Braunlage – Sie hatten es nicht mehr für möglich gehalten, doch am Ende durften rund 150 mitgereiste Timmendorfer Fans jubeln. 65 Minuten lang hatten sie ihre Mannschaft nach vorne gepeitscht und wurden am Ende von einem kämpfenden EHC Timmendorfer Strand belohnt. 0:4 lagen die Beach Boys nach 40 Minuten hinten, doch es gelang der Ausgleich und man siegte bei den Harzer Falken glücklich, aber nicht unverdient mit 5:4 (0:2, 0:2, 4:0, 0:0) nach Penaltyschießen. Überragend beim Comeback der Beach Boys waren Jordi Buchholz mit 52 Paraden sowie die starke Nauheim-Achse Tim May/Maximilian Spöttel mit zusammen fünf Punkten.

Dabei stand das Spiel zunächst unter keinem guten Stern, denn die Beach Boys hatten eine lange Ausfallliste zu beklagen. So fehlten dem EHCT Tjalf Caesar, Max Grassi, Moritz Meyer, Denis Akimoto, Paul Paepke und Kenneth Schnabel erkrankt oder verletzt. Dazu kam der noch nicht spielberechtigte Neuzugang Deion Müller. Nur 12+2 Spieler machten sich so auf den Weg in den Harz.

Entsprechend abwartend gingen die Beach Boys in die Partie gegen die Falken, welche ihrerseits auf Topscorer McGrath verzichten mussten. Dennoch hatten beide Mannschaften ihre Chancen, das Plus lag aber bei den Gastgebern. So sorgte Robert Wittmann für die Führung in Unterzahl, hatte aber Glück, dass ein Timmendorfer Verteidiger die Scheibe unglücklich abfälschte. Und wie so oft in dieser Saison konnte Timmendorfs Gegner nachlegen, Florian Böhm erhöhte auf 2:0.

Aber Timmendorf kämpfte, fand aber allzuoft in Fritz-Philipp Hessel seinen Meister. Auf der Gegenseite war Buchholz aber auch nur schwer zu bezwingen, doch die Nummer 73 musste auch im Mittelabschnitt zweimal hinter sich greifen. Erneut war es ein Doppelschlag binnen drei Minuten, der Tobias Schwab die 4:0-Führung für Braunlage ermöglichte. Mit diesem Spielstand ging es in die zweite Pause, die Hoffnung schwand bei den bestens aufgelegten Beach Boys-Fans.

Doch mit einem Geschenk brachten die Falken ihre Gäste wieder ins Spiel. Zu Beginn des Schlussabschnitts mussten gleich zwei Harzer in die Kühlbox und die Beach Boys nutzten endlich einmal das Überzahlspiel. Binnen 36 Sekunden verkürzte Tim May mit einem Doppelschlag auf 2:4. Und als Marco Meyer sogar auf 3:4 verkürzen konnte, peitschten die Timmendorfer Fans ihre Mannschaft nach vorne. Allerdings blieben die Falken gefährlich, scheiterten bei Kontern aber immer wieder an Buchholz. Und es blieb spannend bis in die Schlussminuten. Dann stand Patrick Saggau goldrichtig, glich zum 4:4 aus und das Spiel ging in die Verlängerung. Es war ein Wahnsinn auf Kufen!

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In der Verlängerung musste Spöttel allerdings in die Kühlbox und Braunlage hämmerte die Scheibe in den fünf Minuten Overtime satte elfmal auf den Kasten von Jordi Buchholz. Doch dieser erwies sich als unüberwindbare Wand, brachte so seine Mannschaft ins Penaltyschießen. Auch dort fischte der 22-Jährige alle acht Falkenschüsse weg. Und dann kam May, vollendete mit dem insgesamt 16. Penalty zum 5:4-Sieg der Beach Boys.

Durch den Erfolg bleiben die Timmendorfer in Tuchfühlung zu den Pre-Playoff-Rängen. Mit 20 Zählern liegen sie aktuell drei Punkte hinter dem heutigen Gegner aus Braunlage, welcher allerdings noch ein Nachholspiel absolvieren muss. In der kommenden Woche sollte gegen Leipzig und/oder Hannover aber nachgelegt werden.

Statistik
Tore: 1:0 R. Wittmann (11./UZ), 2:0 Böhm (14.), 3:0, 4:0 Schwab (33./36.), 4:1, 4:2 May (43./ÜZ/43./ÜZ), 4:3 Ma. Meyer (45.), 4:4 Saggau (59.), 4:5 May (GWS)

Schüsse: 58 – 41
Strafen: Braunlage 6 – Timmendorf 4
Zuschauer: 685

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