Langenhagen – Die Eishalle Langenhagen bleibt ein schlechtes Pflaster für den EHC Timmendorfer Strand. Auch im neunten Spiel seit 2013 verloren die Beach Boys den Auswärtsauftritt bei den Hannover Scorpions. Bei der 5:8 (2:1, 1:3, 2:4)-Niederlage war die Timmendorfer Defensive staunender Zuschauer bei der Kyle DeCoste-Show. Der Kanadier war mit vier Toren bei fünf Punkten nicht nur der spielentscheidende Mann, sondern musste kurz vor Ende vorzeitig zum Duschen.

Die erste gefährliche Aktion der Partie hatten allerdings die Beach Boys. In Unterzahl war Maximilian Spöttel ausgebrochen, scheiterte nach seinem Alleingang aber an Hannovers Schlussmann Christoph Mathis. Besser machte es fast im Gegenzug DaCoste. Nach Zuspiel seines Landsmanns Chad Niddery traf er trocken zum 1:0. Die Timmendorfer schüttelten sich aber nur kurz und schlugen zurück. Tim May eroberte die Scheibe, ging an zwei Verteidigern vorbei und traf unter Mithilfe von Mathias zum 1:1. Wenig später war es dann Dominic Steck, welcher in Überzahl abzog und zur Führung vollendete. Timmendorfs Goalie Leon Hungerecker rettete dann die Führung in die Pause.

Doch nach 24 Minuten war der Arbeitstag des 18-Jährigen aber beendet. Der junge Schlussmann war der Leidtragende eines schwachen Timmendorfer Beginns. Erst glich DeCoste in doppelter Überzahl zum 2:2 aus, dann lenkte Hungerecker einen Schuss von Justin Spenke unglücklich zum 2:3 ins Netz. Und dem nicht genug: erneut DeCoste erhöhte dann völlig freistehend auf 4:2. Für Hungerecker kam in der Folge Jordi Buchholz ins Tor.

Ein negativer Höhepunkt folgte dann in der 27. Minute. Maximilian Spöttel bekam einen Stockstich von Spenke ab, was von Schiedsrichter Meier übersehen wurde. Die fällige Matchstrafe gab es nicht, allerdings kamen die Timmendorfer danach besser ins Spiel. Nach traumhaften Zuspiel von Tristan Möbius verkürzte Steck mit seinem zweiten Treffer auf 3:4. Und Sekunden vor der zweiten Pause hatten die handgezählten neun Timmendorfer Fans erneut einen Torschrei auf den Lippen, doch Stefan Goller kratzte einen Spöttelschuss von der Linie.

Der Start in den Schlussabschnitt verschliefen dann die Beach Boys mal wieder. DeCoste kam im rechten Bullykreis freistehend zum Schuss und erhöhte unhaltbar für Buchholz auf 5:3. Nach 48 Minuten war dann das Spiel für Patrick Saggau beendet. Timmendorfs Kapitän leistete sich einen unnötigen Kniecheck gegen seinen Ex-Teamkollegen Vojtech Suchomer und musste zurecht mit einer Spieldauerdisziplinarstrafe vom Eis. Die Scorpions nutzten die folgende fünfminütige Überzahl und entschieden die Partie. Suchomer traf per Schlagschuss zum 6:3 und Sekunden später war Christoph Koziol frei, nahm Maß und markierte mit dem 7:3 die endgültige Entscheidung.

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Doch die Beach Boys kämpften, auch begünstigt, weil der vierfache Torschütze DeCoste nach 54 Minuten ebenfalls duschen gehen musste. Nach einem Stockschlag mit Verletzungsfolge gegen Paul Paepke blieb Schiedsrichter Meier hier keine andere Entscheidung. Die Überzahl nutzten die Beach Boys, zweimal war es Kenneth Schnabel, welcher auf 5:7 verkürzte. Es keimte noch einmal Hoffnung auf, Timmendorfs Coach Dave Rich nahm Buchholz vom Eis und sorgte so für doppelte Überzahl. Doch mit Glück und Geschick retteten die Scorpions die Führung. 46 Sekunden vor dem Ende machte Daniel Lupzig mit einem Empty-Net-Goal den Deckel drauf.

Als Knackpunkt der Partie sah Trainer Rich die Anfangsphase des zweiten Drittels an: „Wir bekommen zu schnell eine zweite Strafe und dann dreht Hannover die Partie. Wenn wir das überstehen, geht es vielleicht anders aus.“

Am kommenden Wochenende kommt es für die Timmendorfer dann knüppeldick. Am Freitag ist der Spitzenreiter aus Herne zu Gast am Strand, am Sonntag geht die Reise zum Fünften nach Halle.

Statistik
Tore: 1:0 DeCoste (7.), 1:1 May (9.), 1:2 Steck (14./ÜZ), 2:2 DeCoste (22./ÜZ), 3:2 Spenke (22./ÜZ), 4:2 DeCoste (24.), 4:3 Steck (33.), 5:3 DeCoste (43.), 6:3 Suchomer (50./ÜZ), 7:3 Koziol (50./ÜZ), 7:4, 7:5 Schnabel (56./ÜZ/57./ÜZ), 8:5 Lupzig (60./EN)

Schüsse: 28 – 27
Strafen: Hannover 13 plus Spieldauer DeCoste – Timmendorf 11 plus Spieldauer Saggau
Zuschauer: 663
Schiedsrichter: Meier (Huttenlocher, Bethke)

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