St. Petersburg/Moskau – Zum Auftakt der 80. Eishockey-Weltmeisterschaft in Russland gab es gleich zwei Überraschungen. Während sich im Petersburger Yubileini die Favoriten deutlich durchsetzten, gab es im Moskauer Eispalast einen Fehlstart des Gastgebers und einen Punktverlust eines Mitfavoriten. Die deutsche Mannschaft muss am heutigen Mittag nach deutscher Zeit ran und eine Pflichtaufgabe lösen.

Zum Auftakt der Weltspiele gab es die erste, wenn auch kleine Überraschung, denn der ewige Mitfavorit Schweden musste sich gegen Lettland mit einem Punkt begnügen und gewann mit 2:1 nach Verlängerung. Immer wieder war es der lettische Goalie Elvis Merzlikins, der sich in die schwedischen Schüsse warf und mit 42 Saves zum überragenden Mann des Abends wurde. Nur zweimal musste er hinter sich greifen, Jimmie Ericsson (3.) und NHL-Jungstar Gustav Nyquist (65.) trafen für die Tre Kronors. Den zwischenzeitlichen Ausgleich erzielte Kristaps Sotnieks.

Die viel größere Überraschung gab es im Abendspiel, denn Topfavorit Russland fand gegen eine top eingestellte tschechische Mannschaft kein Mittel und unterlag am Ende sang- und klanglos mit 0:3. Defensiv standen die Tschechen brilliant, offensiv schlugen sie in den richtigen Momenten zu. Tomas Kundratek (15.), Roman Cervenka (21.) und Michal Birner (59./EN) sorgten für die Tore. Gastgeber Russland enttäuschte unter den Augen von Vladimir Putin sowohl spielerisch als auch kämpferisch, das Fehlen der Superstars Ilya Kovalchuk und Alexander Ovechkin machte sich zu jedem Zeitpunkt bemerkbar.

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In der Gruppe B hatte das Mutterland des Eishockeys wenig Mühe und schoss den Nachbarn gleich mal vom Eis. Titelverteidiger Kanada fegte die USA mit 5:1 weg. Zwar gelang Patrick Maroon in der fünften Minute die Führung für die US-Boys, doch die Ahornblätter schlugen im direkten Gegenzug durch Cory Perry zurück. Anschließend zeigte das Star-Ensemble aus Nordamerika seine ganze Klasse. Brendan Gallagher (9.), Matt Duchene (32.), Boone Jenner (46.) und Brad Marchand (52./UZ) erzielten die weiteren Tore. Bei den USA enttäuschte Nachwuchs-Star Auston Matthews auf ganzer Linie.

Nach Anlaufschwierigkeiten konnte Finnland im zweiten Spiel der Gruppe einen klaren Sieg feiern und bezwang Weissrussland mit 6:2. Nach torlosem und schwachem ersten Drittel fand der gerade 18 gewordene Patrik Laine in der 22. Minute eine Lücke und traf zum 1:0. Mikko Koivu legte kurze Zeit später nach (33.). Andrei Stas verkürzte zwar in Unterzahl (38.), doch erneut Laine (39.) und Mikael Granlund (40.) machten mit dem 4:1 schon fast alles klar. Antti Pihlstrom (43.) und erneut Granlund (48.) sorgten endgültig für klare Verhältnisse, ehe Alexei Kalyuzhny (52.) den 6:2-Endstand markierte.

Deutschland ist erstmals am heutigen Samstag (14.15 Uhr deutscher Zeit) gefordert. Ein Jahr vor der Heim-WM ist der kommende Co-Gastgeber Frankreich der Gegner. Ein Sieg ist dabei Pflicht, wenn man das von Bundestrainer Marco Sturm gesteckte Ziel Viertelfinale erreichen will. Die Hoffnungen der Deutschen ruhen dabei auf den NHL-Jungstars Tobias Rieder und Leon Draisaitl sowie auf DEL-Topscorer Patrick Reimer. Unterschätzen sollten Frankreich jedoch nicht, schon im Vorjahr tat man sich gegen die Equipe Tricolore sehr schwer und gewann nur knapp mit 2:1.

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