Timmendorfer Strand – 40 Minuten sah es nach einem mehr oder minder klaren Erfolg des EHC Timmendorfer Strand aus, 20 weitere Minuten wurden dann gezittert, ehe 33 Sekunden vor dem Ende die Erlösung erfolgte. Es war wahrlich nichts für schwache Nerven, was die Beach Boys gegen die Croodiles Hamburg zeigten, doch am Ende steht ein glücklicher, wenn auch nicht unverdienter 3:2 (2:0, 0:0, 1:2)-Heimsieg und wichtige drei Punkte auf der Habenseite. Mann des Abends beim EHCT war Pierre Kracht, der an allen Toren beteiligt war und gleich zwei Buden selbst erzielte.

Es war ein schnelles Spiel im Timmendorfer ETC, beide Mannschaften versuchten von Beginn an Druck auf des Gegners Tor auszuüben. Doch sowohl Jordi Buchholz im Timmendorfer Kasten wie auch sein Gegenüber Elmar Trautmann zeigten, dass sie zu den guten Torleuten in dieser Liga zählten. Die besten Chancen in der Anfangsphase vergaben dabei Moritz Meyer und Michael Chvostek bei den Beach Boys sowie Markus Kankaanranta bei den Crocodiles. Es waren schließlich die Timmendorfer, welche sich für ihren Aufwand belohnten. Chvostek legte quer für Jared Wynia, der trocken zum 1:0 traf (17.)  Und exakt 121 Sekunden später legten die Beach Boys nach, Kracht netzte zum 2:0, gleichzeitig der Stand nach dem ersten Drittel.

Eher handfest ging es im zweiten Drittel zu. Im Mittelpunkt dabei: Timmendorfs Spielertrainer Martin Williams und Ex-Beach Boy Lukas Turek. Zuerst tauschten sie in der 22. Minute ihre Meinung aus, was ihnen jeweils zwei Minuten in der Kühlbox einbrachte. Dann mischte sich Turek in eine Auseinandersetzung zwischen Williams und Hamburgs Nikolai Varianov ein, worauf „OJ“ die Sicherungen durchbrannten und er mit einer Spieldauerdisziplinarstrafe vom Eis musste (33.). Sowohl Turek wie auch Varianov wurden nicht belangt. Die anschließende fünfminütige Unterzahl überstanden die Beach Boys aber unbeschadet. Ansonsten waren die ganz dicken Chancen Mangelware, wenn doch mal ein Schuss durchkam, war Endstation bei Buchholz oder Trautmann.

Spannend wurde es im letzten Drittel. Die Beach Boys versuchten in den Anfangsminuten ihren Vorsprung zu verwalten und so war es Buchholz zu verdanken, dass der EHCT nicht schnell das Anschlusstor kassierte. Dann ergab sich aber für Chvostek eine dicke Möglichkeit und ein Großteil der 719 Zuschauer (Timmendorfer Saisonrekord) hatte schon den Torschrei auf den Lippen, doch der Pfosten rettete (49.). Im direkten Gegenzug verkürzte dann Anton Zimmer auf 1:2 aus Sicht der Crocodiles. Doch nur eine halbe Minute später lag der Puck im Hamburger Kasten, Klupp hatte abgezogen, Trautmann konnte nicht richtig abwehren, doch Schiedsrichter Korb gab den Treffer zur Verwunderung der Timmendorfer nicht.

So kam es wie es kommen musste: Stefan Tillert erzielte von der blauen Linie das 2:2 (55.) und die Beach Boys begannen das Schwimmen, immer wieder war es Buchholz, welcher retten musste. Doch 33 Sekunden vor dem Ende fand dann Pierre Kracht eine Lücke in der Crocos-Defensive und netzte zum umjubelten 3:2-Siegtreffer ein. Denn anschließend rettete Timmendorf den wichtigen Dreier über die Zeit.

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Nach dem Spiel flogen dann ein paar Giftpfeile zwischen den beiden Trainern hin und her. Während Sven Gösch seine Crocodiles über den Großteil der Partie besser sah und war mit der Leistung insgesamt zufrieden: „Wir haben uns nur leider kurz vor dem Ende ein doofes Gegentor gefangen.“ Anders sah es Martin Williams, welcher den EHCT über die gesamte Spielzeit als bessere Mannschaft sah. Gleichzeitig entschuldigte er sich für seine Spieldauerstrafe und gab zu, dass er sich habe provozieren lassen, merkte allerdings auch an: „Es war die Entscheidung des Trainers, dass seine Spieler auf mich losgehen.“

Es ist also Feuer drin im Abstiegskampf und so wird auch im nächsten Aufeinandertreffen in einer Woche Feuer drin sein. Jetzt wartet auf die Beach Boys aber erstmal der doppelte HSV, am Montag um 19.30 Uhr in Stellingen und am Mittwoch um 20 Uhr im ETC. 

Statistik
Tore: 1:0 Wynia (16.), 2:0 Kracht (18.), 2:1 Zimmer (50.), 2:2 Tillert (55.), 3:2 Kracht (60.)

Schüsse: 33 – 35
Strafen: Timmendorf 11 + Spieldauer Williams – Crocodiles 2
Zuschauer: 719

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