Timmendorfer Strand – Nach dem etwas ungewöhnlichen Rhythmus in den letzten Tagen geht es nun mit dem Alltag für den EHC Timmendorfer Strand weiter. Wie gewohnt wird Freitag und Sonntag gespielt, wobei die Voraussetzungen an beiden Tagen sehr unterschiedlich sind. Denn morgen (19.30 Uhr) spielen die Beach Boys beim Tabellensiebten Hannover Scorpions, am Sonntag (18 Uhr) erwartet man den Tabellennachbarn aus Erfurt. Das Wohl und Wehe des EHCT wird auch davon abhängen, welche Spieler zur Verfügung stehen werden. Der Fokus ist aber klar auf das Abstiegsduell am Sonntag gesetzt.

Ausfallen werden die Langzeitverletzten Victor Engert, Christian Herrmann und Michael Chvostek (alle Schulter) sowie der erkrankte Jordi Buchholz, der mit einer Grippe das Bett hütet. „Es wird nicht wirklich besser, zum Glück ist Kevin Beech im Moment richtig heiß“, meint ein zum Galgenhumor neigender Trainer Martin Williams (Foto) gegenüber HL-SPORTS. Denn auch Marcus Klupp, dessen Hüftprellung zu sehr schmerzt, wird zumindest am Freitag wohl nicht spielen. Auch Iven Rösch, der aus persönlichen Gründen in die Heimat gereist ist, wird das Wochenende nicht spielen. Ansonsten gibt es einige Hoffnungsschimmer im Timmendorfer Lazarett. Bei Patrick Saggau (Wirbelverletzung) entscheidet ein Arzttermin am heutigen Donnerstag, ob er spielt, Moritz Meyer wird am Abschlusstraining teilnehmen und dann entscheiden, ob er spielt – klar ist allerdings, dass er frühenstens am Sonntag auflaufen wird, so Williams. Und ob Neuzugang Cory Melkert spielt, hängt von der Spielberechtigung ab, doch da ist man beim EHCT positiver Dinge, dass das klappt. Auch David Jasieniak wird am Freitag ein letztes Mal als Testspieler auflaufen, ehe es dann eine Entscheidung gibt, ob der 30-Jährige verpflichtet wird. Ach so: Der Coach wird auch am Wochenende auflaufen, eigene Verletzungen hin oder her.

Vor diesem Hintergrund bliebe ein Punktgewinn oder gar ein Sieg am morgigen Freitag in Langenhagen eine mittelgroße Sensation. Die Scorpions um ihren Top-Scorer Igor Bacek (72 Punkte) sind zwar auf den siebten Platz abgerutscht, hielten sich zuletzt gegen die „Kellerkinder“ aber schadlos. Sowohl die Harzer Falken als auch die Black Dragons Erfurt und die Crocodiles Hamburg konnten keine Punkte gegen den amtierenden Nordmeister einfahren. Personell können die Scorpions auch nicht aus dem Vollen schöpfen, mit Andreas Morcizinietz und Christoph Koziol fehlen zwei Top-Spieler verletzt, auch Stefan Goller wird wohl nicht dabei sein. Dafür wurde nochmal auf dem Transfermarkt zugeschlagen und der Slowake Tomas Mery führte sich mit sechs Punkten in vier Spielen gut ein.

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Anders sieht die Situation beim Sonntagsgegner aus. Die Black Dragons Erfurt, eigentlich mit dem Ziel Playoffs in die Saison gestartet, kommen nicht vom Fleck und sind wie die Beach Boys in akuter Abstiegsgefahr. Acht der letzten neun Partien gingen verloren, auch wenn man zugeben mus, dass die Drachen mit Leipzig, Neuwied, Hannover und Herne ein schweres Programm zu absolvieren hatten. Nun haben die Thüringer am Wochenende gleich zwei Sechs-Punkte-Spiele vor der Brust, denn am Freitag geht es gegen die Harzer Falken. Die Beach Boys werden darauf hoffen, dass sich beide Teams die Punkte teilen und die Drachen ordentlich Kraft lassen – zumal auch das Erfurter Lazarett mehr als gut gefüllt ist. Acht Spieler stehen Trainer stehen Jan Vavrecka nicht zur Verfügung, darunter der etatmäßige Abwehrchef Robin Sochan und Topscorer Jan Zurek.

Die Devise für die Beach Boys muss klar sein: am Freitag teuer verkaufen, aber so viele Körner sparen, dass man am Sonntag endlich wieder einen Heimsieg erringen kann. So setzt auch Martin Williams seine Prioritäten: „Natürlich kann – wenn alles gut geht – auch am Freitag etwas bei rumkommen, gerade wenn Cory spielt und auch Patrick zurückkehrt. Aber wichtig ist der Sonntag, deswegen werde ich Moritz auf jeden Fall schonen, wenn er grünes Licht gibt. Da müssen wir drei Punkte holen, das ist ein direkter Konkurrent.“

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