes genannt wird, wenn es um den Aufstieg in die DEL 2 geht. Mit einem Millionenetat hat Sportdirektor Lance Nethery, als Trainer viermal Deutscher Meister mit Mannheim und Köln, eine Mannschaft zusammengestellt, welche vor Erfahrung und Qualität nur so strotzt. Die Füchse bringen eine Mischung aus erfahrenen Spielern wie Andre Huebscher (266 DEL-Spiele) und Markus Schmidt (126 Spiele), jungen Akteuren wie Lars Grözinger, den Schmitz-Brüdern oder Noureddine Bettahar, sowie guten Kontingentspielern auf das Eis. Vor allem letztere drücken den Duisburgern ihren Stempel aus, der Kanadier Chad Niddery und der Niederländer Raphael Joly führen die interne Scorerwertung an, sind aber auch ligaweit vorne zu finden.

Dennoch hat der Füchse-Motor schon überraschend laut gestottert, vor allem auf heimischem Eis dürften die Ergebnisse noch nicht so sein, wie sich die Verantwortlichen um Nethery und den neuen Trainer Tomas Martinec die Sache vorgestellt haben. Während man auswärts noch eine blütenweiße Weste hat, musste man zu Hause schon zweimal ins Penaltyschießen, verlor davon eines. Dennoch sind die Füchse Tabellenführer und werden dieses auch eindrucksvoll unter Beweis stellen wollen.

Ein Punktgewinn bei der Fuchsjagd wäre eine echte Sensation, auch wenn die Beach Boys personell wohl aus dem Vollen schöpfen können. Erstmals in dieser Saison kann Trainer Martin Williams aus dem Vollen schöpfen, verletzungs- oder krankheitsbedingte Ausfälle sind wohl nicht zu beklagen. Auch Thorben Saggau (Foto) wird wieder mit von der Partie sein. Da darf man gespannt sein, welche Reihenkombinationen der Coach sich ausdenkt. Das Ziel, Punkte zu holen, hat Williams aber auch für dieses Wochenende ausgegeben.

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