Timmendorfer Strand – Kenneth Schnabel ist zurück! Nachdem der Außenstürmer des EHC Timmendorfer Strand nur schleppend in die Saison gekommen war, blüht er nun auf. Dank seiner drei Tore und seiner insgesamt fünf Punkte siegten die Beach Boys gegen den direkten Rivalen EHC Black Dragons Erfurt mit 7:2 (2:0, 1:0, 4:2) und sprangen so wieder auf einen Nichtabstiegsplatz. Schnabel führte dabei eine richtig starke dritte Reihe an, denn auch Marco Meyer (drei Punkte) und Tauno Zobel (zwei) drückten dem Spiel ihren Stempel auf.

Die Ausfallliste beim EHCt ist weiter lang, so fehlten am heutigen Sonntagabend die verletzten Victor Engert, Christian Herrmann und Michael Chvostek, dazu mussten Jesper Delfs (Studium), Thorben Saggau, Jordi Buchholz (beide erkrankt) und Iven Rösch (persönliche Gründe) passen. Dafür kehrten Marcus Klupp, Moritz Meyer und nach langer Verletzungspause Patrick Saggau ins Team zurück, der Kanadier Cory Melkert gab sein starkes Heimdebüt und Björn Borgwardt vom Storm half wieder aus. So konnte Trainer Martin Williams auf drei volle Reihen zurückgreifen.  

Und die Beach Boys erwischten einen Auftakt nach Maß, nach 83 Sekunden nutzte Kenneth Schnabel eine mustergültige Vorlage von Tauno Zobel zum 1:0. Und weil es so schön war, erhöhte Marco Meyer 112 Sekunden später sogar auf 2:0. Klupp war noch an Max Gimbel im Erfurter Kasten gescheitert, den Nachschuss nagelte Meyer unhaltbar in den Winkel. Drei Schüsse, zwei Treffer!

Danach verflachte das Spiel allerdings, Erfurt fand spielerisch kaum ein Mittel gegen eine sehr aufmerksame Timmendorfer Defensive und verzeichnete in den ersten 15 Minuten keinen gefährlichen Torschuss. Die Beach Boys ihrerseits fuhren gefährliche Konter, doch sowohl Patrick Saggau (10.) wie auch Jason Horst (13.) verpassten gute Gelegenheiten. Erfurt wurde in der 17. Minute erstmals gefährlich, doch Kevin Beech im Timmendorfer Tor rettet sowohl gegen Christian Grosch wie auch gegen Roman Nemecek. Kurz vor der Pause hatte Jared Wynia dann Pech, der Kanadier scheiterte am Pfosten. Das 2:0 nach 20 Minuten war hochverdient für den EHCT.

Im zweiten Drittel ging es schleppend los, die Beach Boys taten nur das Nötigste, die Black Dragons fanden keine Ideen gegen eine gute Timmendorfer Defensive. Erst nach 25 Spielminuten wurde es mal gefährlich, doch Beech rettete sowohl gegen Enrico Manske wie auch gegen Paul Klein. Dummerweise zogen die Beach Boys in der Folge viele, teils unnötige Strafzeiten, so dass die Drachen in Überzahl zu ein paar guten Gelegenheiten haben.

Mitten hinein in die Sturm- & Drangphase von Erfurt sorgte dann Marco Meyer für das 3:0. Nach Pass von Schnabel stocherte er die Scheibe an Gimbel vorbei zum 3:0 (33.) ins Netz – auch noch in Überzahl, bis dato ein echter Schwachpunkt im Timmendorfer Spiel. Apropos Überzahl:
die Beach Boys gewährten den Gästen einige Situationen mit einem Mann mehr auf dem Eis und so kamen die Black Dragons zu weiteren guten Chancen. Doch sowohl Grosch wie auch Andreas Nickel fanden im starken Beech ihren Meister. Dazu traf Wiesnet das leere Tor nicht. In der Schlussphase des zweiten Drittels hatten die Beach Boys noch gute Kontergelegenheiten, doch Klupp (37.) und Wynia (39.) scheiterten an Gimbel. Sekunden vor Ende des Drittels wurde dann einem Treffer von Kenneth Schnabel die Anerkennung verweigert. Schiedsrichter Bergas hatte die Partie vor dem Schuss unterbrochen. So blieb es beim immer noch verdienten 3:0 für Timmendorf nach dem zweiten Abschnitt.

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Was Schnabel im Mittelabschnitt verwehrt blieb, holte der Außenstürmer dann zu Beginn des Schlussdrittels nach. Er umkurvte drei Abwehrspieler und zog aus dem Slot ab, genau in den Winkel zum 4:0 (46.). Die Partie war damit eigentlich gegessen, allerdings versuchten es die Black Dragons nochmal, kamen durch Nemecek sogar zum ersten Treffer (51.). Doch im direkten Gegenzug stellte Moritz Meyer den alten Abstand zum 5:1 wieder her. Und weil die Beach Boys so richtig Bock auf  Toreschießen hatten, machten sie kurze Zeit später weiter. Schnabel komplettierte seine Hattrick mit dem 6:1 (53.).

Dem Jubel der Mehrheit der 477 Zuschauer tat auch ein Fehler des ansonsten überragenden Beech keinen Abbruch, der einen Schuss von Marcel Weise durchrutschen ließ (53.). Denn vorne hatte Schnabel weiter richtig Lust auf Eishockey. Wieder umkurvte er drei Gegenspieler inklusive Torhüter Gimbel, blieb dann aber mit dem Schläger am Pfosten hängen. Moritz Meyer sagte danke und staubte trocken zum 7:2 ins leere Tor ab (59.), setzte somit den Schlusspunkt unter die Partie. Die Erfurter verloren nicht nur das Spiel, sondern auch noch Stürmer Weise mit einer Beinverletzung, nachdem dieser unglücklich in die Bande geprallt war. Dazu sind die Black Dragons nun auf einem Abstiegsplatz, während die Beach Boys erstmals Rang zwölf eroberten.

Entsprechend zufrieden war Trainer Martin Williams nach der Partie: „Wir hatten einen tollen Kevin im Tor, wir haben vorne richtig gut gespielt und gezeigt, dass auch unsere dritte Reihe richtig geiles Eishockey spielen kann. Nun müssen und wollen wir gegen Rostock nachlegen.“ Der Ostseenachbar ist der Gegner am kommenden Freitag im heimischen ETC.

Statistik
Tore: 1:0 Schnabel (2.), 2:0 Ma. Meyer (4.), 3:0 Schnabel (33./ÜZ), 4:0 Schnabel (46.), 4:1 Nemecek (51.), 5:1 Mo. Meyer (51.), 6:1 Schnabel (53.), 6:2 Weise (53.), 7:2 Mo. Meyer (59./ÜZ)

Schüsse: 42 – 37
Strafen: Timmendorf 8 + 10 Williams – Erfurt 12
Zuschauer: 477

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