Timmendorfer Strand – Sie waren mal wieder nah dran, doch am Ende reichte es für den EHC Timmendorfer Strand mal wieder nicht zu einer Überraschung. Vor nur 381 Zuschauern holten sich die Beach Boys zwar Kredit bei den Fans zurück, doch verloren sie am Ende mit 2:5 (0:4, 1:0, 1:1) gegen den Herner EV. Vor allem die ersten fünf Minuten waren für das Team von Dave Rich einfach zum Vergessen, zeigte der Spitzenreiter, warum er seit 22 Spielen immer gepunktet hat.

Denn die Timmendorfer hatten gedanklich den ersten Bully wohl auf 20.20 Uhr gelegt, denn zu Spielbeginn wurden sie von Herne förmlich überrannt. Und so fielen fast zwangsläufig die Tore. Einen Schuss von Lorenzo Maas kann Jordi Buchholz im EHCT-Kasten nur prallen lassen und Sören Hauptig staubt am zum 1:0. Exakt 60 Sekunden später ließ die Timmendorfer Defensive einen einfachen Querpass von Sam Verelst zu, so dass Brad Snetsinger auf 2:0 für die Gäste erhöhte. Und nur 27 Sekunden später schauen alle wie paralysiert zu, wie Damian Schneider das 3:0 erzielt. Nach exakt 290 Sekunden nahm Dave Rich seine Auszeit, weckte seine Spieler und wechselte Leon Hungerecker für Buchholz im Tor ein.

Timmendorfs Coach hatte wohl die richtigen Worte gefunden und seine Beach Boys kämpften sich ins Spiel zurück. Allein die Qualität der Chancen war im ersten Drittel nicht immer zwingend, dennoch waren Gelegenheiten auf den Anschlusstreffer da. Stattdessen nutzte Herne nach einem Hybrid-Icing die Timmendorfer Schlafmützigkeit und Snetsinger erhöhte auf 4:0.

Im zweiten Drittel startete der EHCT dann einen einzigen Sturmlauf. Sie berannten das Tor des Spitzenreiters, doch eins ums andere Mal zeigte sich eines der Probleme der letzten Woche. Beste Chancen wurden ausgelassen, auch wenn Hernes Schlussmann Michel Weidekamp einen echten Sahnetag erwischte. Lediglich beim ersten Timmendorfer Treffer durch Maximilian Spöttel hatte er etwas die Orientierung verloren, ansonsten erwies sich der HEV-Goalie als fast unüberwindbare Wand.

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Auch im letzten Drittel zeigte sich, dass in Abwesenheit von Kapitän Patrick Saggau und Topscorer Gianluca Balla der Knipser einfach fehlt. Die Beach Boys hatten deutlich mehr Chancen, erspielten sich vor allem bei einer fünfminütigen Überzahl beste Gelegenheiten, brachten diese aber nicht unter. Stattdessen nutzte Herne die zweite Überzahlsituation der Partie und traf durch Michel Ackers zum 5:1. Immerhin gaben sich die Beach Boys nicht auf und der Japaner Denis Akimoto konnte Weidekamp zum zweiten Mal überwinden.

Man kann drüber spekulieren, was passiert wäre, wenn die ersten fünf Minuten nicht gewesen wären. Doch das ist hypothetisch, denn am Ende nimmt der Herner EV die Punkte mit ins Ruhrgebiet. Aber nach zuletzt schwachen Heimspielen zeigten die Timmendorfer, dass er auch zu Hause vernünftiges Eishockey spielen kann.

Statistik
Tore: 0:1 Hauptig (4.), 0:2 Snetsinger (5.), 0:3 Schneider (5.), 0:4 Snetsinger (19.), 1:4 Spöttel (34.), 1:5 Ackers (53./ÜZ), 2:5 Akimoto (57.)

Schüsse: 41 – 24
Strafen: Timmendorf 4 – Herne 11 plus Spieldauer Dreischer
Zuschauer: 381
Schiedsrichter: Gavrilas (Laudan, Stach)

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