Timmendorfer Strand – Es hätte ein Befreiungsschlag für den EHC Timmendorfer Strand im Abstiegskampf der Oberliga Nord werden können, doch statt die Niederlagen der Konkurrenz auszunutzen, mussten die Beach Boys trotz einer 3:1-Führung eine weitere Pleite hinnehmen. Gegen den direkten Konkurrenten Hamburger SV verlor der EHCT mit 3:4 (1:1, 1:0, 1:3), bleibt dennoch weiter auf dem 13. Tabellenplatz. Sorgen macht man sich allerdings um Verteidiger Robert Busche, der die Partie auf Grund einer Verletzung am Rücken nicht beenden konnte.

Gute Nachrichten vor der Partie: Sowohl Kenneth Schnabel als auch Moritz Meyer meldeten sich fit und konnten auflaufen, dazu kam Spielertrainer Martin Williams, welcher nach seiner Sperre zurückkehrte. Verletzungsbedingt fehlten weiter Christian Herrmann, Patrick Saggau und Victor Engert, dazu waren Jesper Delfs (Studium) und Thorben Saggau (erkrankt im Bett) nicht dabei.

Der Hamburger SV erwischte vor 833 Zuschauern den deutlich besseren Start. Bereits nach 42 Sekunden erzielte nach Mike Piluso das 1:0 für die Gäste, er überraschte EHCT-Goalie Jordi Buchholz mit einem Schuss auf das kurze Eck. In der Folge war der HSV das klar bessere Team, drückte die Beach Boys immer wieder in das eigene Drittel. Immerhin: Wirklich gefährlich wurden die Hamburger selten, wenn doch mal, dann war Buchholz zur Stelle. Erst nach rund neun Minuten gab es die erste Chance für Timmendorf, Iven Rösch scheiterte aber an Maximilian Franzreb im HSV-Kasten. Doch nur eine Minute später konnte Michael Chvostek ausgleichen. Der Tscheche wurde von Jared Wynia auf die Reise geschickt und überwand Franzreb in der kurzen Ecke zum 1:1 (10.).

In der Folge übernahmen die Beach Boys das Kommando auf dem Eis und erspielten sich zahlreiche Chancen. Doch die Schüsse waren entweder zu ungefährlich oder zischten knapp am Hamburger Tor vorbei. So blieb es nach dem ersten Drittel beim gerechten 1:1.

Im zweiten Drittel waren die Timmendorfer Kufencracks dann von Beginn an hellwach. Vor allem Wynia wollte unbedingt das Tor, scheiterte in der Anfangsphase aber zweimal an Franzreb. Doch in der 24. Minute erzielte der Kanadier dann sein Tor: Bedient von Pierre Kracht wartete Wynia vor dem Tor so lange bis Franzreb lag, ehe er mit der Rückhand die Scheibe ins Tor chipte – die 2:1-Führung, mittlerweile verdient.
Vom HSV kam im zweiten Drittel fast nichts, nur in Überzahl kam sorgte Heitmann mal für etwas Torgefahr, allerdings war Jordi Buchholz noch nicht eingefroren und griff aufmerksam zu. Vorne versäumten es die Beach Boys nachzulegen, immer wieder strichen Schüsse knapp am Tor vorbei, dazu rettete Franzreb stark gegen Wynia (34.) und Kracht (37.). So war die Führung nach 40 Minuten völlig verdient, aber mit 2:1 noch zu knapp.

Und das sollte sich zu Beginn des letzten Drittels fast rächen. Die Beach Boys waren mal wieder zu passiv, wurden phasenweise von den Hamburgern klar dominiert. Einzig Jordi Buchholz war es in dieser Phase zu verdanken, dass der HSV nicht zum schnellen Ausgleich kam. Auch wurde den Hamburgern in der 43. Minute ein Tor wegen Torraumabseits korrekterweise aberkannt. Entlastung fand nur ganz selten statt und wenn doch, dann waren die Schüsse schlicht und ergreifend zu harmlos. Allerdings änderte sich dies in der 51. Minute: Die Timmendorfer fuhren einen Konter, Moritz Meyer sah den mitgelaufenen Iven Rösch und dieser traf gegen die Laufrichtung von Franzreb zum glücklichen 3:1.

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Nun übernahm wieder Timmendorf das Kommando und erspielte sich zahlreiche Gelegenheit. Doch die letzte Konsequenz fehlte im Abschluss, es blieb auch bei den Beach Boys sehr ungenau. Etwas aus dem Nichts fiel dann der Hamburger Anschluss, Piluso traf in Überzahl zum Anschluss (53.). Dennoch hätten die Beach Boys erneut nachlegen können, doch Marco Meyer und Jason Horst vergaben zwei dicke Chancen (jeweils 55.). Und so kam es wie es kommen musste: Nach einem Katastrophenpass von Marcus Klupp konnte der HSV kontern, die Scheibe wurde mal wieder auf Piluso abgelegt und der US-Boy glich die Partie aus (57.). Nun begann wieder das große Schwimmen in der Timmendorfer Defensive und irgendwie passierte das, was die Mehrzahl der Zuschauer befürchtete. Jannik Höffgen murmelte die Scheibe irgendwie an Buchholz vorbei zum 4:3-Siegtreffer für den Hamburger SV in die Maschen (60.).

Nach dem Spiel war die Enttäuschung bei Beach Boys-Coach Williams groß: „Die Niederlage war unnötig. Wir hatten genug Chancen, haben alles gegeben, aber am Ende fehlte uns einfach die Kraft, um noch einmal richtig anzugreifen. Es war ein offenes Spiel, aber anscheinend war mit unserem Rumpfkader heute nicht mehr drin.“

Und der Rumpfkader wird noch kleiner, denn Verteidiger Robert Busche knallte ohne Einwirkung eines Gegenspielers mit dem Rücken in die Bande und musste Mitte des zweiten Drittels den Gang in die Kabine antreten. Ob und wie lange der 36-Jährige ausfällt, steht noch nicht fest.

Statistik:
Tore: 0:1 Piluso (1.), 1:1 Chvostek (10.), 2:1 Wynia (24./ÜZ), 3:1 Rösch (51.), 3:2, 3:3 Piluso (53./ÜZ/57.), 3:4 Höffgen (60.)

Schüsse: 41 – 42
Strafen: Timmendorf 12 + 10 Wynia – Hamburg 12
Zuschauer: 833

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