Timmendorfer Strand – Verlieren verboten: das muss das Motto für die Kufencracks des EHC Timmendorfer Strand an diesem Wochenende. Denn in zwei Spielen gegen direkte Konkurrenten können, ja müssen die Beach Boys ihr bisher mageres Punktekonto aufbessern. Siege beim Hamburger SV am Freitag (19.30 Uhr) und im Heimspiel gegen Preussen Berlin am Sonntag (18 Uhr) sind Pflicht, ansonsten dürfte es mit dem Saisonziel, dem direkten Klassenerhalt sehr schwierig werden.

Zumal sich stellenweise schon die erste Enttäuschung bei den Fans bemerkbar. Nur zwei Siege mit ganzen fünf Punkten sprangen in den bisherigen zwölf Partien heraus, das macht in der Summe nur den 17. und vorletzten Tabellenplatz. Speziell die mageren Auftritte gegen Leipzig und in Hannover sorgten für erste kritische Stimmen neben dem Eis. Andererseits: viel mehr als die fünf Punkte hätte man bisher nicht erwarten dürfen. Die direkte Konkurrenz aus Wedemark und Berlin wurde geschlagen, vielleicht wäre in Rostock noch etwas möglich gewesen, aber das war es auch. Gegen die restlichen Gegner wären im Rückblick hier und da zwar Punkte möglich gewesen, doch unter dem Strich machte sich der Qualitätsunterschied bemerkbar.

Um so wichtiger werden die kommenden Wochen der Wahrheit. Denn hier müssen die Beach Boys die wichtigen Zähler in Richtung Klassenerhalt holen. Gegen den Hamburger SV am morgigen Freitag, gegen Preussen am Sonntag sowie gegen die Crocodiles Hamburg in der kommenden Woche sind Punkte drin. Aber auch gegen die Black Dragons Erfurt und die Rostock Piranhas rechnen sich die Timmendorfer durchaus etwas aus.

Aber es muss eine Leistungssteigerung her, nachdem man am letzten Sonntag vor allem defensiv wieder in alte Fehlermuster zurück fiel. Das soll am Freitag unbedingt vermieden werden und mit einer konzentrierten Leistung will man den ersten Auswärtsdreier einfahren. Ob Tjalf Caesar (Gehirnerschütterung) und Pierre Kracht (Prellung an der Hand) daran mitwirken können, steht noch nicht fest und wird sich aller Voraussicht nach im Abschlusstraining entscheiden. Ansonsten wird Trainer Martin Williams auf seinen gesamten Kader zurückgreifen können. Im Blickpunkt stehen bei den Beach Boys vor allem die beiden Kontingentspieler Jared Wynia und Michael Chvostek. Vor allem Chvostek ist noch nicht in der Form des letztjährigen Saisonendes.

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Auch für Freitagsgegner Hamburger SV müsste es heißen „Verlieren verboten“. Die Stellinger haben zwar bereits neun Punkte auf dem Konto, dennoch könnte die talentierte Mannschaft von Andris Bartkevics deutlich besser da stehen, als aktuell. Zwar ließ man mit Punktgewinnen gegen Halle und Neuwied aufhorchen, doch zuletzt sieben Niederlagen in Serie nagen kräftig am Selbstvertrauen des HSV. Dazu kommt dann noch, dass am letzten Wochenende das Spiel gegen die Crocodiles beim Stand von 4:0 für den HSV abgebrochen wurde – korrekterweise, wie auch die Verantwortlichen beim HSV    zugaben.
Knackpunkte dürften zwei Faktoren sein: zum Einen gab es durch Verletzungen zahlreiche Torwartwechsel, so dass u.a. Torwarttrainer Varian Kirst in einem Spiel als Nummer eins auflaufen musste, zum Anderen hat die erste Reihe um Dustin Park und Mike Piluso kaum Unterstützung in Sachen Scoring. Kein Wunder, mit 25 Törchen in zwölf Spielen stellt der HSV die schlechteste Offensive der Oberliga Nord. Von daher dürfen sich die Fans im „Palast der Winde“ in Stellingen am Freitag nicht unbedingt auf einen Eishockeyleckerbissen freuen, denn auch die Beach Boys sind ja bekanntlich alles andere als torgefährlich.

Am Sonntag ist dann Preussen Berlin, der Aufsteiger aus der Regionalliga Ost, zu Gast im ETC. Die Charlottenburger hatten ein ähnliches Auftaktprogramm wie die Beach Boys, sammelten aber ein paar Punkte mehr. Gegen den Lokalrivalen FASS und beim HSV sowie, etwas überraschend, gegen die Rostock Piranhas konnte man gewinnen, den Erfurten luchste man einen Punkt ab. Mit Michal Vymazal und Nico Jentsch hat man zwei fleißige Punktesammler im Kader, mit dem Litauer Kumeliauskas und dem zurückgekehrten Schweden Jansson hat man zwei weitere starke Kontis in den eigenen Reihen. Dennoch: vom Papier sind die Beach Boys besser und tiefer besetzt als die Gäste aus der Haupstadt und gerade vor heimischer Kulisse sollte man durchaus Punkte gegen den Aufsteiger einfahren. Aber auch dieses Spiel muss erstmal gespielt werden, die Timmendorfer werden auch in diesem Duell alles abrufen müssen.

Beide Spiele gibt es live im HL-SPORTS-Liveticker. 

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