Timmendorfer Strand – Die Lockerheit ist wieder zurück bei den Kufencracks des EHC Timmendorfer Strand. Nach drei Siegen in den letzten vier Spielen und dem Sprung auf den Nichtabstiegsplatz kann man bei den Beach Boys etwas entspannter auf die nächsten Aufgaben blicken. Und diese Aufgaben werden nicht einfach, denn am Freitag (20 Uhr) wird der amtierende Nordmeister aus Langenhagen am Strand erwartet, ehe es am Sonntag (16 Uhr) zum wichtigen Auswärtsspiel zu den Black Dragons Erfurt geht. Allerdings werden die Beach Boys ohne Marius Nägele auskommen müssen.

Der 21-jährige Verteidiger (Foto) wechselt mit sofortiger Wirkung zum EV Weiden in die Oberliga Süd und hinterlässt eine Lücke in der Timmendorfer Verteidigung. Somit stehen Trainer Martin Williams mit Marcus Klupp, Dennis Overbeck, Robert Busche, Jesper Delfs und Tjalf Caesar nur fünf Verteidiger zur Verfügung, dazu kommt Allrounder Iven Rösch. Ganz schön dünne Personaldecke, zumal mit Christian Herrmann ein zweiter Allrounder verletzt ausfällt und auch Michal Chvostek gesperrt fehlen wird. Die „Notlösung“ Williams könnte somit zur Dauerlösung werden, zumal es die Timmendorfer nicht leicht haben werden, einen Neuzugang zu verpflichten. Entweder fehlt den Spielern, welche der Markt hergibt, die nötige Qualität oder sind sie schlicht zu teuer.

Keine einfache Situation für die Beach Boys, deren Freude über den aktuellen Tabellenplatz durch den Abgang getrübt sein dürfte. Zwar hat man mit dem 6:3-Sieg bei den Crocodiles Hamburg die Konkurrenz etwas unter Druck gesetzt, doch dies könnte sehr schnell vorbei sein. Zumal am Sonntag durchaus wieder das „Dreckige Dutzend“ droht, wenn einige Spieler aus beruflichen Gründen nicht dabei sein können.

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Für den Freitag macht es keinen Unterschied, mit welchem Kader der EHC Antritt: gegen die Hannover Scorpions sind die Beach Boys nur Außenseiter. Der Nordmeister startete wie erwartet richtig gut in die Saison und gehört zu den Teams, welche sich durchaus Hoffnungen auf einen Topplatzierung machen dürfen. Dass man ausgerechnet gegen die kleinen Geschwister aus Wedemark am letzten Freitag eine herbe Pleite kassierte, dürfte wohl in die Schublade „Ausrutscher“ gesteckt werden. Prunkstück des Teams von Len Soccio ist die Offensive, angeführt von Kapitän Andreas Morczinietz und Igor Bacek, welcher mit 42 Punkten zweitbester Scorer der gesamten Liga ist. Überhaupt sind bisher nur drei Offensivreihen besser als die der Scorpions. Auch die Defensive ist mit 51 Gegentoren sicherlich keine Schlechte. Allerdings haben auch die Langenhagener ihre Schwächen. Auswärts läuft es mit gerade einmal vier Siegen in acht Spielen noch nicht so rund und mit 401 Strafminuten stellen sie auch noch die Nummer zwei der Unfairnesstabelle. Allerdings: die Scorpions sind sowas wie der Timmendorfer Angstgegner des Nordens. In neun Duellen gab es bisher neun Niederlagen und nur einen Punktgewinn. Ein Punktgewinn dürfte also auch am Freitag eine Überraschung sein.

Wohl eher die Kragenweite der Timmendorfer sind die Black Dragons Erfurt. Bei den Thüringern, selbst nur ein Kandidat für das Tabellenmittelfeld, läuft es ähnlich wie bei den Beach Boys. Gegen die Top-Teams gibt es wenig bis gar nichts zu holen, dafür hielt man sich zuletzt gegen die direkte Konkurrenz aus Wedemark, Hamburg und Berlin schadlos. Mit 18 Punkten haben die Drachen schon ein kleines Polster auf die Abstiegsränge erarbeitet, mit einem weiteren Dreier gegen den EHCT würden sie das Polster auf bequeme acht Punkte anwachsen lassen. Doch die Black Dragons haben mit Personalsorgen zu kämpfen. Der erfahrene Kanadier Robin Sochan fällt verletzt aus, der zweite Kanadier Kyle Bodie löste seinen Vertrag nach dem letzten Wochenende aus und hinter mehreren Spielern steht dabei ein Fragezeichen. Mit dem 35-jährigen Tschechen Roman Nemecek konnte man aber schon in der letzten Woche nachlegen. Auch auf Grund des Heimvorteils dürften die Erfurter leicht favorisiert sein, chancenlos sind die Beach Boys aber sicherlich nicht. Mit einem starken Goalie-Duo und einer ähnlichen Offensivleistung wie in den letzten Wochen darf man sich durchaus Hoffnungen auf Punkte machen.

Die Partie zwischen den Black Dragons Erfurt und dem EHC Timmendorfer Strand gibt es am Sonntag LIVE im FanRadio. Ab 15.45 Uhr melden wir uns aus der thürinngerschen Landeshauptstadt.

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