Hannover – Der EHC Timmendorfer Strand bekommt die dritte zweistellige Niederlage der Saison. Unter sehr widrigen und nebligen Rahmenbedingungen am Hannoveraner Pferdeturm unterlagen die Beach Boys den gastgebenden Indians mit 4:12 (3:7, 1:4, 0:1) und müssen weiter auf den ersten Auswärtssieg der neuen Saison warten. Dazu verloren die Timmendorfer Center Pierre Kracht mit Verdacht auf Handbruch. Eine genauer Diagnose steht beim 29-Jährigen aber noch aus.

Eine dicke Nebelsuppe stand im Stadion, die Sichtbedingungen waren äußerst grenzwertig. Schiedsrichter Andre Schrader pfiff die Partie trotzdem an. „Nach fünf Minuten hätten wir eigentlich abbrechen müssen, aber letztlich stand es da schon 0:3, da macht das dann auch keinen Sinn mehr, um Abbruch zu bitten“, meinte EHCT-Trainer Martin Williams. Bis dahin hatten die Indians den besseren Durchblick, Sebastian Lehmann (2./4.) und Robby Hein (5.) hatten getroffen. Artur Grass erhöhte dann nur acht Sekunden später auf 4:0.

Während die Mehrheit der 1925 Zuschauer das Ergebnis feierte, versuchten die Akteure durch das Fahren von Kreisen auf dem Eis, den Schleier des Nebels zu vertreiben. Und siehe da, auf einmal fand auch Timmendorf auch mal statt, Michal Chvostek traf zum 1:4 (8.). Doch defensiv blieben die Beach Boys alles schuldig. „Das war ein Rückfall in alte Zeiten“, war Williams nach dem Spiel angefressen: „Wir spielen ohne Körper, lassen die Gegner frei stehen und unsere Torhüter werden im Stich gelassen. Ich dachte eigentlich, dass wir das hinter uns haben.“
Denn nur eine Minute nach dem ersten Timmendorfer erhöhte Oliver Duris auf 5:1. Daraufhin wechselten die Torhüter, Jordi Buchholz machte Platz für Kevin Beech.

Doch auch den Deutsch-Kanadier ließen seine Vorderleute ein wenig im Stich, vor allem an Indians-Kapitän Sebastian Lehmann trauten sich die Timmendorfer Verteidiger nicht richtig heran. Anders ist nicht zu erklären, dass Lehmann an 10 (!) der 12 Gegentore beteiligt war. Auch am 7:1 durch Duris (14.) war er mit einer Vorlage beteiligt. Immerhin: die Beach Boys gaben nicht auf. Moritz Meyer (14.) und Jared Wynia (15.) verkürzten, ehe Hein mit seinem zweiten Treffer zum 7:3 traf (18.) und die Partie so in die erste Pause ging.

Der Rest der Partie ist schnell erzählt: die Indians spielten es locker runter und setzten weiter ihre Stiche. Lehmann (25.) und Hein (30./34.) machten es zweistellig, ehe Hugo Turcotte (39.) und Werner Hartmann (44.) das Dutzend voll machten. Jared Wynia traf zwishenzeitlich zum 4:10 (38.). „Die Indians waren defensiv nicht so stark, wir haben unsere Tore mit einfachen Mitteln gemacht“, fand Williams wenigstens etwas Gutes am Spiel seiner Mannschaft: „Aber wenn du körperlos spielst und die Angreifer machen können was sie wollen, dann gewinnst du halt nicht.“

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Sorgenfalten gibt es aber nicht nur wegen der schwachen Defensivleistung, sondern auch um Pierre Kracht. Der Center hatte einen Schlag auf die Hand bekommen und wurde zur Untersuchung in ein Hannoveraner Krankenhaus gebracht. Allerdings konnte dort noch keine Diagnose gestellt werden, eine Untersuchung morgen in Lübeck soll dann Aufschluss geben, ob die Hand gebrochen ist oder nicht,

Für die Beach Boys geht es am Freitag beim Hamburger SV weiter, ehe am Sonntag Preussen Berlin zu Gast in Timmendorf ist. In beiden Spielen wird es heißen: Verlieren verboten.
Kuriosität am Rande: das heutige Hamburger Derby zwischen dem HSV und den Crocodiles wurde nach 24 Minuten abgebrochen. Der Grund war Nebelbildung auf dem Eis…

Statistik:
Tore: 1:0, 2:0 Lehmann (2./4.), 3:0 Hein (5./ÜZ), 4:0 Grass (5.), 4:1 Chvostek (8.), 5:1, 6:1 Duris (9./14.), 6:2 Mo. Meyer (14.), 6:3 Wynia (15.), 7:3 Hein (18.), 8:3 Lehmann (25.), 9:3, 10:3 Hein (30./ÜZ/34.), 10:4 Wynia (38./ÜZ), 11:4 Turcotte (39.), 12:4 Hartmann (44.).

Strafen: Hannover 6 – Timmendorf 14
Zuschauer: 1925

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