Moskau/St. Petersburg – Hut ab, Deutschland! Die Eishockey-Nationalmannschaft schnupperte bei der WM in Russland an der Sensation, verlor aber schließlich gegen Weltmeister und Top-Favorit Kanada mit 2:5 (0:1, 2:1, 0:3) und hat bei vergleichbarer Leistung weiter Chancen, den Traum vom Viertelfinale wahr werden zu lassen. Kantersiege feierten Tschechien und Russland, die USA setzte sich ebenfalls deutlich durch.

Mit einer kämpferischen Leistung überraschte Deutschland den großen Favoriten. Kanada hatte sichtlich Probleme mit Deutschlands kompakter Defensive, daran änderte auch das frühe 1:0 durch Taylor Hall (4.) nichts. Auch nach dem zweiten kanadischen Tor durch Corey Perry in Überzahl (24.) war nichts von einem großen Unterschied zu sehen. Im Gegenteil: Deutschland ackerte, erspielte sich Chancen und glich die Partie noch im Mitteldrittel aus. Patrick Reimer (32.) und Sinan Akdag (38.) erzielten die Tore für das Team von Marco Sturm. Im letzten Drittel setzte sich dann die größere individuelle Klasse des NHL-Starensembles durch, erneut Hall (44.), Boone Jenner (47.) und Cody Ceci (54./ÜZ) schossen einen am Ende etwas zu klaren Sieg für das Mutterland heraus. Dennoch: sollte es der deutschen Mannschaft gelingen, die Leistungen aus den Spielen gegen Kanada und die Slowakei zu konservieren, dann bestehen beste Chancen auf den Einzug in das Viertelfinale.

Im zweiten Spiel der Petersburger Gruppe B setzte sich die USA klar mit 4:0 gegen Frankreich durch. Dank eines starken zweiten Drittels feierte die US-Boys den zweiten Sieg im Turnier. In Überzahl hatte Chris Wideman für die Führung gesorgt (35.), Connor Murphy (37.) und J.T. Compher (40.) legten nach. Brady Skjei setzte zu Beginn des Schlussabschnitts den Schlusspunkt (42.).

In der Gruppe B führen Kanada und Finnland mit jeweils 12 von 12 möglichen Punkten die Tabelle an und dürften wohl im letzten Spiel den Gruppensieg unter sich ausmachen. Es folgen die USA und die Slowakei mit je sechs Zählern, Frankreich mit deren fünf. Deutschland hat als Tabellensechster aktuell vier Punkte auf dem Konto, Weißrussland drei. Lediglich Aufsteiger Ungarn ist noch punktlos.

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Kantersiege gab es in der Moskauer Gruppe A zu sehen. Tabellenführer Tschechien überrollte Norwegen mit 7:0. Roman Cervenka (6.) und Tomas Zohorna (10.) sorgten für die Führung, ehe Robert Kousal noch im ersten Drittel das 3:0 erzielte (20.). Im zweiten Drittel wurde Norwegen dann sturmreif geschossen. Lukas Kaspar (23./40.), Radim Simek (29.) und Michal Repik (35.) erhöhten auf 7:0. Im letzten Spielabschnitt ließen es die Tschechen ruhiger angehen und erzielten keine Tore mehr.

Noch deutlicher machte es Gastgeber Russland. Die Sbornaja verdrosch Dänemark nach allen Regeln der Kunst und zeigte, dass sie mit dem Druck des Gastgebers umgehen können. 10:1 hieß es am Ende. Alexei Marchenko beruhigte früh die Nerven (3.), ehe Maxim Chudinov (13./ÜZ) und Nikita Zaitsev (14.) per Doppelschlag nachlegten. Im zweiten Drittel kam Dänemark zunächst etwas besser rein und setzte durch Jannik Hansen einen Nadelstich zum 3:1 (30.). Davon angestachelt ließ sich der Gastgeber nicht lange bitten: Artemi Panarin in Überzahl (31.), Sergei Mozyakin und Sergei Shirokov binnen zehn Sekunden (jeweils 34.) sowie Yevgeni Dadonov (38.) schraubten das Ergebnis auf 7:1. In den letzten 20 Minuten ließen Vadim Shipachyov (42./45.) und erneut Panarin (56.) zwei weitere Tore gegen überforderte Dänen folgen.

Tschechien (elf Punkte) bleibt in der Tabelle der Gruppe weiter vor Russland (neun), es folgen Schweden (acht) und die Schweiz (sieben). Norwegen (fünf), Dänemark (vier), Kasachstan und das noch sieglose Lettland (je zwei) werden es wohl schwer haben, einen Platz unter den ersten Vier zu erreichen.

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