Timmendorfer Strand – Nein, es war nicht das Wochenende des EHC Timmendorfer Strand. Niederlage bei den Crocodiles Hamburg, der Spielabbruch gegen die Moskitos Essen, die weiter grassierende Krankheitswelle, die Verletzung von Jordi Buchholz und das Abrutschen auf den drittletzten Tabellenplatz: aktuell scheint irgendwie alles gegen die Beach Boys zu laufen. Die Länderspielpause am kommenden Wochenende kommt da offenbar gerade recht und die grauen Wolken am Timmendorfer Eishockey-Himmel werden doch etwas heller.

Rein sportlich betrachtet waren die Niederlagen (4:8 in Hamburg und 2:5 gegen Essen) erwartbar. In der aktuellen Verfassung, speziell gesundheitlich und konditionell, können die Beach Boys den Top-Teams zwar Paroli bieten, mehr aber auch nicht. Einen großen Vorwurf kann man der Mannschaft von Dave Rich allerdings nicht machen. Die zahlreichen gesundheitlichen Ausfälle waren nicht zu kompensieren, Spieler wie Max Grassi oder Tim May schleppen sich angeschlagen mehr über das Eis als alles andere.

Apropos Abbruch: so langsam kommen die genaueren Umstände zu Tage, wie es zum Lichtausfall kam. So hat es am gestrigen Abend in Timmendorfer Strand Spannungsschwankungen im Stromnetz gegeben, was dazu führte, dass eine Sicherung im ETC nicht mehr mitspielte. Diese musste gewechselt werden, was entsprechend eine Pause bedeutet. Schiedsrichter Bergas entschied sich nach Rücksprache mit den Trainern dennoch zum Abbruch, da das Verletzungsrisiko für die ausgekühlten Spieler zu groß war. Wie es nun weiter geht, ist noch nicht klar. Da es sich bei dem Abbruch um höhere Gewalt handelt, ist damit zu rechnen, dass der DEB entweder das letzte Drittel wiederholen lässt oder das Spiel mit 5:2 für Essen gewertet wird.

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Doch es gibt auch gute Nachrichten beim EHCT. An der Lazarett-Front lichtet sich so langsam das Lager. Grassi und May nutzen die Pause zur Regeneration in Süddeutschland, Kenneth Schnabel kehrt am morgigen Dienstag nach überstandener Lungenentzündung auf das Eis zurück und auch Patrick Saggau (Foto links) will auf dem Eis stehen. Sein Ziel ist es, beim Abschiedsspiel von Marcus Klupp zumindest ein paar Minuten mitzuspielen. Auch bei Tjalf Caesar sieht es nach seinem Handbruch wohl so aus, dass er noch im November erstmals wieder auflaufen wird. So kann Trainer Dave Rich beim nächsten Spieltag am 11. November auf einen fitten und fast vollzähligen Kader hoffen.

Unterdessen gibt es bei Goalie Jordi Buchholz Entwarnung. Der 22-Jährige musste gestern kurz vor dem Abbruch das Eis verlassen. Auf Grund von Beschwerden an seiner im Sommer operierten Leiste war teilweise schon das Saisonende befürchtet worden, doch nach ärztlicher Untersuchung konnte Buchholz aufatmen. Die Verletzung ist nicht so schlimm wie befürchtet, wie der Timmendorfer Schlussmann gegenüber HL-SPORTS bestätigte: „Ich denke, dass ich nach der Länderspielpause wieder fit bin.“

Nach dieser Pause soll der Timmendorfer Kader übrigens noch einmal gewachsen sein. Wie HL-SPORTS erfuhr, sollen zeitnah zwei neue Spieler verpflichtet werden, um den Kader in der Spitze, aber vor allem in der Breite besser aufzustellen. Trainer Dave Rich wünscht sich bekanntlich noch einen Stürmer und einen Verteidiger. Man darf gespannt sein, ob der EHCT seinem Coach die Wünsche erfüllen kann.

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