Timmendorfer Strand – Der knappe Sieg gegen die Rostock Piranhas war mal Balsam für die geschundenen Seelen des EHC Timmendorfer Strand. Nach den drei Niederlagen zuvor und dem drohenden Aus der Eishalle waren die positiven Nachrichten nicht aus sportlicher Sicht sehr wichtig. Nun wollen die Beach Boys weitere sportliche Argumente liefern, um ihren Teil zum Kampf um den Erhalt des ETC beizutragen. Und sechs Punkte sind durchaus machbar, auch wenn die Duelle am Berliner Wochenende nicht einfach werden. Am Freitag (20 Uhr) ist FASS zu Gast am Strand, am Sonntag (16 Uhr) geht die Reise zum ECC Preussen.

Der Freie Akademische Sportverein Siegmundshof, kurz FASS, ist als Nachrücker für den insolventen EHC Neuwied denkbar schlecht in die Saison gestartet. Die Akademiker, die ihre Heimat im Berliner Wedding haben, verloren ihre ersten acht Saisonspiele, holten dabei ein mickriges Pünktchen. Wie schon im Vorjahr zieren sie damit in der frühen Saisonphase das Tabellenende. Zwar konnten die Spiele bis auf die Duelle gegen die Crocodiles Hamburg (4:8) und die Saale Bulls Halle (2:6) recht knapp gehalten werden, aber dafür kann sich das Team von Oliver Miethke nichts kaufen. Und das, obwohl Oldie Patrick Czajka seinen gefühlt vierten Frühling erlebt.  Auch Rückkehrer Tom Fiedler konnte sich schon mehrfach auszeichnen, wohin gegen der Slowake Oliver Duris als Neuzugang aus Hannover noch hinter den Erwartungen zurückbleibt. Verzichten muss FASS am Freitag auf den gesperrten Dave Simon. Doch ob mit oder Simon: Die Partie gegen die Akademiker wird für die Beach Boys kein Selbstgänger, doch letztlich sind die Timmendorfer favorisiert und wenn man wirklich noch auf Rang neun oder zehn schielt, dann muss ein Sieg her.

Apropos Platz zehn: Den belegt derzeit der andere Berliner Club, der ECC Preussen. Mit elf Punkten sind sie aber durchaus noch in Reichweite des EHCT und nach starkem Saisonstart feierten die Charlottenburger in den letzten fünf Spielen nur einen Sieg – auch wenn die Spiele gegen Herne oder Leipzig sehr knapp waren. Und das Team ist prominent verstärkt. So tragen jetzt der niederländische Nationalspieler Julian van Lijden, Ex-Zweitligaspieler Veit Holzmann (zuletzt Weiden) oder der ehemalige Neuwieder Josh Rabbani das Trikot der Preussen. Auch Michael Raynee hat gut eingeschlagen am Glockenturm. Von daher dürften die Preussen gerade vor heimischer Kulisse eine ganz harte Nuss werden.

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Kritisch ist noch die Personalsituation bei den Beach Boys. Patrick Saggu (Rücken) und Tjalf Caesar (Hand) fallen weiter verletzt aus, auch Jesper Delfs (Handgelenk) und Viktor Engert (Fuß) werden wohl passen müssen. Anders sieht es bei Max Grassi und Kenneth Schnabel aus, die mit Infekten unter der Woche beziehungsweise am vergangenen Wochenende ausfielen. Beide sollen aber am Wochenende stehen, wobei der Kanadier Grassi wohl erst am Sonntag zum Einsatz kommen wird. Dennoch: Die drei Punkte gegen FASS haben die Beach Boys fest eingeplant und werden sich davon nicht abbringen lassen, zumal Trainer Dave Rich wohl wieder auf die Dienste von Moritz Meyer und Paul Paepke zurückgreifen kann.

Auch das Thema Neuverpflichtungen ist noch nicht vom Tisch. Der EHCT sondiert den Markt, hat allerdings noch keinen aussichtsreichen Kandidaten gefunden. Allerdings hat in Nordamerika gerade die NHL-Saison begonnen und da von dort noch der eine oder andere Spieler den Weg nach Europa finden könnte, könnten so noch interessante Spieler für die Beach Boys frei werden.

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