Hamburg – Es hatte wenig mit Oberliga-Eishockey zu tun, was die Crocodiles Hamburg und der EHC Timmendorfer Strand am Abend boten, doch am Ende reichte es für die Beach Boys immerhin zu drei Punkten. Nach hartem Kampf und ganz viel Krampf siegte der EHCT mit 5:3 (0:1, 1:1, 4:1) und sammelte wichtige drei Punkte im Abstiegskampf.

Am Mittag stand das Spiel auf der Kippe, die Crocodiles wollten auf Grund einer Krankheitswelle, welche die halbe Mannschaft betraf, die Partie verlegen, doch am Ende kam eine Spielverlegung auf Grund verschiedener Faktoren nicht zu Stande. So schleppten sich die Crocos mit 10+2 Spielern, darunter zweien, die eigentlich das Bett hüten sollten, auf das Eis, der EHCT konnte immerhin 13+2 Spieler aufbieten.

Die Partie sah in den ersten Minuten überhaupt nicht nach Eishockey aus. Wenig konstruktives, fehlender Körpereinsatz und wenig Torgefahr prägten die Anfangsminuten. Den ersten Stich setzten dann die Gastgeber, nach einem Scheibengewinn von Calovi kam Jan Michalek völlig freistehend an die Scheibe und überwand Kevin Beech überlegt zum 1:0 (7.). Die Führung spielte den dezimierten Crocos in die Hände, zumal Timmendorf wenig Ideen im Spiel nach vorne hatte. Überhastet, fehlerbehaftet und leichtfertig im Umgang mit den Schussgelegenheiten – so präsentierte sich die Beach Boys-Offensive. Einzig Pierre Kracht hatte eine richtig gute Gelegenheit, Elmar Trautmann verhinderte aber mit einer starken Parade den möglichen Ausgleich (13.).  Kurze Zeit später wurde der vermeintliche Ausgleich von Tjalf Caesar vom guten Schiedsrichter Ponomarjow zu recht zurückgepiffen, denn Caesar hatte den Treffer mit dem Schlittschuh erzielt (15.). Ansonsten fuhren die Crocodiles einige gefährliche Konter, Beech packte aber zumeist sicher zu. Die Führung für die Hamburger zur ersten Pause ging dennoch in Ordnung.

Im zweiten Drittel erwischten die Beach Boys den besseren Start. In Unterzahl erlief Jared Wynia eine Scheibe, passte in die Mitte zu Michael Chvostek und der Tscheche hatte die Ruhe, Trautmann zu verladen und traf abgezockt zum 1:1 (23.). Der Krampf blieb zwar in der Partie, doch der EHCT schien die Partie in den Griff zu bekommen. Erneut Chvostek (27.), Wynia (29.) und Moritz Meyer (32.) vergaben aber gute Gelegenheit. Mitten hinein in diese kleinere Sturm- & Drangphase der Timmendorfer, erlief Anton Zimmer einen Fehlpass von Chvostek, überlief Rösch und bezwang Beech zum 2:1 für Hamburg (37.). Nun gehörten die Schlussminuten den Crocodiles, Beech verhinderte mit einem Blitzreflex gegen Michalek einen höheren Rückstand (40.).

Die Kräfte schwanden bei beiden Mannschaften, so dass sich im letzten Drittel immer wieder große Lücken ergaben. Eine dieser Lücken nutzte Marco Meyer, überlief zwei Verteidiger, passte in die Mitte und sah Tauno Zobel, der seine guten Leistungen der letzten Wochen mit dem glücklichen 2:2 krönte (47.). Die Crocodiles waren stehend k.o., fuhren kaum einen Angriff zu Ende, gingen aber dennoch wieder in Führung. Timmendorfs Abwehr bekam die Scheibe nicht weg, Semjon Bär sagte danke und traf unhalbar für Beech zum 3:2 (50.). Und nur zwei Minuten später hatte Michalek sogar das 4:2 auf der Kelle, Beech rettete aber mit der Stockhand.

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Ein bißchen aus dem Nichts fiel dann der dritte Ausgleich für die Beach Boys: Kenneth Schnabel war mit einem Schuss an Trautmann gescheitert, Jason Horst staubte zum 3:3 ab (54.). Das war der Nackenschlag für die Gastgeber, die nur eine Minute später sogar das 3:4 schlucken mussten. Schnabel gewann die Scheibe, brachte sie ins gegnerische Drittel, Zobel übernahm und sah in der Mitte Marco Meyer, der an Trautmann vorbei zum 4:3 traf (55.). Die Crocodiles versuchten es zwar, doch es fehlte an Kraft. Die Beach Boys hätten durch Schnabel (58.) und Moritz Meyer (60.) den Sack zu machen müssen, schafften es aber nicht, ehe Marcus Klupp 23 Sekunden vor dem Ende ins halb-verwaiste Tor (Trautmann war auf dem Weg zur Bank und kam nicht schnell genug zurück) zum 5:3 traf.

Am Ende muss man konstatieren, dass die Beach Boys die wichtigen drei Punkte geholt haben und so mal etwas Luft im Abstiegskampf schöpfen können. Wirklich gefallen konnten die Timmendorfer aber nicht – ein Umstand, der in wenigen Tagen keinen mehr interessieren dürfte.

Vielleicht zum Glück für die Beach Boys ist nun erst einmal eine Woche Pause. Erst am kommenden Sonntag geht es weiter, dann mit einem erneut sehr wichtigen Auswärtsspiel bei Preussen Berlin.

Statistik:
Tore: 1:0 Michael (7.), 1:1 Wynia (23./UZ), 2:1 Zimmer (37.), 2:2 Zobel (47.), 3:2 Bär (50.), 3:3 Horst (54.), 3:4 Ma. Meyer (55.), 3:5 Klupp (60.)

Schüsse: 51 – 42
Strafen: Hamburg 6 – Timmendorf 14
Zuschauer: 275

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