Timmendorfer Strand – Es gab nichts zu holen für den EHC Timmendorfer Strand im Spiel beim Herner EV. Am Ende unterlag man fast schon erwartungsgemäß klar mit 0:5 (0:0, 0:3, 0:2). Nun liegt der Fokus auf dem Duell mit den Saale Bulls Halle am morgigen Sonntag (18 Uhr). Doch die Verletzungssorgen reißen nicht ab. Dafür könnte es ein Überraschungscomeback geben.

Doch zum Freitag: die Geschichte des Spiels am Herner Gysenberg ist schnell erzählt. Der HEV stürmte, die Beach Boys verteidigten und hatten in Leon Hungerecker den überragenden Mann auf dem Eis. Bereits nach 64 Sekunden zeigte der 18-Jährige seine Klasse, als er einen Penaltyschuss von Aaron McLeod stoppte. Mit seinen 63 (!) Paraden erarbeitete sich Hungerecker sogar Lob vom Gegner. Allein die Anzahl der Herner Torschüsse zeigt, dass die Partie weitestgehend im Drittel der Beach Boys statt fand. Wenig verwunderlich, denn erneut war es ein Mini-Kader (12+2 Spieler), welcher die Auswärtsreise antrat. Umso bemerkenswerter war die kämpferische Einstellung der Timmendorfer, welche an den Tag gelegt wurde. Mit etwas mehr Glück hätte man sogar mit einer Führung in die erste Pause gehen können, das Torgestänge verhinderte dies aber.

Letztlich zeigte sich Herne aber als Spitzenmannschaft und spielte geduldig, was zu Beginn des zweiten Drittels belohnt wurde. Brad Snetsinger (21.) und Stephan Kreuzmann (22.) ließen die Timmendorfer Hoffnungen auf eine Überraschung binnen 47 Sekunden platzen. Und spätestens mit dem 3:0 von Aaron McLeod (29.) glaubten auch die kühnsten Optimisten nicht mehr an eine Sensation. Zumal Herne nicht nachließ, den Beach Boys die Kräfte ausgingen und zu allem Überfluss Tristan Möbius mit Beginn des Schlussdrittels in der Kabine bleiben musste. Aber anscheinend macht sich die Torwart-Rotation von Trainer Dave Rich bezahlt, denn Hungerecker blieb im Gegensatz zu seinen Vorderleuten extrem frisch und verhinderte ein Debakel. Die Tore von Sam Verelst (44.) und erneut Snetsinger (47.) sorgten aber für ein standesgemäßes Resultat.

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Unter dem Strich sollte man das Spiel schnell abhaken, denn gegen einen der Favoriten der Liga wäre es auch mit voller Kapelle schwer geworden. Doch ohne die verletzten Patrick Saggau, Tjalf Caesar und Jason Horst sowie zahlreiche, beruflich verhinderte Spieler war ein Punktgewinn in weite Ferne gerückt.

Und das Lazarett im Kader von Trainer Dave Rich wird immer größer, denn Tristan Möbius droht am Sonntag auszufallen. Der 19-Jährige konnte das Auswärtsspiel mit Verdacht auf Gehirnerschütterung nicht beenden und wird wohl geschont. Auch Saggau, Caesar und Horst fallen aus, dafür werden wohl Joe Timm, Vitalij Blank und Moritz Meyer in die Reihen der Timmendorfer  zurückkehren.

Möglicherweise gibt es am Sonntag ein überraschendes Comeback im ETC. Denn seit einigen Trainingseinheiten ist ein alter Bekannter wieder für die Beach Boys auf dem Eis und wurde für die Oberliga gemeldet. Paul Paepke, mittlerweile 33 Jahre alt und zuletzt in der 1b aktiv, soll hier und da aushelfen. Möglicherweise soll er schon morgen gegen Halle erstmals seit 2013 wieder in der dritten Liga auflaufen. Doch ob mit Paepke oder ohne: die Beach Boys werden auch gegen Halle der Außenseiter sein und sind weiter auf der Suche nach Verteidigern.

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