Timmendorfer Strand – „Die zwei Punkte waren wichtig“, machte Kapitän Patrick Saggau seiner Erleichterung und seinem Stolz Luft. Denn endlich einmal konnte der EHC Timmendorfer Strand ein Top-Team der Oberliga Nord besiegen und schlug den Tabellendritten Crocodiles Hamburg mit 4:3 (2:1, 0:1, 1:1, 1:0) nach Verlängerung. Es war nicht nur sportlicher Sicht ein wichtiger Erfolg, sondern auch ein Sieg für die geschundene Timmendorfer Eishockey-Seele.

Mit einem gemeinsam Marsch durch Timmendorf hatten die Fans beider Lager für den Erhalt der Eishalle gekämpft und auch ein Zeichen gesetzt, dass Eishockey-Fans friedliche Anhänger sind. Diese Stimmung setzte sich auch unter den insgesamt 1089 Zuschauern, davon rund 400 aus Hamburg, durch und bildete einen tollen Rahmen für das Derby.

Und im Spiel zeigten sich die Beach Boys in sehr guter Verfassung, verteidigten geschickt und setzten den Gästen aus Hamburg immer wieder zu. Beide Teams hatten so relativ wenige gute Chancen, die auch zunächst von den guten Torleuten Jordi Buchholz und Kai Kristian abgefangen wurden. Die Timmendorfer setzten den ersten Stich der Partie und Maximilian Spöttel netzte eine Vorlage von Jason Horst zum 1:0 ein. Doch die Freude über den Treffer währte ganze 24 Sekunden, dann glich Josh Mitchell zum 1:1 aus.

Doch im Gegensatz zu vielen Spielen zuvor ließen sich die Beach Boys nicht vom Gegentreffer verunsichern und verfolgten ihren Plan weiter. Mit Erfolg: nach einem Fehlpass der Crocodiles setzte Patrick Saggau zum Solo an, ließ die Verteidigung aussteigen und traf zur nicht unverdienten 2:1-Führung, welche auch nach 20 Minuten Bestand hatte. EHCT-Coach Dave Rich setzte auf eine kompakte Defensive, zog so vor allem der überragenden ersten Reihe der Crocos den Zahn. Nur einmal konnte Topscorer Brad McGowan zuschlagen, welcher prompt zum 2:2 traf.

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Aber auch von diesem Treffer erholten sich die Beach Boys wieder und die Partie blieb offen, vor allem spannend. Beide Teams verpassten lange die Führung, ehe die Crocodiles in den Schlussminuten nochmal zuschlugen. Tim Marek fasste sich ein Herz und traf mit einem Schlagschuss zum 3:2-Führungstreffer – ein später Nackenschlag für die Timmendorfer. Doch diese erholten sich rasch und zweieinhalb Minuten später war Tim May zur Stelle, schoss die Partie in die Overtime.

Hier musste Marek dann auf die Strafbank und die Beach Boys nutzten ihr Powerplay. Denis Akimoto traf zum umjubelten und mit Sicherheit nicht unverdienten 4:3-Heimsieg. Zwar kann sich der EHCT in der Tabelle nicht verbessern, doch vielleicht gibt der Erfolg das nötige Selbstvertrauen für die kommenden Aufgaben. Denn bereits am Mittwoch geht es weiter, dann reisen die Beach Boys zu FASS Berlin und schon am Freitag kommt der zweite Club aus der Hauptstadt, die Preussen, an den Strand. Kapitän Saggau hat trotz des Sieges eine klare Meinung zu den Spielen: „Nachlegen sollten wir die nächsten zwei Spiele trotzdem.“

Statistik
Tore: 1:0 Spöttel (11.), 1:1 Mitchell (11.), 2:1 Saggau (17.), 2:2 McGowan (26.), 2:3 Marek (55.), 3:3 May (57.), 4:3 Akimoto (63./ÜZ)

Schüsse: 24 – 23
Strafen: Timmendorf 8 – Hamburg 8
Zuschauer: 1089
Schiedsrichter: Korb (Kohl, Fendt)

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